Autor Thema: Moderne Wundbehandlung  (Gelesen 4470 mal)

Offline Pamela K07

  • SchülerInnen & DozentInnen Vitos Hochtaunus u. Rheingau
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Moderne Wundbehandlung
« am: 27. August 2009, 18:48:50 »
Die Wundversorgung chronischer, schlecht heilender Wunden stellt für Medizin und Pflege eine große Herausforderung dar. Denn die Zahl der Betroffenen, zu denen vor allem ältere Menschen gehören, welche häufig jahrelang unter den schmerzhaften Folgen ihrer Wunden zu leiden haben, geht in die Millionen. Erfreulicherweise haben sich die therapeutischen Möglichkeiten in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Das liegt nicht zuletzt an einem verbesserten medizinischen Verständnis der Wundheilung.
Noch bis in die Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts war es allgemein üblich, Wunden mit austrocknenden Verbänden zu versorgen. Dahinter stand die Vorstellung, dass man auf diese Weise das Infektionsrisiko verringern könne. Generelle Zweifel am Sinn dieses Konzepts traten erstmals in den 60er Jahren auf. Forschungen hatten ergeben, dass die Wundheilung durch austrocknen eher behindert oder verzögert wird. Inzwischen hat sich in der Medizin die Erkenntnis durchgesetzt, dass ein feuchtes Wundmilieu die Wundheilung besser als ein trockenes fördert.

Die feuchte Wundtherapie, die mit sogenannten hydroaktiven Wundauflagen arbeitet, geht nach einem ähnlichen Prinzip vor. Daraus ergeben sich eine ganze Reihe von Vorteilen für den Wundheilungsprozess:
-die Körpereigene Wundreinigung wird unterstützt.
-die gesunden Zellen können sich besser vermehren.
-der Verband nimmt überschüssiges Exsudat auf.
-Schädliche Mikroorganismen werden ferngehalten.
-Die Wunde wird von der Umgebung thermisch isoliert.
-Weder Fasern noch andere Fremdstoffe werden freigesetzt.
-Der Verband haftet nicht und lässt sich schmerzfrei entfernen.

Zu den Produkten die sich für eine hydroaktive Wundversorgung einsetzen lassen, gehören:
-Calcium-Alginate
-Hydrokolloide
-Hydrogele
-Hydropolymere
-Silberimprägnierte Aktivkohle.

Die Versorgung chronischer Wunden darf niemals isoliert betrachtet werden, sondern muss den Patienten in seiner Gesamtheit berücksichtigen. Vor allem kommt es darauf an, mögliche Grunderkrankungen in die Therapie miteinzubeziehen. Um die Qualität einer Behandlung auf Dauer zu sichern, bedarf es einer gut geführten Wunddokumentation, in der die Diagnostik und Therapieplanung erfasst und die Therapiekontrolle festgehalten wird. Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass die Pflegekräfte ausreichend geschult werden und über den Behandlungsverlauf jedes einzelnen Patienten Bescheid wissen.


Quelle: www.wundheilung.bbraun.de
Arzt zum Patient: "Was macht eigentlich Ihr altes Leiden?" - "Keine Ahnung, Herr Doktor, wir sind seit einem halben Jahr geschieden."