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5 Thema Zukunft => Weiterentwicklung der Pflege(ausbildung) => Thema gestartet von: Thomas Beßen am 10. Juni 2015, 09:00:31

Titel: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 10. Juni 2015, 09:00:31
Guten Morgen zusammen,

hier nun (endlich) der Entwurf des "Gesetzes über den Pflegeberuf" (Pflegeberufsgesetz – PflBG) in der Anlage (Stand Mai 2015).

Rasche aber herzliche Grüße!
Thomas Beßen

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Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 30. November 2015, 19:05:48
Guten Abend zusammen,

hier nun der Referentenentwurf des "Pflegeberufereformgesetzes – PflBRefG" bzw. des Pflegeberufsgesetzes – PflBG in der Anlage (Stand November 2015).

Viel Spaß beim Studieren des Textes und
wiederum rasche aber herzliche Grüße!
Thomas Beßen

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Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: IKARUS am 30. November 2015, 20:00:32
Danke, Danke, Danke Thomas!!! Das kann ich super gut gebrauchen für den Unterricht in Xanten. Ich hoffe, dass ich die Kolleginnen aus der Altenpflege ein wenig überzeugen kann, dass diese Änderung nur Vorteile bringen wird, weil sie eine europäische Vergleichbarkeit in der Pflege bewirken kann. Unsere deutschen Examen werden ja nicht in allen EU-Ländern als gleichwertig angesehen, weil die Inhalte variieren.
VG, IKARUS
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 30. Dezember 2015, 18:38:56
Siehe auch http://www.dkgev.de/media/file/22409.2015-12-10_PM-DKG-zum-Pflegeberufereformgesetz.pdf
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 07. Januar 2016, 18:48:05
Und http://www.dgkj.de/service/meldungsarchiv/meldung/meldungsdetail/kinderkrankenschwester_startet_online_petition_beim_deutschen_bundestag/ bzw. https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2015/_12/_09/Petition_62564.mitzeichnen.registrieren.html
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 29. Februar 2016, 17:07:16
"Länderkammer will Reform der Pflegeberufe verschieben

Der Bundesrat forderte am 26. Februar 2016, die Vereinheitlichung der Pflegeausbildung um ein Jahr zu verschieben (Unterstreichung von T.B.). Vor dem Hintergrund der noch nicht vorliegenden Ausbildungs- und Prüfungsverordnung sowie der fehlenden Finanzierungsverordnung könne die neue Ausbildung nicht vor dem 1. Januar 2019 starten. ..."


Quelle: http://www.bundesrat.de/DE/plenum/plenum-kompakt/plenum-kompakt-node.html > "Gesetzentwürfe der Bundesregierung" > TOP 12 "Einheitliche Pflegeausbildung" - Stand 26.02.2016

Flüchtige Grüße!
Thomas Beßen
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: IKARUS am 29. Februar 2016, 20:02:50
Wenn es doch "nur" verschoben wird, haben die Fachleute doch mehr Zeit möglich Stolpersteine aus dem Wege zu räumen. Es werden jedoch genügend Steine übrigbleiben, was uns aber nicht davon abhalten sollte, die Reform zu begrüßen und anzupacken. Ich bin fest davon überzeugt, dass alle davon profitieren werden, auch wenn heute, aus der Sicht der Betroffenen, Ängste wegen des Kommenden bestehen.
Wenn die Finanzierung besser geregelt wird, werden auch hier viele davon profitieren. Schon alleine wenn die Praxisanleiter [PA] zum Schulteam gehören werden, kann die Anleitung auf der Station sicherer durchgeführt werden, weil die PA´s ja nicht zur PDL "gehören". Durch die Verlagerung der PA in die Schule wird die Ausbildung teurer als heute = Steigerung der Personalkosten im Schulbetrieb.
Wenn ich das im Unterricht anspreche, ist das den Schülern gar nicht so sehr bewusst, obwohl si edie Absage/Verschiebung der geplanten Anleitung nicht toll finden. Es geht halt immer um´s Geld! 
Hoffen wir, dass das Gesetz kommen wird.
VG, IKARUS
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Lillebrit am 01. März 2016, 16:21:22
Hallo Ikarus,
ich bin in Bezug auf die Zugehörigkeit zum Schulteam geteilter Meinung...sicher wäre es organisatorisch gut und richtig, dennoch sehe ich die Gefahr, dass es Zulasten des Budgets für Lehrerstellen gehen könnte.
Man Könnte jedoch PAs freistellen, auf dem DP der Pflege laufen lassen- jedoch mit klarem Bildungsauftrag und im "Dienste" der Schule.
LG, Lillebrit
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: IKARUS am 01. März 2016, 22:12:15
Hallo Lillebrit, wenn ich den Gesetzentwurf richtig verstehe, soll ja die Finanzierung anders aufgestellt werden. Aus meiner Sicht gehören die PA´s zum Schulteam. Wenn sie bei der PDL bleiben, sehe ich die Gefahr, die wir heute zur genüge kennen. Das man PA´s freistellt halte ich aus meiner Erfahrung für nicht erstrebenswert, weil die PDL/Abteilungs-Klinik-PDL den Klinikbetrieb in ihren Fokus nehmen muss.
Ich bin gespannt, wie das Endergebnis werden wird mit der Finanzierung der Schulen.

