Autor Thema: „Unser Pflichtgefühl wird eiskalt ausgenutzt“  (Gelesen 2840 mal)

Offline Thomas Beßen

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„Unser Pflichtgefühl wird eiskalt ausgenutzt“
« am: 20. Februar 2019, 07:27:04 »
"Deutschlands bekanntester Pflege-Azubi: „Die Situation wird sich verschlimmern“

Alexander Jorde konfrontierte Kanzlerin Merkel in einer TV-Sendung mit den Missständen in Pflegeheimen und Kliniken. Nun hat er ein Buch geschrieben, in dem er Reformvorschläge macht. Im Interview erklärt er, warum es besser ist, dass Patienten im Zweifel länger auf eine OP warten müssen. ..."


>>> http://www.maz-online.de/Nachrichten/Politik/Deutschlands-bekanntester-Pflege-Azubi-Die-Situation-wird-noch-verschlimmern

Guten Morgen!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline dino

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Re: „Unser Pflichtgefühl wird eiskalt ausgenutzt“
« Antwort #1 am: 20. Februar 2019, 13:29:44 »
Na denn,

Das Beispiel Norwegen zeigt, dass es ein sehr erfüllender und hoch angesehener Beruf sein kann, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen, wenn wir genügend Zeit für die Patienten haben.
Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Norwegen hat so 5,4 Millionen Einwohner. Deutschland 81 Millionen. In Norwegen ist die Kliniklandschaft eine ganz andere. Stundenlanges Fahren im RTW gehört dazu, oder Fliegen, was bei den Wetterbedingungen nicht immer möglich ist.
Über Ansehen meines Berufes in der Öffentlichkeit kann ich nicht klagen. Ich renne aber auch nicht darum und posaune den ganzen Tag: Wollt ihr die totale Pflege :-D 8-) :evil:

Dann müssen eben Stationen geschlossen werden. Somit steht mehr Personal für die restlichen Abteilungen zur Verfügung, wodurch sich dort die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern.
Weniger Stationen gleich weniger finanzielle Zuschüsse vom Land gleich weniger Personal gleich Knieschuss. Man merkt hier die rudimentäre Erfahrung des Hr. J.

Sicher, einige Patienten werden vielleicht länger auf eine planbare Operation wie eine Knie-OP warten müssen.
Das tun sie schon jetzt, incl. kurzfristige OP-Absagen durch Notfälle.

Durch eine Dienstpflicht kommt man mit Menschen in Kontakt, mit denen man sonst wohl nie ein Wort gewechselt hätte. Das baut Vorurteile ab und kann dabei helfen, die auseinanderdriftende Gesellschaft wieder dichter zusammen rücken zu lassen.
Ungefähr so stand es auch in dem Buch: Das BDM Mädel. Der Zivildienst hatte einen absolut anderen Hintergrund. Ich bin gegen Zwangsdienste.

Ich engagiere mich inzwischen auch selbst politisch – in der SPD. Dort gab es einige, die den Kontakt gesucht haben, was für mich aber nicht der Grund des Eintritts war.
Klar, wo sonst? Alles Andere wäre unglaubwürdig. https://www.youtube.com/watch?v=nFshQQqsV1Y   :-D :-D

Alexander Jorde und Jens Spahn, Brüder im Geiste, oder Jing und Jang? :-D

VG
dino