pflegesoft.de - das Pflege(aus)bildungsforum

5 Thema Zukunft => Weiterentwicklung der Pflege(ausbildung) => Kritische Dinge wie Personalmangel aber auch Lichtblicke => Thema gestartet von: Thomas Beßen am 05. Mai 2009, 11:51:25

Titel: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 05. Mai 2009, 11:51:25
Am 30. April 2009 hat der DBfK folgende Pressemitteilung herausgegeben:

"Mit großem Befremden hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) die Initiative von SPD und CDU/CSU zur Kenntnis genommen, durch einen Änderungsantrag die Eingangsvoraussetzung zur Krankenpflegeausbildung auf Hauptschulniveau abzusenken. „Deutschland hat schon heute im EU-Vergleich die niedrigsten Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege. Damit ist die deutsche Ausbildung systemisch und strukturell auf dem Niveau von 1997 stehen geblieben“, sagt Gertrud Stöcker, stv. Vorsitzende des DBfK und Vorsitzende des Deutschen Bildungsrates für Pflegeberufe. „Die kranken, behinderten, alten und pflegebedürftigen Menschen in Deutschland haben eine hochkompetente Versorgung verdient.“

Der DBfK lehnt die von den Regierungsfraktionen im Änderungsantrag (BT-Drucksache 16(14)0527: Artikel 12 a) zum Entwurf des Gesetzes zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften vorgeschlagene Öffnung der Krankenpflegeausbildung für Hauptschulabgänger ab. Sie ist kein Beitrag zur Professionalisierung der Pflegeberufe und dem künftigen Qualifizierungs– und Kompetenzbedarf diametral entgegengesetzt.

Weitere Gründe, die gegen den Änderungsantrag sprechen:
 Die Öffnung der Pflegeausbildung für HauptschulabsolventInnen erweitert nur theoretisch das Bewerberpotenzial und ausschließlich quantitativ. Es gibt derzeit keinen Bewerbermangel, sondern einen Mangel an qualifizierten Bewerbern für die Pflegeberufe.
Nicht nur viele Pflegefachkräfte, sondern bereits Auszubildende entscheiden sich wegen der dramatisch schlechten Rahmenbedingungen gegen den Verbleib im Beruf, an dieser Stelle besteht Handlungsbedarf.
Statt einen gesetzlichen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitssituation der Pflegenden, z.B. im Sinne der Vorschläge des Gutachtens des Sachverständigenrates 2007 zu leisten, findet man eine kostenneutrale Variante – Qualität der Versorgung spielt scheinbar keine Rolle.
Der Pflegepersonalmangel wäre schnell zu beheben, wenn man den mehr als hunderttausend Pflegefachkräften, die nicht mehr im Beruf arbeiten, einen Anreiz zur Rückkehr bieten würde. Doch dazu müsste sich substantiell etwas in Aufgaben und Personalausstattung ändern.

Wer einerseits Initiativen für mehr Patientensicherheit anstößt und fördert, darf nicht andererseits durch Absenken des Bildungsniveaus im Pflegeberuf ein zusätzliches Risiko schaffen. Befremdlich wirkt dieser Vorstoß der Regierung auch deswegen, weil er ohne vorherige Beratung mit den Ländern und Fachverbänden im Kontext eines sachfremden Gesetzes eingebracht wird. Auch im Rahmen des Pflegegipfels vor wenigen Wochen im Bundesgesundheitsministerium gab es nicht einmal Andeutungen hierzu. Vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Sache sieht anders aus."


Die vollständige Stellungnahme des DBfK zur Anhörung am 06.05.2009 im Bundestag findet man als Download (398 KB) unter www.dbfk.de/service/download/berufspolitik.php.

