Autor Thema: Ärzte und Kassen fordern Enttabuisierung von psychischen Erkrankungen  (Gelesen 5164 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Nach dem Suizid von Nationaltorhüter Robert Enke verweisen Fachgesellschaften und Krankenkassen darauf, dass psychische Erkrankungen nach wie vor mit Tabus belegt sind. Dabei hätten sich psychische Beschwerden längst zu Volkskrankheiten entwickelt, wie beispielsweise die Ergebnisse des aktuellen Gesundheitsmonitors der Bertelsmann Stiftung zeigten.

Danach klagt jeder dritte Erwerbstätige über psychische Belastungen, mehr als 20 Prozent der deutschen Bevölkerung suchen innerhalb eines Jahres wegen psychischer Probleme einen Arzt auf. Gerade bei Männern haben nach Angaben der Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) psychische Krankheiten stark zugenommen. So stieg die Anzahl der Fehltage aufgrund seelischer Leiden bei männlichen Arbeitnehmern seit 2000 um 12,5 Prozent. Wegen depressiver Störungen habe es bei ihnen sogar 26,2 Prozent mehr Fehltage gegeben, so die Krankenkasse.

„Vor allem bei Männern gibt es zudem eine hohe Dunkelziffer unerkannter Depressionen", warnt Diplom-Psychologe Frank Meiners. Der Drang nach Erfolg, Perfektion und ständiger Leistungsbereitschaft mache viele Männer zu kranken Helden, denen die Fähigkeit fehle, ihren Sorgen Ausdruck zu geben. Hier seien Sensibilität in Gesellschaft und Arbeitswelt gefordert.

Auch der Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK) weist auf die Zunahme psychischer Erkrankungen hin: „Jährlich entstehen in Deutschland durch psychische Belastungen Produktionsausfallkosten in Höhe von 3,8 Milliarden Euro“, so Heinz Kaltenbach, Geschäftsführer des BKK Bundesverbandes.

Die häufigsten Erkrankungen seien dabei Angststörungen und Depressionen, die zunehmend in der zweiten Lebenshälfte auftreten. So wurde bei rund 20 Prozent aller weiblichen BKK Versicherten und jedem zehnten männlichen Versicherten über 50 Jahre 2008 eine Depression diagnostiziert.

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) sind viele Depressionskranke suizidgefährdet. 10 bis 15 Prozent aller Patienten mit wiederkehrenden depressiven Phasen sterben durch Selbstmord. Viele der Betroffenen suchen laut DGPPN allerdings keinen Arzt auf. ..."


Na endlich!
Guten Morgen!
Thomas Beßen


Quelle: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/38906/Aerzte_und_Kassen_fordern_Enttabuisierung_von_psychischen_Erkrankungen.htm



Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline dino

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Re: Ärzte und Kassen fordern Enttabuisierung von psychischen Erkrankungen
« Antwort #1 am: 13. November 2009, 19:04:30 »
Andersrum wird auch ein Schuh draus. Etwas mehr Rücksicht und Toleranz gegenüber dem Umfeld und auch sich selbst gegenüber ersparen in der Regel den Gang auf die Couch. Etwas weniger power und man erreicht in der Regel mehr. Schon Prof. Sauerbruch sagte zu seinem Fahrer: Fahr langsam, wir haben es heute eilig. Wer ständig unter Volllast arbeitet läuft zusätzlich noch Gefahr die Fehlerquote zu erhöhen.
Ein schönes Wochenende
Dino
« Letzte Änderung: 14. November 2009, 13:57:41 von dino »