Vor Jahren gab es die Idee, dass die Lasten der Kosten auf mehrere Schultern zu verlagern ist. Es gibt ja Kliniken und Ambulante Pflegedienste die nicht ausbilden, aber von dem gut ausgebildeten Pflegepersonal profitiert.
Auch hier bin ich darauf gespannt, wie der Gesetzgeber und weitere Akteure im Gesundheitswesen das Gesetz gestalten und  auslegen.

Beste Grüße, IKARUS
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Lillebrit am 02. März 2016, 07:40:12
Wir haben ein „Mischsystem“: pro Haus gibt es eine freigestellte PA, die eng mit der Schule zusammenarbeitet und einen reinen Bildungsauftrag hat. Diese wird auf den Stellenplan der Häuser gerechnet, wohl aber über die Ausbildungskosten refinanziert. Hierüber sichern wir, dass jeder Schüler 4 bis 5 mehrstündige Anleitungen bekommt und vor den Prüfungen optimal vorbereitet wird. Die Qualität der praktischen Ausbildung hat hierdurch stark zugenommen.

Jede Station verfügt dazu über mind. 2 ausgebildete PA, die auch anleiten…jedoch eben punktuell.
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: IKARUS am 02. März 2016, 07:54:03
Dann arbeitest Du ja in einem Umfeld, auf das ich mit Staunen reagieren möchte. Toll für EUCH!!
Es gab und gibt immer Vorzeigekliniken/Pflegedienste. Leider sind sie aber nach meiner Erfahrung nicht flächendeckend anzutreffen.
Viele reden davon, dass die Ausbildung des Nachwuchses ein sehr wichtiges Anliegen sind. Handeln nach dieser Erkenntnis tun die Wenigsten.
Leider bleibt hier viel auf den Schultern der engagierten Mitarbeiter liegen.
Auch hier muss noch viel berufspolitisch angepackt werden.
Beste Grüße, IKARUS
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 07. März 2016, 14:49:03
Hier gibt's Neuigkeiten zum Thema: http://bmg.bund.de/ministerium/meldungen/2016/ausbildungs-und-pruefungsverordnung-zum-pflegeberufsgesetz.html

Interessant daraus vor allem Folgendes: Kompetenzen der beruflichen Pflegeausbildung unter http://bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Downloads/P/Pflegeberuf/Anlage_1__UEbersicht_Themen-_und_Kompetenzbereiche.pdf

