Autor Thema: Deutscher Pflegerat: ePflegebericht überzeugt in der Anwendung  (Gelesen 2660 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Besserer Informationsfluss im Pflege- und Gesundheitsbereich über die Sektorengrenzen hinweg ist somit möglich „Krankenhäuser, ambulante oder stationäre Rehabilitationseinrichtungen, Pflegeheime und Pflegdienste können künftig erstmalig den gleichen Pflegebericht nutzen. Über die Sektorengrenzen könnte damit der Informationsfluss nahtlos wesentlich verbessert werden. Nicht zuletzt in einer erfolgreichen Machbarkeitsstudie hat der ePflegebericht seinen Nutzen bewiesen“, weist Irene Maier, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), hin.

„Gezeigt hat sich, dass die mit der Hilfe des ePflegeberichts übermittelten pflegerischen Informationen diejenigen in herkömmlichen Überleitungsbögen an Quantität und Relevanz übertrafen. Da der ePflegebericht zudem auf einer einheitlichen am Pflegeprozess orientierten Struktur aufbaut, ist die Erfassbarkeit der Daten unmittelbar gegeben. Er ist für alle in der professionellen Pflege Tätigen nutzbar. Das ist ein enormer Vorteil.

Die Möglichkeit, auf elektronischem Weg die benötigten Informationen synchron, eventuell noch vor Eintreffen der pflegebedürftigen Person in der Zieleinrichtung zu übermitteln, verschafft ihm einen weiteren Vorteil gegenüber bisherigen papierbasierten Überleitungsbögen.

Von der für Deutschland maßgeblichen Standardisierungsorganisation HL7 sind inzwischen sowohl für seine Struktur als Clinical Document Architecture (CDA)-Dokument als auch für seine Schnittstelle im FHIR-Format Implementierungsleitfäden entwickelt und abgestimmt worden. Damit ist der Weg eröffnet für eine Nutzung innerhalb der im Gesundheitsbereich zu errichtenden Telematik-Infrastruktur.

Diese Nutzung bietet sich umso mehr an, als die Berufsgruppe der Pflegenden mittlerweile ausdrücklich als Teilnehmerin an der deutschen Telematik-Infrastruktur genannt wird.

Die Dringlichkeit der Nutzung des ePflegeberichts wird noch verstärkt durch die Tatsache, dass an COVID-19 erkrankte Personen in allen Phasen ihrer Erkrankung von Pflegenden betreut werden und dieser Berufsgruppe traditionell eine Rolle als Informationsdrehscheibe auch für andere Berufsgruppen zukommt.“

Hintergrund:
Entstanden ist der standardisierte ePflegebericht unter der Schirmherrschaft des Deutschen Pflegerats. Erarbeitet wurde er von der Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen der Hochschule Osnabrück unter Leitung von Frau Prof. Dr. Ursula Hübner (u.huebner@hs-osnabrueck.de) sowie Frau Mareike Przysucha, MSc (epflegebericht@hs-osnabrueck.de), jeweils Hochschule Osnabrück. Informationen über den ePflegebericht sind abrufbar unter https://www.hs-osnabrueck.de/forschungsgruppe-informatik-im-gesundheitswesen/

Der ePflegebericht wurde einer Evaluation unterzogen und mit insgesamt 114 Überleitungsbögen aus deutschen Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten abgeglichen auf die Frage, ob die in den Überleitungsbögen dargestellten pflegerischen Inhalte im ePflegebericht abgebildet werden können, was bejaht werden konnte."


>>> https://deutscher-pflegerat.de/2020/05/14/deutscher-pflegerat-epflegebericht-ueberzeugt-in-der-anwendung/

Frühe Grüße!
Thomas Beßen

p.s.: wo bleibt die Pflegediagnostik?!
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: Deutscher Pflegerat: ePflegebericht überzeugt in der Anwendung
« Antwort #1 am: 19. Mai 2020, 09:38:58 »
Thomas da hast Du recht, wenn du auf die Pflegediagnostik hinweist/nachfragst. Ich frage mich allerdings auch, wenn alle anderen Pflegenden und weitere Berufsgruppen dann in die Pflege-Dokumentation Einblick haben (was prinzipiell großen Sinn macht), ist es erforderlich, dass das sehr gut eingeübt werden muss, will sich die Berufsgruppe nicht diskreditieren. So mancher Pflegebericht mag ja fachlich zutreffend sein, benötigt aber noch weitere Qualitätsverbesserungen, wollen wir "auf Augenhöhe" anerkannt werden. Das wird scheitern!! So mancher im DBfK träumt ja auch "auf Augenhöhe mit ..." Die werden es nicht zulassen, wenn sie unsere Berichte lesen werden. Da wird aus gewünschter Anerkennung das Gegenteil erwachsen.
Warum IM et al keinen Hinweis auf die PD lenken, kann ich mir erklären.
Sonnige Grüße aus Essen, Michael