Überraschte Grüße!
Thomas Beßen


Quelle und Weiteres: http://www.dbfk.de/pressemitteilungen/wPages/index.php?action=showArticle&article=-DBfK-lehnt-Gesetzesentwurf-zur-Absenkung-des-Bildungsniveaus-in-der-Krankenpflege-ab.php&navid=100
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 05. Mai 2009, 13:07:59
- hier in der Anlage die Stellungnahme des Deutschen Pflegerats dazu... (bitte nicht mit www.pflegerat.de verwechseln  8-))
Erstaunte Grüße!
Thomas Beßen

- download -
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: dino am 05. Mai 2009, 15:58:19
Wir wurden in Innere, Chirurgie, Psychiatrie, Anatomie/Physiologie, Krankheislehre Psychologie und Pflege mündlich schriftlich geprüft, im mündlichen kam noch Staatsbürgerkunde dazu. Wir hatten uns auf den Hintern gesetzt, gelernt und wir fanden es nicht grade einfach. Heute kann ich sagen, die Prüfungen sind weit umfanreicher geworden, unsre Schüler werden in Fächer geprüft, die haben wir nur gestreift. Und schon damals war der mittlere Bildungsabschluß Pflicht. Ausnahme war eine abgeschlossene Berufsausbildung oder KPH. Da die heutigen Hauptschüler lt Pisa eine andere Bildung genossen haben wie vor 20, 30 Jahren müßte sich rumgesprochen haben. Wenn man heute darüber nachdenkt, der Pflege weitere Kompetenzen zu geben, paßt dies alles nicht mehr zusammen. Dies wäre Sparen am falschen Ende.
Sparen deshalb, weil man einfach das derzeitige Niveau runterfahren müßte, dadurch hat man weniger Kompetenzen-ergo leidet der Lohn. Abgesehen davon wäre dies ein Tiefschlag für unser Berufsbild incl. weiterer Professionalisierung.
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Björn Borgmann am 08. Mai 2009, 08:54:48
Wir wurden in Innere, Chirurgie, Psychiatrie, Anatomie/Physiologie, Krankheislehre Psychologie und Pflege mündlich schriftlich geprüft, im mündlichen kam noch Staatsbürgerkunde dazu. Wir hatten uns auf den Hintern gesetzt, gelernt und wir fanden es nicht grade einfach. Heute kann ich sagen, die Prüfungen sind weit umfanreicher geworden, unsre Schüler werden in Fächer geprüft, die haben wir nur gestreift. Und schon damals war der mittlere Bildungsabschluß Pflicht. Ausnahme war eine abgeschlossene Berufsausbildung oder KPH. Da die heutigen Hauptschüler lt Pisa eine andere Bildung genossen haben wie vor 20, 30 Jahren müßte sich rumgesprochen haben. Wenn man heute darüber nachdenkt, der Pflege weitere Kompetenzen zu geben, paßt dies alles nicht mehr zusammen. Dies wäre Sparen am falschen Ende.
Sparen deshalb, weil man einfach das derzeitige Niveau runterfahren müßte, dadurch hat man weniger Kompetenzen-ergo leidet der Lohn. Abgesehen davon wäre dies ein Tiefschlag für unser Berufsbild incl. weiterer Professionalisierung.

Ich möchte selbst als Gesundheits- und Krankenpfleger mit Realschulabschluss mal behaupten, dass das Niveau des Krankenpflegeexamen sicher anspruchsvoll ist und wie man an den Hessischen Statistiken sieht auch die Auszubildenden, die nach heutiger Zugangsvorraussetzung den mittleren Bildungsabschluss haben, ihn eqlatant hohen Quoten nicht schaffen. Dennoch muss ich feststellen das unser Dt. Bildungssystem einen Hauptschüler direkt mit dem Abschluss in der Schule zum Verlierer abstempelt. Ein Hauptschüler hat heute quasi keine Chance, wenn er sich nicht weiterbildet und hart weiter an seiner Bildung arbeitet. Das fällt natürlich schwer, aber trotzdem gibt es viele die durchaus hohe Kompetenzen aufweisen.
Da es kaum noch Helferinnenausbildungen (nebenbei die finde ich viel schlimmer) gibt haben diese Personen keine Möglichkeit einen Zugang zu unserem Beruf zu bekommen. Ein Hauptschüler müsste das selbe wie ein Realschüler oder Abituient (auch die fallen manchmal durch...) im Examen können. Lasst es die Leute versuchen, wer sich etwas zutraut der soll eine Chance bekommen.

Zu der von Dir angesprochenen Professionalisierung: Wenn es nach dem DBfK gehen würde wäre es so professionel das es irgendwann auch keine Realschüler mehr in unserem Beruf geben würde (Ich weiß ja nicht was Du für einen Bildungsabschluss hast). Ich denke eine Krankenpflegeausbildung gehört in ein Krankenhaus und nicht an die Hochschule.