Rasche Grüße!
Thomas Beßen
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: IKARUS am 07. März 2016, 15:04:42
Vielen lieben Dank Thomas für die sehr wertvollen Hinweise. Ich kann sie für den Unterricht sehr gut gebrauchen.
Sonnige Grüße aus Essen, Michael
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: IKARUS am 07. März 2016, 20:57:45
AOK schießt gegen Gröhes Gesetzentwurf
ist zu lesen auf https://www.station24.de/news/-/content/detail/18338128
Es geht hier ums Geld. Wie aufregend!
Die AOK will, dass die Kosten für die theoretische Ausbildung von den Ländern übernommen werden soll. Also soll auch hier wie im Handwerk das duale Ausbildungssystem etabliert werden. Das hätte aus meiner Sicht gravierende Veränderungen im Nachgang. Es könnte dann auch dazu führen, dass die Anforderungen an die Lehrkräfte angehoben werden = Zugangsvoraussetzungen .
Aus meiner Erfahrung heraus, glaube ich aber auch, dass die Übergangszeit Jahre andauern wird. Denn wegen der Geldverteilung kommt es zum langwierigen Hin und Her. Wenn es dann so kommen könnten, sollten wir Lehrenden dafür sorgen, dass die Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter zum Schulteam gehören sollten.
Beste Grüße, IKARUS
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Lillebrit am 08. März 2016, 16:40:05
Nun habe ich mir das Eckpunktepapier aufmerksam durchgelesen und auf der Seite 6 zum Punkt 4 Praxisanleitung und Praxisbegleitung unter dem dritten Spiegelstrich gelesen, dass "Die Praxisanleitung wird durch Lehrkräfte der Pflegeschulen wahrgenommen."   
Nun stellt sich mir die Frage, ob es sich hier um einen Fehler in der Formulierung handelt, oder ob die Praxisanleitungen als Lehrkräfte bezeichnet werden. Dagegen hätte ich nichts, weil sie ja einen pädagogischen Auftrag haben. Aber: sind /werden sie dann Teil der Lehrerschaft in den Pflegeschulen? Das würde ich begrüßen, auch wenn dadurch die Kosten der Ausbildung steigen wird
   
Da steht aber eindeutig PraxisBEGLEITUNG... und nein, die PA`s sind PA`s (bald mit 300 stündiger WB) und keine Lehrkräfte :-)
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Tilman Kommerell am 09. März 2016, 18:14:11
Wenn ich es richtig gelesen habe, wird zwischen Praxisanleitung und Praxisbegleitung unterschieden:
Praxisanleitung ist Sache der Praxisanleiterinnen
Praxisbegleitung ist Sache der Lehrerinnen der Pflegeschulen
Das war und ist nach dem derzeitig noch gültigen KrPflG und der zugehörigen KrPflAPrV auch schon / noch so.
Wir sind natürlich gespannt, was auch den Eckpunkten entsteht, d.h. wie dann die konkrete Formulierung in der APrV lautet.

Der nächste Termin: Am 18.03.2016 ist die erste Lesung der Pflegeberufegesetzes (Pflegeberufereformgesetzes) im Deutschen Bundestag.

Weitere Details zu den Entwürfen des Pflegeberufegesetzes und den Eckpunkten der APrV finden sich auch auf www.pflegeausbildung-generalistisch.de

Beste Grüße

Tilman
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Lillebrit am 10. März 2016, 06:53:51
Wenn ich es richtig gelesen habe, wird zwischen Praxisanleitung und Praxisbegleitung unterschieden:
Praxisanleitung ist Sache der Praxisanleiterinnen
Praxisbegleitung ist Sache der Lehrerinnen der Pflegeschulen
Das war und ist nach dem derzeitig noch gültigen KrPflG und der zugehörigen KrPflAPrV auch schon / noch so.

So habe ich es auch verstanden...die einzige "Neuerung" diesbezüglich scheint die Anhebung der nachzuweisenden Ausbildungsstunden für die Qualifikation zum PA von 200 auf 300 zu sein sowie die verpflichtenden 24 Fortbildungsstunden jährlich.

Ich finde diese Trennung (die ja auch im aktuellen Gesetz enthalten ist) gut und richtig...das bringt Lehrende weg von dem "Omnipotenz-Gedanken" klinischen Unterricht in jeder Fachabteilung und jeder Situation durchführe zu können und zu müssen.
Die PA`s der jeweiligen Abteilungen haben ihre fachliche Expertise in dem jeweiligen Schwerpunkt der Station und arbeiten täglich dort. Teilweise verfügen sie auch über spezifische Fachweiterbildungen.

Ziel der Praxisbegleitung ist ja nicht der klinische Unterricht, sondern die punktuelle Beratung von Auszubildenden in Bezug auf die Reflexion bestimmter Situationen sowie die pädagogische Beratung der Anleiter. Ergänzung findet dieses bei uns in speziellen Schulungstagen für die Anleiter bzw. spezifische Praxisaufträgen während der Einsätze der Schüler.

