Autor Thema: UK Würzburg: Fortbildung zur Herzinsuffizienzschwester/Herzinsuffizienzpfleger  (Gelesen 3546 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Während in anglo-amerikanischen und skandinavischen Ländern das Berufsbild der Herzinsuffizienz-Nurse seit vielen Jahren fester Bestandteil der Pflege und Langzeitversorgung herzinsuffizienter Patientinnen und Patienten ist, gab es in Deutschland bisher kein strukturiertes Ausbildungsangebot. Das hat sich inzwischen geändert. In Kooperation mit der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC, Heart Failure Association) bietet das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz den Lehrgang „Fortbildung zur Herzinsuffizienzschwester / zum Herzinsuffizienzpfleger“ auch in Deutschland an. Denn wir sind davon überzeugt, dass dieses Fortbildungsangebot für Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger ein zeitgemäßes Konzept zur Versorgung dieser wichtigen Patientengruppe darstellt. ..."

>>> https://www.ukw.de/behandlungszentren/dzhi/lehre-und-fortbildung/fortbildungen/

Grüße nach Würzburg!
Thomas Beßen

p.s.: durchaus innovativ diese Einrichtung, aber berufspolitisch ("Herzinsuffizienzschwester und Herzinsuffizienzpfleger") höchstens Mittelalter... :(
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Thomas, ich gebe dir recht, bei der Anmerkung zum Berufstitel.  Es ist doch eventuell "nur" ein Arbeitstitel. Sollten sie "Cardiac-Insuffizienz-Nurs" schreiben. Wir wissen doch um die Schwierigkeit einer Namensfindung! PFLEGENDER/PFLEGENDE was zur Zeit ja der DBfK postet. Kann man ja auch plakativ schlecht reden.
Mir kommt der Gedanke: bekommen wir nun für viele andere Medizinbereiche spezialisiertes Pflegefachpersonal?
Ich habe es immer abgelehnt "BURNNURSE" , obwohl ich das Buch "Nursing the burned Patient" klasse finde.
Aber wir kenne ja heute die "PAINNURSE, und weitere. Einige finde ich ja auch gut, aber wohin führt der Weg?
Auch frage ich mich, was für Kompetenzen bekommen diese spezialisierten Pflegefachkräfte? Was sollen dann ihre Aufgaben sein?  Pflegediagnosen erstellen, bezogen auf die besonderen Aufgaben und Herausforderungen die Menschen mit einer Herzinsuffizienz uns stellen.
Was denkst Du über eine Depressionsschwester/Schizophrenschwester  tschuldigung!!! eine Depressionsnurse/Schizophrennurse?
Ich bin für Spezialisierungen, aber erst nach einer gute Grundausbildung.
Also gegen OTA´s und ATA´s, aber die sind ja nach ihrem Verständnis auch keine Pflegekräfte, was weiteren Herausforderungen für diesen Personenkreis nach sich zieht. Aber das habe ich nicht in meinem Fokus.

Sonnige Grüße, Michael

Offline dino

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Moin, im Bereich Psychiatrie nennt sich das "Fachpflege fürv Psychiatrie". Im Umgangston Fachpfleger oder Fachschwester für Psychiatrie. Klingt auf jeden Fall besser als das Unwort Pflegender. Denn nach wie vor gibt es keine Kennzahlen für "Pflegender". Dann noch die Fachpflege Geronto. Aber der Rest wird unter Fachpflege Psychiatrie subsummiert.

VG
dino

Offline IKARUS

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Nun Dino, das habe ich doch verstanden und mir ging es um die Spezialisierung bezogen auf die Herzinsuffizienz.
Nun frage ich Dich konkret: Macht das Sinn?
Wir kennen doch die Fachweiterbildungen für IM&I (Innere Medizin und Intensivpflege) A&I (Anästhesie und operative Intensivpflege), die Fachweiterbildung für den Operationsdienst, die Fachweiterbildung für die Endoskopie, ... und die die Du ansprichst die für die Psychiatrische Pflege/Intensivpflege.
Hier geht es aus meinem Blickwinkel jedoch darum, die Fachweiterbildung für Innere Medizin und Intensivpflege auf ein besonders Medizinisches Arbeitsfeld zu spezialisieren.
Ich war nie dafür, dass die Fachweiterbildung A&I gesplittet wird für den Bereich der Intensivpflege für Brandverletzte. Da war ich mir mit den Kollegen aus den  BG-Kliniken in Hamburg, Duisburg und Ludwigshafen und Murnau einig, dass das wenig Sinn macht. Eine gute Grundausbildung ist wichtiger als eine zu ausgefeilte Spezialisierung.
Macht es aus deinem Blickwinkel Sinn, die Fachweiterbildung Psychiatrie zu splitten?

Sonnige Grüße aus Essen,Michael

Offline dino

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Moin Michael, klare Frage, klare Antwort. Es macht für mich keinen Sinn, es fördert eher das Schubladendenken. Auch Dein Fachgebiet ist letztendlich übergreifend. Nicht nur die Versorgung der Verbrennung, sondern auch die Behandlung des Schocks, ein evtl. eintretendes/drohendes Multiorganversagen fordert das Behandlungsteam. Bei uns sieht es ähnlich aus. Das Wort Sucht leitet sich von Sehnsucht ab, dass bedeutet, irgendwo im Beziehungsgeflecht fehlt etwas. Dies kann Jahre zurückliegen. Oder jemand behandelt seine Depression mit Alkohol, wobei man Depression durchaus mit anderen psychiatrischen Krankheitsbildern austauschen kann. Dazu kommen dann noch die somatischen Symptome/Komplikationen. Die werden leider in der Fachweiterbildung nicht so intensiv durchgenommen. Ich könnte mir aber vorstellen das dafür die psychischen Probleme in den somatischen Fachweiterbildungen nur rudimentär erwähnt werden.

VG
dino

Offline IKARUS

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Danke Dino für deine tolle Antwort!!
Grüße aus Essen, Michael