So ich habe mal das erste Fallbeispiel vom Themenbereich 1 ausgearbeitet und möchts euch net vorenthalten. Würd mich freuen über Anregungen und Tips.
Fallbeispiel schreib ich jetzt mal nicht auf das hat ja jeder daheim denk ich mal.
Situationsanalyse
Persöhnliche Daten
Hr. Egon Arndt
38 Jahre alt, verheiratet seit 9 Jahren
1 Tochter 8 Jahre alt
Gesundheitszustand, Gesundheitsverhalten
Stark verwahrlost, ist in reduziertem Allgemeinzustand,
Alkoholabusus
Biographie, momentane Lebenssituation
Hat zum wiederholten Male in seiner Wohnung randaliert,
In den vergangenen 4 Jahren bereits 6 mal Aufnahme mit der Diagnose Alkoholabusus
mit etwa 10 tägigem Auffenthalt.
Verlor Arbeitsplatz als Werkzeugmacher vor wenigen wochen.
Verlor Führerschein bei Verkehrskontrolle vorletzte Woche.
Persöhnlichkeit, Charakter
Ist stark alkoholabhängig und wenn er volltrunken ist verliert er leicht die Kontrolle. Hat in volltrunkenem Zustand seine Frau geschlagen und seiner Tochter gedroht.
Ist uneinsichtig seiner Aufnahme in der Entzugsstation. Sein Widerstand lässt später nach und im Laufe des stationären Aufenthalt wechselt seine seelische Verfassung in eine weinerliche, klagende Grundhaltung die durch Schuldgefühle und Selbstvorwürfe gekennzeichnet ist.
Familiensituation
Seine Frau möchte sich von ihm trennen und möchte ihn auf keinen Fall mehr in der gemeinsamen Wohnung haben
Soziales Umfeld
Wohnte bisher mit Frau und Tochter in gemeinsamer Wohnung
Vorerfahrung mit Gesundheitssystem
In den vergangen 4 Jahren wurde er 6 mal in der Psychatrie aufgenommen mit Diagnose Alkoholabusus
Institution, Rahmenbedingungen
Pat. wurde zwangsweise aufgenommen auf eine geschlossene Psychatrische Station. Es liegt eine polizeiliche Einweisung nach §10 des hessischen Freiheitsentziehungsgesetzes vor.
Formulieren sie 4 Pflegeprobleme
1. Pat. ist stark verwahrlost, und in reduziertem Allgemeinzustand.
• Aufgrund des starken Alkoholkonsums wurden andere Bedürfnisse vernachlässigt.
2. Pat. steht unter starker psychischer/Seelischer Belastung.
• Ihm wird langsam, ohne den Alkoholeinfluss, bewusst was er angerichtet hat
• Frau möchte ihn nicht mehr sehen und sich treffen
3. Es besteht die Gefahr das der Patient in ein Delirium tremens fällt.
• Aufgrund des Entzugs des regelmässigen Alkoholkonsums
4. Pat. ist krankheitsuneinsichtig
• Sieht Grund seiner Einweisung nicht ein und wehrt sich anfangs heftig
Hintergrundwissen aus Bezugswissenschaften
6 Symptome bei Delirium tremens
• Halluzinationen
• Angst, Orientierungsverlust
• Tremor
• Verwirrtheit mit wechselndem Bewusstseinsgrad
• Schwindel
• Schwitzen, erhöhung Puls, RR, Atemfrequenz
• Unruhe
5 Funktionen der Leber die durch alkoholtoxische Schädigung beeinträchtigt werden können.
• Abbau von stoffwechseleigenen und stoffwechselfremden Produkten
• Aufnahme und Verwertung von Nahrungsbestandteilen
• Bereitstellung lebenswichtiger Eiweißstoffe
• Regulation von Immunsystem und Organen
• die Regulation des Säure-Basen Haushaltes;
• Synthese der Gerinnungsfaktoren;
• die Regulation von Spurenelement- und Vitaminstoffwechsel.
Beschreiben sie die unterschiedlichen Typen des chron. Alkoholismus nach Jellinek
• A. Voralkoholische Phase
Gelegentliches Erleichterungstrinken Erhöhung der Alkoholtoleranz Häufiges Erleichterungstrinken.
