Wenn ich das lese: "... Aufsichtsrat/Vorgesetzte bedauern ..."
Es hat für mich eine doppelte Bedeutung.
Einerseits habe ich gelernt: "Reisende sollte man nicht aufhalten!"
Anderseits wollen sich Vorgesetzte von Nochmitarbeitern nicht erpressen lassen.
Für mich sind Nachverhandlungen über geänderte Arbeitsbedingungen wichtig. Das gibt aber der Finanzrahmen kaum her. Woher soll das Geld kommen das benötigt wird, damit sich was spürbar ändert? Mir ist wohl klar, dass auch die Verwaltung nicht zaubern kann, aber, sie könnten statt den Sparzwang mitzumachen, deutlicher darauf hinweisen, dass für eine gute/bessere und menschenwürdige Versorgung mehr Geld benötigt wird.
Es geht, so denke ich, nicht immer darum, dass die am Bett Tätigen mehr Geld haben wollen, aber darum das sich die Arbeitsbedingungen verbessern. Sollen denn die Mitarbeiter am Bett/auf den Stationen / in den Fachabteilungen/ in den Funktionsabteilungen verwaltungstechnische Arbeit (das Verhandeln über und mit ...) neben ihren originären Arbeiten erledigen?
Vivantes ist ein Unternehmen das Geld verdienen will.
So mancher sollte lernen, was die Praktiker seit Jahrzehnten sagen: "Man sollte ein Krankenhaus/Altenheim nicht wie ein Wirtschaftsunternehmen führen."
Aber genau das hat sich in den Letzten Jahren mit der Hilfe vieler BWLer so entwickelt.
Ich habe nichts dagegen, wenn ich nach betriebswirtschaftlichen Regeln überprüft werde. Dann muss man mir aber auch gestatten, nach betriebswirtschaftlichen zu arbeiten. Für eine zu erbringende Leistung bekomme ich einen Zeitrahmen. Dieser wird verhandelt. Wer nun mehr möchte (Verwaltung oder Kunde!) muss seine Wünsche auch finanzieren wollen. Wer statt ein Butterbrot ein 4-Gängemenü haben möchte, muss mehr Geld auf den Tisch legen, damit sich seine Wünsche auch erfüllen können. So funktionieren Hotels, denn auch da ist der Kunde KÖNIG!!!
Aber das tun BWLer nicht!! Sie wollen auf Kosten der "Werktätigen" ihre Bilanzen verbessern, damit sie ihre Einkünfte verbessern können.
Es mag sein, dass es Krankenhaus-/Altenheimbetreiber gibt, die sich vor ihre Mitarbeiter stellen und ihnen den Rücken - für eine gute Arbeit - freihalten, aber das ist selten zu finden. Die Meisten achten auf die Zahlen, aber kaum auf die Belange von Mitarbeiter und weitern "Kunden".
Die aktuelle Werbung eine Pflegedienstes kommt mir da in den Sinn. Die Werben damit, dass sie top Arbeitsbedingungen anbieten wollen.
Ich frage mich, woher nehmen die das Geld, oder an welcher Stelle (auf welche Kosten!) sparen die?
Mit bedauern... Bei mir regt sich der Mageninhalt!
Beste Grüße,Michael Günnewig