LG, Lillebrit
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 22. März 2016, 07:26:09
Siehe auch http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/vereinheitlichung-der-pflegeausbildung-viele-befuerchtungen-14131081.html...
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: dino am 22. März 2016, 11:25:30
Im Großen und Ganzen interessiert mich Berufspolitik ungefähr soviel wie Fußball, gar nicht. Aber dieser Artikel strotzt vor Polemik. Keiner schafft z. B. die Kinderkrankenpflegeausbildung ab, im Gegenteil, sie wird aufgewertet zur Fachpflege Pädiatrie. Dies bedeutet aber auch mehr Löhnung. Weil mehr gelernt - mehr - Verantwortung- mehr Gehalt. Hier könnte man z. B. die Psychiatrie als Vorreiter sehen. Erst die 3- jährige, dann die Fachpflege, bei natürlich höherem Gehalt. Und nun kommen wir zur Praxis. Es gibt sehr viele Kollegen/innen, die im Laufe ihres Berufslebens die Sparte wechseln. Hier würde sich eine 3- jährige "Grundausbildung" positiv bemerkbar machen.
Der Doc hat übrigens Recht wenn er sagt das die Endverantwortung bei ihm liegt. Auch das er gut ausgebildetes PP benötigt. Mit der 2-jährigen Fachausbildung nach der 3- jährigen Grundausbildung hat er sogar sehr gut ausgebildetes PP zur Verfügung. Nur halt etwas teurer.
VG
dino
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: IKARUS am 22. März 2016, 12:08:01
In vielen Punkten kann ich mit dir gehen Dino. Aber in einem schreite ich wie üblich einen anderen Weg. Ich widerspreche, wenn Du behauptest, dass der Doc die Endverantwortung trägt. Das trift richtiger Weise für das Medizinische zu. Was das Pflegerische angeht, liegt, und so soll es auch bleiben und ausgebaut werden, die Verantwortung bei der Fachpflegekraft.
Ich kenne deinen Standpunkt, dass dich Berufspolitik nicht in erster Line vom Sockel haut. Aber es ist so, dass wenn VorreiterINNEN sich nicht Gedanken gemacht hätten über unseren Beruf, wir heute noch Befehlsempfänger wären. Dienende Kleingeister! Es war kaum so und es wird nicht so bleiben. Mir ist bewusst, dass Du Verantwortung übernimmst und auch vertrittst. Das ist aber (noch) nicht bei vielen in unserer Profession so. Hier haben wir einen erheblichen Nachholbedarf.
Das gut ausgebildetes Fachpflegepersonal mehr Geld kostet ist richtig. Was mir hier wieder fehlt ist der Fakt, dass die Kranken-/Altenpflegehilfe (die Fachpflegehilfe [also die einjährige Ausbildung]) vermehrt angeboten und wieder ausgebaut werden muss. Hier wird der Bedarf erheblich steigen.
Somit bleibt die Möglichkeit, dass auch Hauptschüler den Weg in die Pflegeberufe finden können. Wenn sie sich bewähren, können diese auch aufsteigen, denn die vertikale Durchlässigkeit im System ist gegeben und bewusst gewollt.