Deiner Schlussfolgerung, wenn es Hauptschüler in unserem Beruf gäbe, würde es weniger Kompetenzen für unser Berufsbild geben kann ich nicht ganz folgen... Denn Examen ist Examen (auch kaufmännisch gesehen). Warum sollte es sich monitär auswirken? Wir werden an einen Punkt kommen wo es noch zu viel mehr Verschiebungen zwischen den einzelenen Berufsbildern kommt und ich prognostiziere heute schon, dass es Arbeitgeber nicht nur mit den Monitären Leistungen gelingen wird genug Personal zu finden.

Genug gestänkert...
In diesem Sinne einen wunderschönen verregneten Tag!
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 08. Mai 2009, 15:49:48
Hier noch die Stellungnahmen des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) vom 4. Mai '09 und der Gewerkschaft Ver.di vom 6. Mai '09.

Schönes Wochenende!
Thomas Beßen


- download -
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: lodda.odw am 11. Mai 2009, 14:43:35
Für mich klingt das Ganze nur noch absurd.
Eine Absenkung der Zugangsvoraussetzungen ist doch überhaupt nicht notwendig. Sie besteht de facto schon.
Beim derzeitigen deutschen Bildungsniveau entspricht meiner Meinung nach der heutige "Mittlere Bildungsabschluss" dem Hauptschulniveau von vor 30 Jahren und der heutige Hauptschulabschluss kann einem sehr guten Abschluss an einer Schule für Lernhilfe von damals gleichgesetzt werden, da der Zug zu immer höheren Bildungsabschlüssen zur Absenkung des Bildungsniveaus insgesamt führte.

Die Anforderungen in der Pflegeausbildung wurden/werden immer komplexer und die momentanen Bewerber für die Pflegeausbildung haben meist einen nur durchschnittlichen "Mittleren Bildungsabschluss", da bessere SchülerInnen überwiegend auf weiterführende Schulen wie z.B. "Berufliche Gymnasien" gehen. Die späteren Verdienstmöglichkeiten sind dann halt besser, sprich: diese jungen Leute sind für die Pflege überwiegend verloren.
Auch Abiturienten betrachten die Pflegeausbildung lediglich als Wartestation um dann später ein Studium zu beginnen.Sie sind also nur auf dem Papier ausgebildete Pflegende.

Die zur Zeit in der Ausbildung befindlichen mittleren Bildungsabsolventen haben erhebliche Schwierigkeiten die Ausbildung tatsächlich auch gut bis sehr gut zu absolvieren. Dies liegt zum Teil an fehlenden oder nur mäßig Erlerntem in der allgemeinbildenden Schule. Eine Absenkung der Zugangsvoraussetzungen würde dies sicherlich noch verstärken. Folge wäre dann ein Absinken der Anforderungen, sprich man bekommt das Examen für weniger Leistung, was der Entwicklung bei der Allgemeinbildung entsprechen würde.

Ziel von Politik oder besser, von Gesundheitspolitik sollte aber sein die bestmöglichen Bewerber für die Pflege zu gewinnen.
Das heißt für mich aber nicht, dass man nur noch Abiturienten einstellen sollte sondern das die Rahmenbedingungen für die Pflege so verändert werden müssen, dass bessere Realschüler wieder direkt in Pflegeausbildungen einsteigen. Senkung der Zugangsvorausetzungen bedeutet ein Absenken des Ausbildungsniveaus. Der Pflegeberuf muss also auch finanziell attraktiv werden. Politik müsste, um daran etwas zu ändern, endlich die Finanzierung des Gesundheitswesens auf breitere Füße stellen. Lieber doktert man an Symptomen rum statt gleich richtig ran zu gehen. Man kann es dann auch noch als Wohltat verkaufen, "Hauptschüler bekommen einen Ausbildungsplatz". Als nächstes senkt man den Hungerlohn für Pflegekräfte noch ein wenig, sind ja nicht mehr so qualifiziert!

Ganz böse formuliert: Stell ich schlechtere Pflegekräfte mit weniger Gehalt ein bleibt mehr für die notwendigen Ärzte übrig. Personalkostenproblemlösung auf moderne Art!!

