Wenn der Moderator fragt: "mal ehrlich - was zählt mehr im Pflegeheim?" frage ich mich, ob er [und die Gesellschaft!] auch bereit ist, mehr in die Sozialkassen einzuzahlen? Denn woher soll das Geld kommen, von dem das Personal bezahlt werden kann, um eine bessere Versorgung der Bewohner und ihrer Angehörigen zu gewährleisten?
Das eine betroffene Frau sich beklagt ist ja nachvollziehbar. Wenn sie sich aber mehr Personal wünscht, damit eine bessere Versorgung und Begleitung gesichert ist, dann muss sich die Gesellschaft fragen: welche Pflege wollen wir, wenn wir sie brauchen.
Auch Gesundheits- und Krankenpflegepersonal hat nur zwei Hände, die für alle Bewohner da sind und nicht nur für die die gerade Hilfe benötigen. Das sieht aber der Einzelne (und die aktuell nicht Betroffenen) kaum ein. WEr will schon mit dem Thema Krankheit und Tod sich auseinandersetzen?
Wenn Gesundheit keine Ware ist, dann muss die Gesellschaft das ändern und nicht die Gesundheitsberufler.
Ob eine reine Verstaatlichung des Gesundheitswesen eine Verbesserung bringt, bezweifle ich.
Mit der Änderung der Finanzierung im Gesundheitswesen ist auch die Ökonomisierung vorangeschritten.
Persönlich habe ich nichts dagegen, wenn ich einen Leistungsnachweis erstellen muss um zu beweisen, dass ich mein Geld wert bin. Da werden sicherlich andere größere Herausforderungen meistern müssen.
Grüße aus dem Ruhrgebiet, Michael Günnewig