• B. Anfangsphase
Gedächtnislücken, Dauerndes Denken an Alkohol, Gieriges Trinken
• C. Kritische Phase
Unwiderstehliches Verlangen nach mehr Alkohol nach dem ersten Glas
(Kontrollverlust, Erklärungen, warum man so trinke
(Alkoholausreden, Alibis), Auffällig aggressives Benehmen
(die anderen sind schuld)
• D. Chronische Phase
zunehmend beherrschende Rolle des Alkohols und das durch das morgendliche Trinken entstandene "Verlangen" brechen schließlich den Widerstand des Alkoholikers.
Denkvermögen weist erhebliche Ausfallerscheinungen auf.
5 Schwerpunkte der Krankenbeobachtung in den ersten Tagen der Aufnahme
• Bewusstseinszustand, frühes erkennen eines Deliriums tremens
• Blutdruck und Puls, Zeichen von Alkoholentzug z.b. RR + Puls Anstieg
• Seelische Befassung, Verhinderung das der Pat. in Depression fällt
• Zittern der Hände (Tremor) Zeichen eines Deliriums
• Beobachten ob Pat. stark Schwitzt (Entzugszeichen)
• Häufige Gespräche mit Patienten und auf Verhalten achten
3 Phasen der Therapie des Alkoholismus
Die Therapie des chronischen Alkoholismus gehört in die Hände eines Psychiaters, Die Behandlung des chronischen Alkoholismus ist primär durch Stärkung der Persönlichkeit des Patienten, durch das ärztliche Gespräch und durch eine ausgedehnte Psychotherapie, die auch nach dem Aufenthalt in der geschlossenen Entzugsanstalt fortgesetzt werden sollte, gekennzeichnet.
Stationär : Kontrolle der Alkoholabstinenz, Beobachten des Patienten, Gespräche mit dem Patienten, ggf. Ersatzstoffgabe (um Alkohol langsam auszuschleichen)
Ambulant : sicherstellen der Alkoholabstinenz, regelmässige aufbauende Gespräche mit dem Pat. um Rückfall zu vermeiden, Psychische Stärkung.
2 weitere Möglichkeiten der Unterbringung in Psychatrisches Krankenhaus.
Die Unterbringung kann freiwillig oder auch zwangsweise (bei Eigen- oder Fremdgefährdung) erfolgen.
Pflegebedarf
Formulieren und begründen sie den Bedarf an Pflege, Gesundheitsvorsorge, Prävention und Beratung des Pat. vor seiner Entlassung hinsichtlich
Suchtproblematik
Der Pat. braucht nach der Entlassung Psychische Betreuung um nicht mehr Rückfällig zu werden. Vor Entlassung sollten ausführliche Gespräche stattfinden die ihm Aufzeigen sollten wie er sich verhalten soll wenn der Suchtdruck größer wird.
Strategien sollten aufgezeigt werden um Situationen zu vermeiden in denen er mit Alkohol in Kontakt kommen könnte. (Feier vermeiden wo viel Alkohol getrunken wird) Es sollte sich im vorraus schon darum gekümmert werden was der Patient im Anschluss an die Therapie macht. Eine längerfristige Therapie sollte sicherstellen dass er nicht direkt wieder in die alten Raster zurückfällt.
soziale Situation
Mann sollte dem Patienten nahe legen sich nicht in den alten Umkreis zu begeben. Bestenfalls sollte er sich einen neuen Freundeskreis suchen wo der Alkohol nicht im Vordergrund steht.
Er braucht in dieser Zeit sehr viel Rückhalt den man teilweise im voraus regeln kann (z.B. Ambulante Pflege, Psychologische Beratung nach Aufenthalt organisieren, Langzeittherapie)
Der Pat. benötigt nach der Therapie einen geregelten Arbeitsplatz und tägliche Strukturen.
Familiäre Situation
Es sollte versucht werden während dem Auffenthalt eine Aussprache zwischen seiner Frau und ihm zu erreichen. In der Zeit nach dem stationären Aufenthalt ist ein guter Rückhalt sehr wichtig um dem Patienten zu helfen nicht rückfällig zu werden. In dem speziellen Fall sollte nach dem Aufenthalt eine Langzeit Therapie erfolgen damit der Patient nicht direkt in die gemeinsame Wohnung geht und in sein altes Raster zurückfällt.
Es sollte dem Patient aufgezeigt werden was alles daran hängt das er „trocken“ bleibt und was die Folgen eines Rückfalls wären.