Dino, du hast oft geschrieben, dass Ihr ein super gutes Miteinander in Eurer Klinik habt. Das kann ich glauben. Es steht aber meiner Erfahrung des Miteinander der Berufsgruppen in den verschiedenen [13] Kliniken entgegen. Da haben die Pflegenden oft Vieles anderer Berufsgruppen kompensiert. Auch das gehört geändert!
Nicht das Gegeneinander ist mein Ziel, sondern das Miteinander der Berufsgruppen. Das bedeutet, dass auch die anderen Berufsgruppen liefern müssen [also eine Bringschuld], was wir einfordern müssen. Das geht dann aber auch friedlich und freundlich, aber mit Konsequenz.
VG, IKARUS
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: dino am 22. März 2016, 21:27:11
Du bist derjenige, der öfter schreibt, dass es in unserem Job viele Leute gibt die lieber Dienen als gestalten. Zur Verantwortung gehört nicht nur Fach- und Sozialkompetenz, sondern auch der Mut um  Verantwortung übernehmen. Ich bezweifle, das dies in Ausbildung/Studium möglich ist zu lernen. Das sind dann Mitläufer, nur nicht auffallen, eine eigene Meinung nur nach dem Mainstream/Vorgesetzten abgeben, dann aber 100% kombatibel zu diesen. Und sollte es, was der Herr verhüten möge, auf solche Leute ankommen, gehts in die Hose. Aus einem Diener kann man keinen Macher zaubern.
Was heisst hier liefern? Wozu kann man denken, sprechen schreiben? man kann auch selbst etwas einfordern. Und es gibt nicht nur schwarz/weiß, es gibt viele Grautöne,wo sich Berufsgruppen überschneiden. Einfaches Beispiel: Ein Bezugspat. hat sich nach langer Motivationsarbeit entschlossen in eine Einrichtung zu gehen fahre ich ihn dorthin. Deiner Argumentation nach wäre dies alleinige Aufgabe des Sozialdienstes. Wir reden hier von der Praxis.
Wer friedlich sein Leben leben möchte gehört in die Heilsarmee: Und wie soll eine friedliche, freundliche Konsequenz aussehen?
Und noch ein Punkt aus der Praxis, aus meiner Sicht ein fulminanter: Jede Schicht benötigt mindestens 1 Vollexaminierten, Einjährigr dürfen nicht Alleine in der Schicht sein. Werden Vollexaminierte zugunsten Helfer abgebaut entstehen massive Lücken bei Erkrankung, Fortbildung etc. Dies lässt sich nicht mehr auffangen. Außer die Altruisten verzichten freudig auf ihr Frei oder man lässt Einjährige Alleine in der Schicht. Beides nicht berauschend.
Ich habe nichts von super geschrieben, wir sind aber ein Team, was sich zu behaupten weiß.
Viele Grüße
dino
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: IKARUS am 23. März 2016, 11:02:36
"Du bist derjenige, der öfter schreibt, dass es in unserem Job viele Leute gibt die lieber Dienen als gestalten." Dazu stehe ich auch, weil es meine Beobachtung ist Dino. Es mag auch andere Beobachtungen geben.
So wie ich dich aus dem Forum kenne, bist Du jemand der gerne Verantwortung übernimmt und zu ihr steht. Der gerne Etwas anschiebt auch gegen Widerstände. Der sich engagiert für sein Berufsthema und das auch in der Freizeit, weil es ihm wichtig ist.
Wir sind doch einer Meinung, wenn Du schreibst, dass wir von Mitläufern zu viele haben. Es ist aber so! Nicht alle lassen sich beschulen und weiterbringen. Das sind diejenigen die ich als "Buchallergiker" bezeichne.
Das wir nicht "Einjährige" nicht mit voll ausgebildete Fachkräfte ersetzen können, bedarf doch zwischen uns keiner Diskussion.
Es sind nicht nur die Altruisten, die auf ihr wohlverdientes FREI verzichten. Es sind auch Abhängige, die nicht die Kraft haben sich zu wehren.

Statt "super" hätte ich dann lieber ein anderes Adjektiv benutzen sollen.
Ich habe den Eindruck von deinen Beschreibungen, dass es bei Euch sehr rund läuft. Das kann einen (mich!) neidisch machen. Es ist aber so, dass meine Erfahrung aus den verschiedensten Kliniken nicht so ist, dass die unterschiedlichen Berufsgruppen gut zusammen wirken. Punktuell traf das zu, wo die Vertreter anderen Berufsgruppen sich "vom nett Sein" einen Vorteil versprachen. Haben sie ihr "Räppelchen" bekommen, wurden wieder die anderen Seiten hochgefahren.
Die Pflegenden müssen auch lernen einzufordern!  Nicht mehr ist mein Credo!
Dir ist neben der Arbeit auf der Station die Notfallrettung wichtig. Bei mir ist neben der Schule die Pflegediagnostik und die Pflegebegutachtung von Wichtigkeit. Andere in unserm Beruf haben andere Zweitthemen, die alle zu unserer professionellen Beruflichkeit untrennbar gehören.
Beste Grüße, IKARUS
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: dino am 23. März 2016, 11:20:45
Das es Rund läuft ist Arbeit, nicht himmelsgegeben. Mit anderen Berufsgruppen spricht Du nun 1 speziell an, oder? :-D Auch hier gilt: Zusammen Reden ist besser als übernander. Die restlichen Berufsgruppen sind doch harmlos.

Das wir nicht "Einjährige" nicht mit voll ausgebildete Fachkräfte ersetzen können, bedarf doch zwischen uns keiner Diskussion
Dies könnte aber eine Folge sein wenn Examinierte durch Einjährige ersetzt werden.

