Autor Thema: Versorgungsbarometer Psychiatrie: Beschäftigte am Limit, Versorgung unzureichend  (Gelesen 1912 mal)

Online Thomas Beßen

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"Im September 2019 soll im Gemeinsamen Bundesausschuss, dem obersten Organ der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, mit den Stimmen von Krankenkassen und Krankenhäusern neue Regeln für die Personalausstattung in der Krankenhauspsychiatrie beschlossen werden.

Im Vorfeld hat ver.di eine groß angelegte Umfrage, das „Versorgungsbarometer Psychiatrie“ durchgeführt. Es zeigt deutlich, dass die Personalsituation am Limit ist. Eine Aufstockung tut dringend Not. ver.di fordert eine deutliche Verbesserung der bisherigen Psychiatrie-Personalverordnung, eine „PsychPVplus“. ..."

Ergebnisse zusammengefasst

- Über 2000 Psychiatriebeschäftigte melden sich zu Wort: Im Juli und August 2019 beteiligten sich 2329 Psychiatrie-Beschäftigte aus 168 Krankenhäusern aus allen Bundesländern am Versorgungsbarometer.
- Anhand von Fragen zur Versorgungswirklichkeit und zur Arbeitssituation, darunter auch Fragen zu Zwangs- und Gewaltsituationen, wurde ein fünfstufiges Barometer von dunkelgrün bis rot erstellt (siehe Grafik sowie Anhang 1 zur Methodik).
- Die Ergebnisse sind alarmierend: Die Gesamtbewertung der Versorgungssituation bewegt sich im gelben Bereich (unzureichende Versorgung) an der Grenze zu Orange.
- Fast die Hälfte der Beschäftigten hat in den vier Wochen vor der Befragung körperliche Übergriffe gegen sich selbst erlebt. Über 80 Prozent waren in diesem Zeitraum mit Beschimpfungen konfrontiert.
- Drei von vier Beschäftigten haben in den letzten vier Wochen mindestens eine Zwangsmaßnahme miterlebt, die Hälfte mindestens einmal die Woche, jeder Fünfte erlebt das praktisch in jedem Dienst.
- Über 60 % meinen, dass „ungefähr die Hälfte“ oder „fast alle“ dieser Zwangsmaßnahmen mit einer besseren Personalausstattung vermeidbar gewesen wären.
- In hunderten Kommentaren wiesen die Beschäftigten auf den Zusammenhang von fehlendem Personal, Unterversorgung, Eskalation und psychischer Belastung hin.
- Drei von vier Beschäftigten (76,9%) können sich nicht vorstellen, mit der derzeitigen Personalausstattung bis zur Rente in der Psychiatrie weiterzuarbeiten.
..."


Die vollständige Ausarbeitung befindet sich in der Anlage.

Guten Morgen!
Thomas Beßen

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Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.