Das sehe ich anders, aber viele "Somatiker" reden zwar von ganzheitlich, meinen aber nur "am Bett". Wahrscheinlich stammt daher auch das Wort "Pflegender", was in der Qualifikation Alles oder Nichts bedeuten kann. Wenn man sich selbst so abqualifiziert darf man sich nicht wundern, wenn unsere Kanzlerin meint, das jeder Pflegen kann.
Grade in Deinem Fachgebiet dürfte es viel Gesprächsbedarf mit Pat. und Angehörigen geben. Nun, wer ist denn daran schuld das in der Somatik vieles auf das Pathologische fokussiert ist? Doch zu einem Großteil das Pflegepersonal. Wer sich semantisch dazu hinreißen läßt, das Unwort "Pflegender" zu benutzen, darf sich nicht wundern, wenn er auf genau das dann reduziert wird.
Ebenso sehe ich (bei entsprechender Besetzung resp. Entlastung von anderen Tätigkeiten) den Bereich Übernahme ärztlicher Tätigkeiten. Wofür gibt es denn dann Wundmanager? Hatten wir nicht neulich auch die Diskussion von erweiterten Tätigkeiten von ambulanten Diensten? Auch in der "Pflege müssen alte Zöpfe abgeschnitten werden. Aber ist es nicht eher so, das einige dies nicht wollen, weil sie einfach Angst vor der Verantwortung haben?
Du hast meinen letzten Post nicht eindeutig verstanden. Ich schrieb, man sollte bestrebt sein Leistungen im Paket zu verkaufen. Dies hat für alle Bereiche Geltung. So ist z. B. eine Gesprächsgruppe, ebenso wie ein Konsil eines Wundmanagers, abzurechnen. Aber, und hier müssen wir nur ehrlich uns selbst gegenüber sein, ein kurzer Satz: "Hei, sie lächeln ja, find ich gut. Sie schaffen das." Kann viel bewirken. Egal, warum der Patient behandelt wird. So etwas zähle ich zur Kernarbeit. Und dies bringt uns wieder zur Ganzheitlichkeit zurück. Körper und Geist bilden eine Einheit, kein Mensch schleppt seine Seele in einem Bollerwagen hinter sich her.
VG
dino