Autor Thema: BLGS sieht wachsenden Unmut an Pflegeschulen  (Gelesen 4626 mal)

Offline Thomas Beßen

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BLGS sieht wachsenden Unmut an Pflegeschulen
« am: 27. September 2019, 06:42:38 »
"Die Implementierung des Pflegeberufegesetzes (PflBG) macht weiter Probleme. Juristische Unklarheiten führen zu wachsendem Unmut an Pflegeschulen und bei den Trägern der praktischen Ausbildung. Noch immer sind fundamentale Fragen offen: „Je konkreter die Umsetzungsprozesse voranschreiten, umso deutlicher wird, dass elementare Regelungen im PflBG widersprüchlich und stark interpretationsbedürftig sind. Die Arbeit muss immer wieder unterbrochen werden, weil immer weitere Fragen auftauchen und wir juristisch im Nebel stochern“, so BLGS-Bundesvorsitzender Carsten Drude.

Derzeit stehen Anfragen zum Status der psychiatrischen Krankenhäuser und insbesondere zur Anrechenbarkeit von Praktikumseinsätzen im Vordergrund. Laut PflBG können psychiatrische Krankenhäuser als Ausbildungsträger fungieren, „wenn die Ausbildungsinhalte der allgemeinen Akutpflege vermittelt werden können“. Allerdings gibt es keine Bestimmung, was unter allgemeiner Akutpflege verstanden wird und welche Ausbildungsinhalte gemeint sind. Dies hat zur Folge, dass psychiatrische Kliniken und Pflegeschulen die praktischen Einsätze ihrer Auszubildenden in diesem Bereich nicht verbindlich planen und keine entsprechenden Kooperationsverträge abschließen können. Dabei drängt die Zeit: Ab Januar 2020 wird nach dem neuen PflBG ausgebildet.

Der BLGS hat sich daher an das BMG und das BMFSFJ als verantwortliche Bundesministerien, an die für die Qualifizierung der Pflegeberufe zuständige Stelle des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben sowie an den Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung gewandt und um Aufklärung gebeten.

Der Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS) e.V. vertritt die Interessen der Lehrenden und der Bildungseinrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen. Er ist Ansprechpartner in allen Bildungsangelegenheiten der Gesundheits- und Sozialberufe im Bereich der theoretischen und der praktischen Aus-, Fort- und Weiterbildung. Der BLGS engagiert sich in fachlichen, pädagogisch-didaktischen Feldern, in der Mitgestaltung bildungspolitischer Prozesse sowie in der Bildungsentwicklung und im Bildungsmanagement. Der BLGS ist Ratsmitglied im Deutschen Pflegerat (DPR)."


>>> Pressemitteilung (PM) des BLGS e.V. unter https://www.blgsev.de

Guten Morgen!
Thomas Beßen
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Offline Thomas Beßen

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Re: BLGS sieht wachsenden Unmut an Pflegeschulen
« Antwort #1 am: 21. Oktober 2019, 13:56:00 »
Siehe auch "Neue Pflegeausbildung - Wahlrecht könnte weniger Ausbildungsplätze zur Folge haben" unter https://www.bibliomed-pflege.de/alle-news/detailansicht/39111-wahlrecht-koennte-weniger-ausbildungsplaetze-zur-folge-haben/

Rasche Grüße!
Thomas Beßen
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Offline IKARUS

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Re: BLGS sieht wachsenden Unmut an Pflegeschulen
« Antwort #2 am: 22. Oktober 2019, 06:45:25 »
Dieses reale Problem sehe ich auch, weil einige Ausbildungsträger "nur sich selber" im Fokus haben.
Das könnte doch dann den Gedanken voranbringen, die Pflegeschulen "auf die Grüne Wiese" zusetzen. Die Schulen bilden mit den Praktikumsplätzen (Kliniken, Altenheime, Ambulante Pflegedienste, ...)  Kooperationen.
Dann bleibt die Frage: wer finanziert die Pflegeschulen und die Auszubildenden?
Für die Schulen könnte, wie bei den anderen Gesundheits-Berufen (Arzthelferin, PTA, Hörgeräteakustiker, ... [Handwerk!]), das duale Bildungssystem greifen. Ob da die "Arbeitgeber mitziehen, steht auf einem anderen Blatt.
Hier kommt mein alter Gedanken zurück: Jeder (Arbeitgeber/Betreiber) der "Betten/Sessel") betreibt/versorgt muss in eine gemeinsamen Topf (für den beruflichen Nachwuchs) eine festgesetzten Beitrag abführen, damit der Nachwuchs ausgebildet werden kann, von dem jeder potentielle Arbeitgeber profitieren wird.
Für die Schulen gäbe es eine Freiheit bei der Ausbildungsplanung, was allerdings auch eine Schattenseite hat. Denn die Ausbildung würde noch teurer, weil dann auch die PraxisanleiterINNEN zum Budget hinzugerechnet werden müssen.
Bin nun mal gespannt, wohin der Zug reisen wird.
Beste Grüße, Michael Günenwig