Einspringen tut jeder, auch ich. Aber mit Maß, und wir sagen auch NEIN. Und dies akzeptiere ich, denn ich sage auch NEIN.
VG
dino
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: IKARUS am 23. März 2016, 12:28:16
Ich bleibe dabei, wir ticken so unterschiedlich nicht Dino!
Nein, ich meine mehrere Berufsgruppen, die sich am Bett von kranken Menschen tummeln. Es gibt aber einzelne Personen, die den Dialog mit ALLEN pflegen.
Meine allerbesten Erfahrungen habe ich von 1981 bis 1983 gemacht. Da haben ALLE - wirklich ALLE - an einem Strang gezogen. Vieles habe ich bis heute nicht vergessen und pflege so manches sehr bewusst.

Das Einspringen bei Notfällen bedarf doch auch keiner Diskussion. Aber so viele Notfälle gibt es in Wirklichkeit nicht, die unentwegt vorgeschoben werden. Wenn "Einjährige " eingestellt werden, liegt das in der Verantwortung der PDL, was aber die Stationsleitung und die Mitarbeiter und die Patienten auf den Station ausbaden müssen.
Das mit dem NEIN sagen kann ich auch, aber es gibt Kollegen die es nicht können oder sich einen Benefit versprechen, wenn sie JA sagen. Die bekommen dann später ihre Rechnung.
Als Öse habe ich dafür gesorgt, dass engagierte Mitarbeiter auch zusammenhängend FREI bekommen konnten. Bei zusammenhängendem FREI erholen sich die Mitarbeiter mehr, als wenn sie zwischen den freiein Tagen noch für zwei Tage in die Klinik kommen sollen. Planung ist da alles und die von mir geliebte "Ersatzbank".
Beste Grüße, IKARUS
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 28. Mai 2016, 17:23:11
Siehe http://www.altenpflege-online.net/Infopool/Nachrichten/Krankenhaeuser-wollen-Generalistik-verschieben

Sonnige Grüße aus Wien!☀️
Thomas Beßen
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 01. Juni 2016, 16:00:47
Zoff um einheitliche Pflegeausbildung in der Anhörung am 30.05.2016 im Bundestag - siehe https://www.bundestag.de/presse/hib/201605/-/425016

Schönen Feierabend!
Thomas Beßen
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 03. Juni 2016, 10:12:44
Siehe auch die Pressemitteilung des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung e.V. unter http://www.dip.de bzw. http://www.dip.de/fileadmin/data/pdf/pressemitteilungen/PM-DIP-Generalistik-160602.pdf

„Auch wenn von Gegnern der gemeinsamen Pflegeausbildung im Nachgang der Anhörung Gerüchte gestreut wurden, dass die Generalistik bereits gescheitert sei, wird jetzt erst einmal weiterberaten und dann erst entschieden!“

Rasche Grüße!
Thomas beßen
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 08. Juni 2016, 15:59:15
Interessant dazu ist auch die "Gütersloher Erklärung zum geplanten Pflegeberufsgesetz" unter http://bflk.de/sites/default/files/doku/guetersloher_erklaerung_2016.pdf

Rasche Grüße!
Thomas Beßen
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Tilman Kommerell am 13. Juli 2016, 14:22:36
Hallo Leute,

anscheinend ist das Pflegeberufegesetz erst mal im Sommerloch verschwunden. Jedenfalls war es nicht auf der Tagesordnung der letzten Bundestagssitzung vor der Sommerpause und taucht auch (noch) nicht auf der Tagesordnung der ersten Bundestagssitzung nach der Sommerpause (06.09. - 09.09.2016) auf.

Quelle: www.bundestag.de/tagesordnung

Alle weiteren Informationen zum Gesetzgebungsverfahren, zu Stellungnahmen ... etc. z.B. auch auf www.pflegeausbildung-generalistisch.de/Meilensteine

Quelle: www.pflegeausbildung-generalistisch.de

Beste Grüße

Tilman
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 02. September 2016, 14:51:31
"Gröhes Kompromissvorschlag stößt auf wenig Zustimmung" - siehe https://www.station24.de/news/-/content/detail/20881984
Aber immerhin kommt ein wenig Bewegung auf...

Schönes Wochenende!
Thomas Beßen
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 11. September 2016, 17:37:03
Siehe auch https://gesundheit-soziales.verdi.de/++file++57b559b424ac06030ab36e77/download/Infodienst-Krankenh%C3%A4user%20Nr.%2074.pdf:

"Doch keine generalistische Ausbildung der Pflegeberufe?" fragt Ver.di dort und greift einige Aspekte des Themas ab Seite 26 sehr fundiert auf.

