Autor Thema: Pflegenotstand keine Naturkatastrophe sondern von Menschen gemacht | PM ver.di  (Gelesen 1983 mal)

Offline Thomas Beßen

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Diese Pressemitteilung der Gewerkschaft ver.di kam heute bei mir reingeschneit*:

Pflegenotstand keine Naturkatastrophe sondern von Menschen gemacht
ver.di fordert bessere Personalplanung im Asklepios-Krankenhaus Langen

 

Frankfurt, 17. April 2019. ver.di kritisiert die Asklepios-Klinik in Langen scharf für deren Personalplanung. Die zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretärin Hilke Sauthof-Schäfer: „Die Beschäftigten sind heillos überlastet, Stationen sind auf lange Zeit geschlossen, Patient*innen liegen mit ihren Betten auf den Fluren. Man könnte meinen, alle Jahre wieder käme die Grippewelle zum Beispiel genauso plötzlich und überraschend wie Ostern und Weihnachten. Das ist jedoch nicht der Fall. Alle drei sind vorhersehbar. Mit einer guten Planung wären Engpässe abzufedern.“
 
Deshalb fordert ver.di die Einführung von Personalmindeststandards und die dringende Verbesserung der Personalplanung am Krankenhaus, um die Kolleginnen und Kollegen zu entlasten und eine menschenwürdige Versorgung der Patient*innen gewährleisten zu können. Hilke Sauthof-Schäfer: „Wir schlagen vor, dass sich Asklepios mit dem Betriebsrat über eine Personaluntergrenze für examiniertes Personal pro Station und Betten einigt. Dass Asklepios stattdessen offenbar lieber in Begleitung von Richtern in sogenannten Einigungsstellen mit dem Betriebsrat darüber streitet, als Arbeitgeber für 33 Betten auch mal nur eine examinierte Pflegekraft einsetzen zu dürfen, halten wir in dem Zusammenhang für eine grobe Zeitverschwendung.“
Asklepios hat in seinem Haus in Langen Personalnotstand, so Sauthof-Schäfer. Die Geschäftsführung bestreite dies zwar, lobe jedoch Werbeprämien für angeworbene Pflegekräfte aus. „Wie passt das denn zusammen?“, fragt sich ver.di. Kürzlich sei eine geschlossene Station nach anderthalb Jahren wiedereröffnet worden, allerdings zunächst nur mit 15 statt mit 33 Betten, da nicht genügend Pflegepersonal zur Verfügung gestanden habe. Die kompletten 33 Betten hätten erst zur Verfügung gestanden, als im Gegenzug eine andere Station geschlossen worden sei. In der Zeitung behauptet Geschäftsführer Jan Voigt aber, es sei keine Station wegen Personalmangel geschlossen worden. „Warum denn dann?“, fragt Sauthof-Schäfer.
 
Der ver.di-Fachbereichsvorstand und die ver.di-Vertrauensleute fordern den Arbeitgeber auf, für eine gute Besetzung der Stationen mit qualifizierten examinierten Personal Sorge zu tragen. Im einzelnen heißt das, die Stationen müssen morgens mit vier, nachmittags mit drei und nachts mindestens mit zwei examinierten Pflegekräften besetzt werden. Außerdem fordern die Gremien die Bezahlung des Pflegepersonals nach einem branchenüblichen Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes.
Asklepios zahlt nicht nach Tarif. Die Löhne hier liegen deutlich darunter.

 
Flüchtige Grüße!
Thomas Beßen

* trotz Sonnenschein...  8-)
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.