Offline dino

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Re: Deutscher Pflegerat: ePflegebericht überzeugt in der Anwendung
« Antwort #2 am: 19. Mai 2020, 14:03:09 »
Hier muss erstmal so Einiges geklärt werden. Leider werden, Mal wieder, alle Pflegekräfte in den Einheitsbrei pflegende gepresst. Nach dieser Definition wäre es möglich, dass ein ungelernte Helfer etwas schreibt und alle Welt wundert sich, warum er nicht ernst genommen wird. Das nächste, es geht in Verlaufsberichten nur um den Inhalt. Nicht, wer beherrscht mehr Fremdworte. Solch ein Bericht soll fachlich überzeugen, nicht semantisch. Auch Ärzte haben da manchmal so ihre Probleme. Der nächste zu klärende Begriff ist die Augenhöhe
 Hier kann man mit verschiedenen Ansetzen heran gehen. Es kann ja jemand die beste Fachkenntnis haben, aber keinen Arsch in der Hose, dann ist es ein looser
Es gehört schon etwas mehr dazu als ein Studium  um vollgenommen zu werden
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VG
dino
« Letzte Änderung: 19. Mai 2020, 16:51:27 von dino »

Offline IKARUS

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Re: Deutscher Pflegerat: ePflegebericht überzeugt in der Anwendung
« Antwort #3 am: 19. Mai 2020, 16:00:30 »
Es könnte sein Dino, dass das was Du da schreibst in deinem Umfeld so gelingen kann. Partiell gebe ich dir gerne Recht, aber es gibt auch andere Blickwinkel. Deine Schreibweise ist kreativ und blumig, aber sie kommt nicht bei jedem an. Die Pflege-Dokumentation ist ein offizielles Dokument, das auch von anderen Berufsgruppen (außerhalb der Klinik) eingesehen werden darf/muss. Dann wird das Geschriebene auch (nicht immer fachlich) interpretiert!! Wer was schreibt, hinterlässt eine "Visitenkarte" von sich und seiner Berufsgruppe. Da liegt für mich der Hase im Panier!!
Beim letzten Satz gehe ich ja gerne mit. Für unseren Beruf bedarf es mehr als Faktenwissen. So mancher mit hohem Faktenwissen verfügt nicht ausreichend über emotionale Kompetenzen. Der gute Mix aus beidem macht es aus!

Sonnige Grüße aus dem Pott, Michael

Offline dino

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Re: Deutscher Pflegerat: ePflegebericht überzeugt in der Anwendung
« Antwort #4 am: 19. Mai 2020, 16:49:44 »
Ich muss Dir sagen das es mir Jacke wie Hose ist welche Visitenkarte ich hinterlasse. Ich muss Dich enttäuschen, ich wei0ß auch das die Berichte auch außerhalb meines Umfeldes gesehen werden. Für mich ist Pflegesoft just for fun, Doku ist Arbeit. Ich bin von Natur aus faul, deshalb liest sich meine Doku in der Regel eher wie eine Funkdepesche vom RTW an die Lst. Kurz und bündig. So viel als nötig, so wenig als möglich. Ich hasse Romane, ich hasse unnötigen Fremdwortgebrauch. Wozu? Damit profiliert man sich eher nicht. Und jetzt bleiben wir doch mal in der Realität, die Einzigen die die Berichte außerhalb der Klinik interessieren sind Kostenträger und MDK. Und denen ist Deine Semantik völlig wurscht, da interpretierst Du etwas viel rein. Die suchen nur nach Schwachstellen in der Behandlung. Und nun kommt wieder die Technik und mein Hang zum Faulsein hinzu. Sobaldich ein Medi b. B. ausgebe wird dies im KIS abgeklickt. Es erscheint nun ein freies Feld. In dieses gebe ich die Begründung warum der Pat. es bekam, so z. B. schweres AES mit imponierenden Tremor. Das System überträgt dies automatisch in den Pflegebericht mit Datum und Uhrzeit. Der MDK ist nun unzufrieden weil er hat die Werte, die Begründung, und die Reaktion mit wenigen Klicks. Sauber dokumentiert, Träger muss zahlen. Käme es zu Komplikationen, auch gut. Ein Staatsanwalt kann die Werte nachlesen und die Reaktion auf die Werte. Wäre es z. B. ein hypertoner RR Wert kommt in das Feld Bemerkung noch AvD informiert. Auch hier gibt das System die korrekte Uhrzeit an. Spätetere Änderungen zeigt das System übrigens auch an. Gleichzeitig erscheint der Beitrag auch im Bericht.

VG
dino