Autor Thema: BERLIN: Ärztepräsident Klaus Reinhardt ermahnt Patienten, nicht zu oft zum Arzt  (Gelesen 4943 mal)

Online IKARUS

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berichtet heute Morgen hier in Essen die WAZ
Ich erinnere noch sehr gut, dass vor vielen Jahre es ein Bonusheft gab, für Menschen die die Leistungen der Krankenkasse (zum Arzt gehen) nicht in Anspruch genommen haben. Von den Eltern wurden wir angehalten darauf zu achten, dass wir uns nicht verletzten, denn zum Ende des Jahres gab es von der Krankenkasse ja Geld zurück.

Wie sich doch so manches wiederholt, wenn auch aus anderen Grundlagen.   Andreren??   Es ging und geht "nur" ums Geld!!
https://www.waz.de/politik/aerztepraesident-nicht-jeder-besuch-beim-arzt-ist-notwendig-id226240255.html?utm_source=browser&utm_medium=push-notification&utm_campaign=cleverpush

Sonnige Grüße aus dem Ruhrgebiet, Michael Günnewig

Offline dino

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Es stimmt, dass grüne Patienten die ZNA`s belagern. Und das nicht nur zu Grippezeiten. Oftmals wird auch im Vorfeld noch ein RTW bemüht, wo jedoch ein Pflaster langen würde. Die Anspruchshaltung der "Ottonormalbürger" wächst, die deutsche Vollkaskomentalität hat mal wieder zugeschlagen. Auf der anderen Seiten sprechen wir von einer "golden hour " beim Stroke/ACS. Es gibt sogar Kampagnen mit Aufkleber auf den RTW`s, "Schlaganfall, ein Notfall". Bei Frauen (Mütter) ist zu beobachten das sie selbst starke Schmerzen negieren, bis sie Hilfe holen. Bei einem ACS manchmal zu lange warten. Oder wenn Kleintobi, 5 Jahre, beim Klettern hinfällt und sich dabei eine blutende Verletzung am Unterschenkel zuzieht ist es was Anderes als wenn Oma Meier, Z. n. ACS, mit ASS eingestellt, hinfällt und eine Varizenblutung am US erleidet. Ist es nun wirklich nur das mangelnde Interesse der Deutschen an (heute kosten) Erste Hilfe Kursen? Oder doch eher die schon angesprochene Vollkaskomentalität? Vielleicht eine Mischung? Fest steht, es gibt ein Stadt/Landgefälle. Kommen z. B. aus einer Mülltonne am Strassenrand in einem Dorf Rauchwölkchen, macht eben der Besitzer die Tonne auf und kippt einen Eimer Wasser rein. In der Stadt ist keiner zuständig, da wird die 112 gewählt. Dies rächt sich spätestens bei Flächenlagen, wie z. B. Hochwasser, wo erstmal nur an Schwerpunkten geholfen werden kann. Es ist hier ein Umdenken erforderlich. Auf beiden Seiten. Die Auftragsnehmer, also Kliniken, Feuerwehr, Rettungsdienste, müssen mehr aufklären. Die Auftragsgeber, die zukünftigen potentiellen Patienten, müssen mehr Erste Hilfe Kurse besuchen und auch einmal sich selbst dreckig machen. Denn kommen wir nochmal zu Oma Meier zurück. Stellt Euch ein Hochwassergebiet vor. Oma Meier zog sich nun die Verletzung zu, als sie sich aufs Dach rettete. Es ist Nacht, dazu Stromausfall. Die Handynetze zusammengebrochen. Nun bedarf es jemand der die Extremität lagert und einen effizienten Verband anlegt. Genau dies erlernt man, unter Anderen, in einem Erste Hilfe Kurs. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Oder anders ausgedrückt: Wir Deutschen müssen wieder lernen die Verhältnismäßigkeit der Mittel zu beachten.

VG
dino
« Letzte Änderung: 21. Juni 2019, 19:16:04 von dino »