Autor Thema: kleine Ergänzung aus der SZ vom 16. April 2008...  (Gelesen 4730 mal)

Offline Thomas Beßen

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kleine Ergänzung aus der SZ vom 16. April 2008...
« am: 09. Mai 2008, 13:40:53 »
Schwestern statt Ärzte
so titelte die Süddeutsche Zeitung schon am 16.4.2008 ihren Artikel von Guido Bohsem über „Pflegepersonal soll in Krankenhäusern den Medizinern Aufgaben abnehmen“.

Ferner schrieb die SZ (Auszug): „Schwestern und Pfleger sollen den Klinikärzten künftig mehr Aufgaben abnehmen. Damit soll Geld eingespart werden. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) schlug am Dienstag in Berlin vor, den Pflegekräften zunächst einfache medizinische Aufgaben zu übertragen. Dazu gehört nach Aussagen von DKG-Präsident Rudolf Kösters, den Patienten Blut abzunehmen, Infusionsnadeln zu legen oder Verbände zu wechseln. Je nach Ausbildungsstand und zusätzlicher Qualifikation könnte zum Berufsbild des Pflegers in deutschen Krankenhäusern in Zukunft aber auch weit mehr Aufgaben gehören. Als Beispiel nannte Kösters die Anwendung von Ultraschall, Assistenz bei Operationen oder sogar endoskopische Untersuchungen wie etwa eine Darmspiegelung.
Anlass für die Initiative ist die von den Kliniken als mangelhaft empfundene finanzielle Ausstattung. Allein der Tarifabschluss aus dem Jahr 2006 habe die ärztlichen Aufgaben um 13 Prozent verteuert. Durch die jüngste Lohnrunde kämen 2008 und 2009 weitere 1,5 Milliarden Euro an zusätzlichen Kosten hinzu. „Vor diesem Hintergrund müssen die Kliniken verstärkt über die effiziente Nutzung des bestehenden Personals nachdenken“, sagte der DKG-Chef. Nach seinen Worten wird sich die finanzielle Situation der Kliniken weiter verschärfen. Zum einen steige der Anteil der alten und damit tendenziell kranken Menschen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung. Der dadurch wachsende Bedarf an Ärzten könne aber nicht mehr vom deutschen Arbeitsmarkt gedeckt werden, weil immer mehr Mediziner in andere Berufsfelder abwanderten.
Eine Studie des Deutschen Krankenhausinstituts an rund 300 Kliniken habe die positiven finanziellen Effekte gezeigt, die eine Übertragung ärztlicher Tätigkeiten auf das Pflegepersonal haben könnte. Eine solche Umstellung sei zudem möglich, ohne dass die Qualität der Krankenhausleistungen abnehme. Nach Kösters Worten wird die Initiative der Krankenhausgesellschaft voraussichtlich auf den Widerstand der Ärzte stoßen. "Das Beharren auf berufs- und standespolitischen Positionen bringt uns jedoch nicht weiter", betonte er. ...


Frohe Pfingsten wünscht schon heute
Thomas Beßen


Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline Britta07

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Re: kleine Ergänzung aus der SZ vom 16. April 2008...
« Antwort #1 am: 09. Mai 2008, 13:53:12 »
Das hört sich für mich aber ganz so an, als ob wir mehr Aufgaben übernehmen sollen, aber unser Gehalt gleich bleiben soll. Meinetwegen übernehme ich bei entsprechender Ausbildung gerne Aufgaben von Ärzten, aber dann soll sich das doch auch bitte im Gehalt wiederspiegeln. Außerdem, wenn die Pflege mehr ärztl. Tätigkeiten übernimmt, wer macht dann die Arbeit der Pflege? Das wird dann nämlich auf nicht-examinierte Hilfskräfte herauslaufen, die zwar billig sind, aber eine gescheite Pflege lange nicht so gut betreiben können wie eine examinierte Kraft. Das die Qualität der Krankenhausleistungen da nicht drunter leiden soll ist für mich total unrealistisch.
Nur, weil du nicht paranoid bist, heißt das nicht, daß sie nicht hinter dir her sind.