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4 Lernfeld Praxis => Pflege nach Schwerpunkten => CE8 Krisen / Begleitung in letzter Lebensphase / Palliative Care => Thema gestartet von: Thomas Beßen am 22. Januar 2010, 00:08:52

Titel: Mitarbeiter von Palliativstationen starken psychischen Belastungen ausgesetzt
Beitrag von: Thomas Beßen am 22. Januar 2010, 00:08:52
"Nicht erfüllte Ansprüche der Palliativmedizin und die Beziehung zum Patienten sind für Mitarbeiter auf Palliativstationen sehr belastend. Das sind Ergebnisse einer bundesweiten Befragung, die die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) jetzt veröffentlicht hat.

Dabei macht den Palliativkräften besonders die Nähe zum Sterbenden, Ähnlichkeiten mit der eigenen Lebenssituation und ein junges Alter des Patienten zu schaffen. Ein gutes Team, Humor und ein ausgefülltes Privatleben sind dagegen Faktoren, die die Arbeit mit Palliativpatienten erleichtern.

Laut der Befragung leiden besonders langjährige Palliativmitarbeiter unter nicht erfüllten Ansprüchen an die eigene Arbeit. Je ein Fünftel beklagte mangelnde psychosoziale Betreuung, mangelnde medizinische Betreuung und mangelndes Zeit- und Personalmanagement. Eine große Nähe zum Patienten fand fast ein Viertel der Befragten belastend. ..."


Quelle & mehr: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/39738/Mitarbeiter_von_Palliativstationen_starken_psychischen_Belastungen_ausgesetzt.htm

Gute Nacht!
Thomas Beßen

Titel: Re: Mitarbeiter von Palliativstationen starken psychischen Belastungen ausgesetzt
Beitrag von: hexchen101 am 21. April 2010, 18:31:20
Nur eine Anmerkung dazu; ich glaube, dass auch außerhalb von Palliativstationen die Sterbebegleitung von Pat. oft problematisch ist. Die Konfrontation mit dem Thema Abschied nehmen tut weh, weil es jeden irgendwann betrifft und weil die Mehrzahl der Menschen ja gern leben und viele Dinge und Menschen haben, an denen sie hängen. Einen Menschen in dieser letzten Phase zu begleiten ist anstrengend, weil man selbst eben auch mal in der Phase ist. Ich glaube aber, dass es helfen kann, diese Begleitung professionell zu begreifen. Dann muss es eben meine Aufgabe als Pflegefachkraft sein, den Pat. in den einzelnen Phasen der Sterbe/Trauerbewältigung zu begleiten- ihm durch die Phase des Nichtwahrhabens wollen zu helfen, und ihn dahin zu führen, dass er sich in der Lage sieht, noch für ihn persönlich wichtige Angelegenheiten zu regeln.
Außerdem bin ich der Meinung, dass es generell für die Arbeit einer Pflegefachkraft wichtig ist, dass man einen Ausgleich hat- ein sicheres soziales Umfeld, Hobbies...
Titel: Re: Mitarbeiter von Palliativstationen starken psychischen Belastungen ausgesetzt
Beitrag von: dino am 21. April 2010, 18:44:00
Wo Du Recht hast hast Du Recht, 100% Zustimmung. Aber versuch das mal einem/einer Altruisten/in zu erklären die außer ihrer Arbeit nix kennen und vor allem nix kennen wollen. Solche Leute sind mir suspekt bis pathologisch und es hat mit Professionalität nicht das Geringste zu tun. Man muss auch mal loslassen können.