Sicher sind auch gute Hauptschüler geeignet. Allerdings nicht direkt nach der Schule sondern erst, wenn sie sich schon einmal durch eine Ausbildung gebissen haben und endlich gelernt haben worauf es ankommt. Jeder Elektriker nimmt lieber gute Realschüler und wenn man ihn fragt warum bekommt man folgende Antwort: "Ich brauche motivierte lernwillige Auszubildende und nicht Hauptschüler die ich noch erziehen muss, die kaum rechnen geschweige denn fehlerfrei schreiben können. Noch Fragen?

Also her mit den Hauptschülern in die Pflege, wir nehmen alle, denn Pflegen kann jeder!!!!

....und jetzt bitte aufregen!
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: dino am 11. Mai 2009, 15:08:38
Mein Vorredner hat alles sehr gur formuliert, da ist alles gesagt.
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Tiamat am 11. Mai 2009, 21:59:04
Dabei könnte man der Meinung sein, dass es schon genug 20-Watt-Birnen in der Krankenpflege gibt.

Mit freundlichen Grüßen

Tiamat
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 12. Mai 2009, 07:15:13
Das meldete der Tagesspiegel am 06.05.2009 um 17:19 Uhr:

Pflegeausbildung: Ministerin warnt vor Diskriminierung der Hauptschule

   "Berlin (ots) - Berlin - Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat das Vorhaben verteidigt, den Hauptschulabschluss zur Zugangsvoraussetzung  für die Krankenpflege-Ausbildung zu machen. Auch Abitur oder Realschulabschluss seien "noch keine Garantie dafür, dass jemand später auf einem hohen Qualitäts-Niveau pflegt", sagte Schmidt dem Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe). "Ich will mehr Chancen auf diesen Beruf, und ich bin sicher, dass es auch mit Hauptschulabschluss möglich ist, sich in der Pflege zu behaupten." Bisher müssen angehende Krankenschwestern und -pfleger mindestens die Mittlere Reife nachweisen können.

   Schmidt betonte, dass es allein um den Zugang zur Pflegeausbildung gehe. "An der Ausbildung selbst und ihren qualitativ hohen Anforderungen für einen erfolgreichen Abschluss wird überhaupt nichts geändert." Die Öffnung des Ausbildungszugangs bedeute "mehr Chancengerechtigkeit", sagte die Ministerin und warnte vor einer "Diskriminierung der Hauptschule". Die SPD habe den Rechtanspruch auf Förderung des Hauptschulabschlusses durchgesetzt und dies sei "die richtige Richtung". Bei dem Bedarf, der sich im Pflegesektor abzeichne, dürfe man sich allerdings müsse man sich allerdings nicht nur auf die Ausbildung neuer Pflegekräfte konzentrieren. Notwendig sei es auch, erfahrene Pflegekräfte mit besseren Arbeitsbedingungen im Beruf zu halten."

Morgendliche Grüße!
Thomas Beßen


Quelle: http://www.ad-hoc-news.de/der-tagesspiegel-pflegeausbildung-ministerin-warnt-vor--/de/Politik/20216546
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 13. Mai 2009, 09:04:12
Hier nun die Meinung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. und die des Katholischen Krankenhausverband Deutschlands e.V. in der Anlage...

Grüße & besonderer Dank nach Heppenheim! :wink:
Thomas Beßen


- download -
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 14. Mai 2009, 08:32:51
Hier die Begründungen der antragsstellenden Parteien in Gänze:
 
http://www.bundestag.de/ausschuesse/a14/anhoerungen/119/bt-drsn/a-drsn/16_14_0527.pdf

Auf Seite 2 der zweite Satz der Begründung ist wohl der Kern das ganzen Sache:

"Damit wird der Zugang zu diesen Berufen für mehr Interessentinnen und Interessenten als bisher geöffnet, um frühzeitig vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung einen Mangel an Beschäftigten im Gesundheitswesen und insbesondere im Bereich der Pflege zu vermeiden."

Rasche aber herzliche Grüße, vor allem heute nach Bad Emstal!  :-)
Thomas Beßen
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: lodda.odw am 15. Mai 2009, 08:30:57
Frau Schmidt macht es sich da etwas sehr einfach.
Um Kritikern von vornherein den Wind aus den Segeln zu nehmen warnt sie davor Hauptschüler zu diskreminieren.
Wie welt- und realitätsfremd ist diese Frau samt denen, die diese Schnapsidee ausgeheckt haben.

