Die Typen des Alkoholentzgssyndrom nach Lesch
Typ 1 " Allergie " ( Problem liegt im Alkoholstoffwechsel ) :
Die Entzugssymptome dieser Untergruppe sind nach einer initial sehr hohen Alkoholisierung ( größer 2,5 Promille ) von starker Intensität gekennzeichnet, mit starker Instabilität des kardiovaskulären Systems, grobschlägigem Tremor, starkem Schwitzen bis zum Delirium tremens, oft kombiniert mit epileptischen Anfällen. ( gelegenheits Anfälle im Entzug )
Typ 2 " Angst " ( Alkohol als Konfliktlöser ) :
Die Entzugssymptome zeigen sich als ängstlich dysphorische Durchgangssyndrome, wobei vegetative Symptome nur gering bis mäßig zur Beobachtung gelangen.
Typ 3 " Depression " ( Alkohol als Antidepressivum )
Bei diesem Typ finden sich psychiatrische Doppeldiagnosen ( echte Kormorbidität ) und auch suizidale Einengung. Wobei vegetative Symptome nur gering bis mäßig ausgeprägt zur Beobachtung gelangen
Typ 4 " Gewöhnung " ( voralkoholische zerebrale Schäden ) :
Es finden sich ein leichter, oft zerebellärer Tremor ohne Schwitzen und ein stabiler Kreislauf. Die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Gedächtnis des Patienten sind deutlich beeinträchtigt. Diese Gruppe neigt bei amnestisch bekannten Delirium tremens und / oder Krampfanfällen, dazu diese Komplikationen auch wieder zu entwickeln ohne das ein schweres AES zu zeigen.
Während des qualifizierten Entzugs benötigen diese Patienten eine engmaschige Beobachtung und Betreuung durch das Pflegepersonal, sowie der Ärzte, um rechtzeitig auf auftretende Probleme/ Komplikationen im körperlichen wie psychischen Bereich reagieren zu können. Man sollte sich durchaus bewusst sein, dass Patienten im körperlichen Entzug von Alkohol, an den Folgen, Komplikationen und durch schwere körperliche Begleit- und Folgeerkrankungen versterben können. Auf den Pflegekräften und Ärzten lastet eine hohe Verantwortung. Wenn diese Kräfte gut qualifiziert sind für ihren Arbeitsbereich treten nur selten Komplikationen im Entzug auf, da diese im Vorfeld erkannt und professionell behandelt werden.
Hilfreich für unerfahrene/ unsichere Kräfte zur Einschätzung des Alkoholentzugssyndroms, kann die Entzugssyndrom- Skala ( AES- Skala ) nach Wetterling und Veltrup 1997 sein. Lange Erfahrung und beständige Fort- und Weiterbildung bei der Arbeit mit Abhängigkeitskranken ist durch nichts zu ersetzten.