Autor Thema: Universitätsklinik Gießen Marburg UKGM - Politisch gewollter Pflegenotstand  (Gelesen 2909 mal)

Offline Thomas Beßen

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Diese Pressemitteilung (PM) kam heute bei mir reingeschneit:

"In den letzten Tagen und Wochen hat es zahlreiche Medienberichte über die Pflegesituation am UKGM gegeben. Aus diesem Anlass nimmt Fabian Dzewas-Rehm, der zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretär, Stellung:
 
„Der Pflegenotstand am UKGM ist die Konsequenz der Privatisierung. Wenn ein komplettes Universitätsklinikum ohne jegliche öffentlichen Investitionsmittel, wie sie alle anderen Universitätsklinika erhalten, betrieben wird und zusätzlich noch Gewinne für Aktionäre erwirtschaften soll, sind Einsparungen beim Personal die logische Folge.“
Der Zweck eines Uniklinikums sei es, kranken Menschen zu helfen und Forschung und Lehre zu betreiben. Hinzu komme die große Bedeutung des UKGM als Ausbildungsbetrieb in der Pflege und in den Gesundheitsberufen. „Es hat einen Grund, warum kein anderes Bundesland seine Uniklinika verkauft hat: Die Privatisierung ist eine Gefahr für Patient*innen und Beschäftigte.“
 
Das Land Hessen muss sich aus Sicht von ver.di positionieren und das jahrelange Wegducken beenden. „Wollen die zuständigen Ministerien weiter zuschauen? Reichen Ihnen nette Fototermine? Oder kommen Sie Ihrer politischen Verantwortung endlich nach?“, fragt Dzewas-Rehm.“ Wenn das Land Hessen nicht bereit sei, das Universitätsklinikum wieder in die öffentliche Trägerschaft zurück zu überführen, dann muss es zumindest seiner Verantwortung für die Beschäftigten und Patient*innen am UKGM wahrnehmen. Das heißt, künftig auch öffentliche Investitionsmittel für das UKGM zu zahlen -  im Gegenzug zu Mindestpersonalbesetzungen in allen Arbeitsbereichen und Tarifentgelten in Höhe des für öffentliche Kliniken geltenden Tarifvertrages.
 
Aktuell finden Tarifverhandlungen für die ca. 7.000 nicht-wissenschaftlichen Beschäftigten des UKGM statt. Für die Beschäftigten im Pflegebereich gibt es bereits Fortschritte, in den anderen Berufsfeldern wird auch im nächsten Jahr weiterverhandelt. ver.di fordert, für die Beschäftigten des UKGM gleiche Entgelte wie in öffentlichen Kliniken zu zahlen."


Guten Abend!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline Thomas Beßen

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Offline norbert1507

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Der Artikel bezüglich negativer Auswirkungen von Privatisierungen spricht mir aus der Seele.
Anfangs war ich begeistert von den Versprechungen und Absichtserklärungen der Manager und Befürworter von Entstaatlichungen.
Die immer deutlicher werdenden Fehlleistungen durchgeführter Privatisierungen haben mich aber eines Besseren belehrt.
Pünktlich wie die Bahn war mehr als ein Sprichwort. Als Nutzer der Bahn und des ÖPNVG  erlebe ich einen rasanten Abschwung der Zuverlässigkeit und Kundenorientiertheit fast tagtäglich.
Post gab es früher in jedem Dorf und man konnte kostenlos sogar samstags mittels Postsparbuch und gebührenfreiem Girokonto seine Geldgeschäfte tätigen.
Heute nutze ich eine Onlinebanking und muss z.B. auf komplizierte Art und Weise Geldeinzahlungen bei der Reisebank im Hauptbahnhof vornehmen.
Telecom im internationalen Vergleich auch nicht gerade führend!
Privatisierung der ehemaligen Universitätskliniken Gießen und Marburg nach den vielen negativen seriösen Medienberichten alles andere als ein Erfolgserlebnis!!!
Man muss nur mal die Beschäftigten fragen, welchem Arbeitsdruck sie jetzt unterliegen!
Ein Krankenhaus ist nun mal kein "Schlachthof" und kann nicht nach rein betriebswirtschaftlichen Kriterien geführt und beurteilt werden!

Offline dino

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Also die Bahn ist Klasse, auf die lass ich nix kommen. Die bieten Dir ein kostenloses Adventure Programm. Also einmal riss ein ICE in Hannover die Oberleitung ab. Wir kamen Grade aus Oldenburg steckten dann Stunden in Bremen fest. Dann ging es wieder. Nur fehlte jetzt ein Lokführer. Dann die Durchsage, der Lokführer ist auf der Anfahrt. Nächste Durchsage, der Lokführer muss bei ankommen erstmal aus Sicherheitsgründen seine Pause Bern. Nächste Durchsage, auf dem übernächsten Gleis fährt nun ein ICE nach Frankfurt. Alles jetzt hin. Der zug sah aus wie ein flüchtlingszug. Auf der Fahrt nach Berlin ging der Kaffee aus. Auf der Fahrt nach Dortmund gab es kein Bordrestaurant. Ein Bediensteter saß im Dienstabteil mit einer Kaffeemaschine und verkaufte ihn. Heute gab es auf der Fahrt nach Frankfurt von Hamburg kommend einen Wasserrohrbruch im Bordrestaurant. Folge, kein Kaffee. In Hannover wurde eine Kaffeemaschine nebst Wasser übernommen. Ich hab zum Glück viel Sinn für Humor und finde es interessant mit wie viel Improvisationstalent die Bahner arbeiten. Es ist wie im Gesundheitsbereich, alles kaputt gespart.

VG
dino

Offline norbert1507

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 :-D :-)
treffender kann man nicht formulieren