Ich lade diese Herrschafften gerne mal zu einem Auswahlverfahren, bzw. zur Bearbeitung unserer zur Zeit eingehenden
Bewerbungen ein. Ich wünsche dann viel Spaß bei der Entscheidung zwischen Schülern mit einem guten MSA und
denen mit einem schlechteren MSA. Spätestens nach dem Vorstellungsgespräch gehen die Damen und Herren
Politiker weinend nach Hause und vergessen ihren völlig hirnverbrannten Vorschlag zur Absenkung der Zugangsvoraussetzungen zur Pflegeausbildung.

Im Anbetracht der zu erwartenden Mängel bei der ärztlichen Versorgung, die sich ja jetzt schon bemerkbar macht und durch fehlenden Akademikernachwuchs in Zukunft noch dramatisch verstärken wird, erwarte ich von der Politik eine sofortige Reaktion.

Daher meine Forderung:
"Frau Schmidt, senken sie bitte sofort die Zugangsvoraussetzungen zum Medizinstudium. Die "Mittlere Reife" reicht völlig! Nur so kann dem demographischen Wandel in der Gesellschaft auf gesundheitspolitischer Ebene entgegengewirkt werden um auch in Zukunft die ärztliche Versorgung sicher zu stellen. Ich möchte im Voraus gleich vor der Diskriminierung der Menschen mit mittlerem Bildungsabschluss warnen. Es geht lediglich um die Öffnung der Zugangsvoraussetzungen und nicht um das Absenken von Qualität. Das ledigliche Vorhandensein eines Abiturs sagt ja noch nichts über die Qualität eines dann ausgebildeten Mediziners!"

Ha Ha Ha!

Sollte hier in diesem Forum ein Akademiker sein bzw. ein Rechtsgelehrter, würde ich mich freuen, wenn man den oben gemachten Vorschlag vielleicht in der Form etwas überarbeiten könnte um ihn dann als außerparlamentarische Gesetzesinitiative im Bundestag einbringen oder dem Petitionsausschuss vorlegen zu können. Vielleicht finden sich ja ein paar Sachverständige, die das ganze dann mal eben bei der nächsten Änderung des AMG irgendwo unterschieben. :evil:

Wie tief kann Politikniveau noch sinken??
Wo Politikerphrasen und Populismus einsetzen muss logischerweise der gesunde Menschenverstand weichen.
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Katja.Ossadnik am 16. Mai 2009, 10:03:44
Hallo Zusammen,

ich bin auch gegen die Öffung der Zugangsveraussetzung für die Pflegeausbildung.

Die Idee mit der Petition ist doch gar nicht schlecht, warum nicht eine Pedition die fordert, dass es so bleibt wie es ist, weil wir nun mal Bedenken haben.

In Kürze mehr von mir.

Alle Liebe Katja Ossadnik.
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 17. Mai 2009, 13:24:21
Daher meine Forderung:
"Frau Schmidt, senken sie bitte sofort die Zugangsvoraussetzungen zum Medizinstudium. Die "Mittlere Reife" reicht völlig! Nur so kann dem demographischen Wandel in der Gesellschaft auf gesundheitspolitischer Ebene entgegengewirkt werden um auch in Zukunft die ärztliche Versorgung sicher zu stellen. Ich möchte im Voraus gleich vor der Diskriminierung der Menschen mit mittlerem Bildungsabschluss warnen. Es geht lediglich um die Öffnung der Zugangsvoraussetzungen und nicht um das Absenken von Qualität. Das ledigliche Vorhandensein eines Abiturs sagt ja noch nichts über die Qualität eines dann ausgebildeten Mediziners!"

@lodda.odw: Einfach genial dieser Konter, ich hab' mich fast verschluckt und muss schmunzeln ohne Ende...  8-)
Schönen Gruß in den Odenwald!
Thomas Beßen

p.s.: wenn die Lage bloß nicht so ernst wäre...
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: lodda.odw am 18. Mai 2009, 12:57:22
Ich habe soeben die nachfolgende öffentliche Petition beim Deutschen Bundestag eingereicht:

Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass der Änderungsantrag 1 der Fraktionen der CDU/CSU und SPD
zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften
- Drs. 16/12256 - Zu Artikel 12a - neu - (Öffnung der Krankenpflegeausbildungen für Hauptschulabschlüsse), welcher
die Zugangsvoraussetzungen zur Pflegeausbildung auf das Niveau der Hauptschule absenkt, abgelehnt wird.

