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5 Thema Zukunft => Weiterentwicklung der Pflege(ausbildung) => Thema gestartet von: Thomas Beßen am 11. Januar 2017, 18:37:06
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"Der GKV-Spitzenverband hat einen Kompromissvorschlag vorgelegt, um den Koalitionsstreit über die Reform der Pflegeausbildung zu beenden. Dabei geht es um die Frage, ob die Ausbildung in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege zusammengelegt werden soll, um einen einheitlichen Pflegeberuf zu schaffen.
„Fakt ist doch, dass wir gar nicht wissen, welche Ausbildungsform die bessere ist“, sagte der Vorstand des GKV-Spitzenverbandes, Gernot Kiefer, der Berliner Zeitung. Es sollte daher ein Modellprojekt gestartet werden, bei dem eine Zeit lang mehrere Ausbildungswege zugelassen werden sollten.
Der Weg, der für die Auszubildenden und die Pflegeeinrichtungen geeigneter sei, werde sich am Ende durchsetzen. „Mit diesem Vorschlag könnte man in der Sache etwas bewegen, ohne sich weiterhin rituell zu verbeißen“, erklärte Kiefer, der im Spitzenverband für die Pflege zuständig ist.
Ziel der Reformüberlegungen ist es, besonders den Altenpflegeberuf attraktiver zu machen. Eine zusammengelegte Ausbildung wird unter anderem von der SPD und von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) befürwortet. Teile der CDU und der CSU sind allerdings dagegen. Sie befürchten, dass die Reform zu einer Schmalspurausbildung führt und sich weniger junge Menschen für die Altenpflege interessieren.
Der Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands (VPU) bewertet den Vorschlag als unbrauchbar. „Leider ist der Vorschlag nicht mehr als ein fauler Kompromiss auf Kosten der Pflegenden. Jeder soll tun können, was er will – so vermeidet man wichtige inhaltliche Diskussionen und echte Reformen. Die Benachteiligung der beruflich Pflegenden in der Altenpflege, die besonderem Maße von der überfälligen Modernisierung der Pflegeausbildung profitieren würden, wird so zementiert“, sagte Torsten Rantzsch, Vorstandsvorsitzender des VPU. Die vorgeschlagene parallele Umsetzung der alten und neuen – generalistischen – Pflegeausbildung sei „weder zielführend noch praktikabel“."
Aus: http://mobile.aerzteblatt.de/news/72237.htm
Siehe auch http://www.bild.de/geld/aktuelles/wirtschaft/kassen-machen-kompromissvorschlag-zur-reform-49555096.bild.html
Die Diskussion geht wohl doch noch voran...
Thomas B.
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Hierzu fällt mir spontan Otto von Bismarck ein:
Wenn man sagt, dass man einer Sache grundsätzlich zustimmt, so bedeutet es, dass man nicht die geringste Absicht hat, sie in der Praxis durchzuführen.