Das ist alles blanke Theorie. Bevor es die Patientenverfügungen gab wurde vielfach nach dem g(gesunden) M(Menschen (Verstand) gehandelt. Fand ein Pflegekraft gegen Morgen jemand der Nachts "eingeschlafen" ist wurde der Hausarzt informiert. Der kam und stellte den L-Schein aus. Dann kamen die "tollen" Verfügungen, damit die "böse" Intensivmedizin" die armen Pat in Ruhe sterben lässt. Dann kam der Umkehrschluss, wer keine Verfügung hat wird reanimiert. Dazu, es gibt natürlich Informationslücken. Sollte reanimiert werden, ist jede Sekunde kostbar. Jedes Zuwarten, also Suchen nach der Verfügung, kostet dem Betroffenen Sauerstoff, und somit Hirnzellen. Ergo: Ist es unklar - wird reanimiert. Dies hat nichts mit Ethik zu tun, sondern vor Allem mit Eigenschutz. Es gibt den Grundsatz:
Eine Reanimation sollte den Prozess des Leben wieder herstellen, aber nicht den Prozess des Sterbens verlängern.
Dies verlangt Eigenverantwortung, GMV, und Courage sowie Kompetenz und ein juristisches Netz. Dies ist allerdings nicht gegeben. Deshalb rate ich in unklaren Situationen immer zu reanimieren. Man schädigt den Patient dadurch nicht, er ist tot. Man versucht das Steuer herum zu reißen. Und sei es nur aus rechtlichen Gründen.
VG
dino