Begründung:
In der letzten Änderung des Krankenpflegegesetzes vom 28.05.2008 wurde der Pflegeberuf dahingehend
aufgewertet, dass Heiltätigkeiten an Universitäten angehenden Pflegekräften vermittelt werden sollen und somit
versuchsweise Bestandteil der Pflegeausbildung sind.
Mit diesem Beschluss sollen Pflegekräfte in die Lage versetzt werden in Teilbereichen ärztliche Tätigkeiten zu
übernehmen, für die bisher ein Studium mit der Grundvoraussetzung des Abiturs in Verbindung mit einem numerus
clausus notwendig ist.
Die damit verbundene Erhöhung des Schwierigkeitsgrades der Pflegeausbildung und die immer komplexer
werdenden Tätigkeiten von Gesundheits- und Krankenpflegekräften erfordert meines Erachtens eine hohe geistige
Anforderung. Eine Senkung der Zugangsvoraussetzungen zur Pflegeausbildung steht dieser Erhöhung der
Anforderungen meines Erachtens diametral entgegen.
Die momentanen Bewerber für die Pflegeausbildung haben meist einen nur durchschnittlichen "Mittleren
Bildungsabschluss", da bessere SchülerInnen überwiegend auf weiterführende Schulen wie z.B. "Berufliche
Gymnasien" gehen um dadurch die späteren Verdienstmöglichkeiten erheblich zu verbessern. Auch Abiturienten
betrachten die Pflegeausbildung lediglich als Wartestation um dann später ein Studium zu beginnen.
Die zur Zeit in der Ausbildung befindlichen mittleren Bildungsabsolventen haben erhebliche Schwierigkeiten die
Ausbildung tatsächlich auch gut bis sehr gut zu absolvieren. Dies liegt zum Teil an fehlenden oder nur mäßig
Erlerntem in der allgemeinbildenden Schule. Eine Absenkung der Zugangsvoraussetzungen zur Pflegeausbildung
würde dies sicherlich noch verstärken.
Ziel von Politik oder besser, von Gesundheitspolitik sollte aber sein die bestmöglichen Bewerber für die Pflege zu
gewinnen. Die Rahmenbedingungen für die Pflege müssten also so verändert werden, dass bessere Realschüler
wieder direkt in Pflegeausbildungen einsteigen. Die Senkung der Zugangsvoraussetzungen bedeutet de facto ein
Absenken des Ausbildungsniveaus. Der Pflegeberuf muss also finanziell attraktiv werden. Politik müsste, um daran
etwas zu ändern, endlich die Finanzierung des Gesundheitswesens auf breitere Füße stellen.
Im Krankenpflegegesetz werden Ausbildungsziele definiert mit deren Erreichen eine verbindliche Qualität in der
Pflege im Sinne jedes Bürgers der Bundesrepublik Deutschland gewährleistet werden soll. Dies ist aus meiner Sicht
mit dem Hauptschulabschluss nicht möglich.
Die Begründung „Demografischer Wandel” kann nicht der Anlass sein letztendlich das Leben von Patienten zu
gefährden. Pflegen kann nicht jeder!
Wenn man den demografischen Wandel als Begründung nimmt müsste auch die Zugangsvoraussetzung zum
Medizinstudium auf das „Mittlere Reife-Niveau” gesenkt werden um für die Zukunft eine ausreichende Anzahl von
Medizinern sicherzustellen!
Eine Senkung des Ausbildungsniveaus ist im Sinne zukünftiger Patienten abzulehnen!
Die derzeitige Mindestanforderung der "Mittleren Reife" muss bestehen bleiben.