Spätsommerliche Grüße!
Thomas Beßen
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 19. September 2016, 12:24:02
"Die politische Situation um das Pflegeberufereformgesetz" - eine interessante aktuelle Zusammenfassung (1. September 2016) von Carsten Drude* unter http://www.katho-nrw.de/fileadmin/primaryMnt/Koeln/FB_Gesundheitswesen/Bilder/ab_2016/Schulleitungsmanagement/Die_politische_Situation.pdf

Rasche Pausengrüße!
Thomas Beßen

* Vorsitzender BLGS e.V. (www.blgs-ev.de)
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: IKARUS am 19. September 2016, 12:36:50
Wieder eine super gute Datei Thomas, die Du uns zur Verfügung stellst. Ich kann sie für den berufspolitischen Unterricht gut einsetzen.

Beste Grüße, Michael
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 29. Oktober 2016, 19:51:36
"Pflegeausbildungsreform: Die Angst vor dem Scheitern" - so titelt ein Beitrag von Dr. Michael Zaddach (Fachjournalist Gesundheits- und Pflegepolitik) unter https://www.station24.de/gesundheitspolitik/-/content/detail/21892629 zum Thema...

Guten Abend!
Thomas Beßen
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 15. November 2016, 15:26:03
"Pflegeberufegesetz soll noch vor der Wahl kommen
Die Reform kommt: Sein Ziel hat Gesundheitsminister Hermann Gröhe zum Start des Krankenhaustages* einmal mehr bestätigt. ..."


Von Ilse Schlingensiepen unter http://www.aerztezeitung.de bzw. http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/berufspolitik/article/923722/groehe-pflegeberufegesetz-soll-noch-wahl-kommen.html

Rasche Grüße, aber die Mediziner waren mal wieder schneller...
Thomas Beßen

* http://www.deutscher-krankenhaustag.de/
Titel: Re: Entwurf des neuen Pflegeberufsgesetzes
Beitrag von: Thomas Beßen am 03. Januar 2017, 15:29:37
"Reform der Pflegeberufe weiter voranbringen
Bessere Bezahlung ist auch ein Beitrag zur Entgeltgleichheit


Vor einem Jahr hat die Bundesregierung den Gesetzentwurf zur Reform der Pflegeberufe beschlossen, die in diesem Jahr zum Abschluss kommen soll. Dazu erklären die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Michalk und die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karin Maag:

Maria Michalk: „Wir müssen die Rahmenbedingungen für das Pflegepersonal weiter verbessern und damit die Attraktivität der Pflegeberufe erhöhen. Der aktuelle Pflegebericht zeigt: Die Zahl der unbesetzten Stellen hat deutlich zugenommen. Allein in der Altenpflege sind rund 19.000 Stellen unbesetzt. Zwar haben wir verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Vergütung für das Pflegepersonal zu verbessern. Wir müssen aber zusätzlich dafür sorgen, dass die Pflegeberufe nicht mehr als Sackgassenberufe mit geringen Aufstiegsmöglichkeiten und schwierigen Arbeitsbedingungen wahrgenommen werden. Deshalb ist die Ausbildung besser zu verzahnen und die Möglichkeit eines berufsqualifizierenden Pflegestudiums zu schaffen.“

Karin Maag: „Durch eine Reform der Pflegeberufe wird gerade für den Bereich der Altenpflege die Chance eröffnet, dass die Pflegenden endlich der Krankenpflege stärker angeglichen und deshalb angemessener bezahlt werden. Ihre Arbeit ist eine unabdingbare Dienstleistung für unsere gesamte Gesellschaft. Daher sollte eine angemessene Vergütung selbstverständlich sein. Da in der Sorgearbeit vor allem Frauen beschäftigt sind, leistet die Reform der Pflegeberufe zudem einen wichtigen Beitrag zur Entgeltgleichheit. Wenn wir das Ziel der Lohngerechtigkeit für Frauen und Männer ernst nehmen, ist es wichtig, dass wir dort Vorbild sind, wo wir gesetzgeberisch handeln können.“"


Quelle: Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag vom 03.01.2017 unter https://www.cducsu.de/presse/pressemitteilungen/reform-der-pflegeberufe-weiter-voranbringen

Ein wenig Bewegung fragt vielmals grüßend
Thomas B.