Ich hoffe, dass die Petition angenommen wird und das sich viele Interessierte dieser Petition anschließen.
Zustimmen kann jeder Bürger unter der Adresse: https://epetitionen.bundestag.de/

Sollten innerhalb von 3 Wochen mehr als 50000 Zustimmungen zur Petition erfolgen, kann die Petion dem Petionsausschuss persönlich vorgetragen werden.Die Abgeordneten können die Eingabe dann der Regierung "zur Berücksichtigung" überweisen.
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Björn Borgmann am 18. Mai 2009, 15:50:57
Eine solche Petition werde ich nicht mitzeichenen und ich bin gespannt, sofern die Petition zugelassen wird, wieviele Mitzeichner sich finden.

Ich hatte letzte Woche ein interessantes Gespärch im BMG mit dem zuständigen Palamentarischen Staatssekretär. Der vorliegende Gesetzesentwurf wird eh noch einmal überarbeitet und an EU Recht angeglichen, damit erübrigt sich die komplette Diskussion hier!

Dennoch bin ich mir sicher, dass diese Legislatur gar nichts mehr passiert. Fragen der Beruflichen Bildung werden immer laaange zerkaut und wir haben nur noch 3 Sitzungswochen im Dt. Bundestag vor der Sommerpause...

In diesem Sinne...
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Katja.Ossadnik am 18. Mai 2009, 16:25:25
Hallo Ihr Lieben,

ich werde auch nicht mitzeichen, obwohl ich im Kern zustimme, die Zugangsvoraussetzung nicht zu öffnen.
Und es zudem lobenswert finde, sich zu angagieren.

Aber ich finde, die Argumentation nicht sehr stimmig und zu polemisch. Für mich werden zu viele Argumente vermischt.
Die Wetschätzung der Hauptschulabsolventen ist mir nicht gewahrt und auch nicht alle Abiturienten warten auf ein Medizinstudium, meine Semesterkollegen und ich sind das beste Beispiel dafür. Inklusive aller die Pflege studieren!!

Diese Pedition ist keine kompetente Darstellung von Pflege, wenn nur über andere Berufgruppen, wie die Lehrer an den Allgemeinbildenden Schulen, hergezogen wird.

Diese Art politische Arbeit hilft uns nicht.

Alles Liebe Katja Ossadnik
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: dino am 18. Mai 2009, 20:21:11
Ich glaube, bis jetzt haben nur Examinierte Ihre Meinung vertreten. Was halten denn unsere Schüler von dem Vorhaben. Und nun ohne jede Polemik, es gibt nicht ohne Grund verschiedene Leistungsanforderungen an Schulen. Hat mal jemand an die Jungs und Mädels gedacht, die sich evtl. bewerben, aufgrund fehlender anderer Bewerbungen angenommen werden und drei Jahre mehr oder weniger durchgezogen werden, nur um dann in der Prüfung durchzuknallen? Und ich denke nicht, dass dieser angenommene Fall sooo wirklichkeitsfremd ist. In der Vergangenheit benutzten viele Abi Absolventen das Examen als Sprungbrett, dies entspricht den Tatsachen, ist aber schon Historik. Dazu muss man aber auch sagen, dass dadurch keinem ein Schaden entstand, denn damals herrschte nämlich auch Pflegenotstand. Die Kollegen konnten sich in den Semesterferien was dazu verdienen und die Pat. profitierten vom examiniertem Personal und unsere Kollegen. wurden entlastet. Aber wie gesagt, dies ist lange her. Viele heutige Kollegen haben ihr Abi und arbeiten nicht nur hochmotiviert mit, nein, sie benutzen dies auch nicht als Sprungbrett und Bleiben (zum Glück)
Einen schönen Abend noch
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Katja.Ossadnik am 18. Mai 2009, 23:28:44
@Dino:

Da stimme ich Dir total zu, jede Sekundarstufe hat einen klar definierten Leistungsanspruch und der des Realschulabschlusses kann als Mindestvoraussetzung für die Pflegeausbildung angesehen werden.
Eine Pflegefachkraft muss in der Lage sein eine komplexe Situationen zu erfassen und zu bewerten. Sie muss blitzschnelle Entscheidungen treffen und muss in der Lage sein Ihr Tun zu reflektieren und zu evaluierten.
Außerdem stimme ich Dir entschieden zu, dass wir den Hauptschulabsolventen ein Scheitern zu muten, dass jungen Heranwachsenden in eine Krise stürzen könnte, und nur weil die Gesellschaft dem Pflegemangel mit einen falschen Mittel  begegnen möchte.

Gerade heute morgen lief im SWR3 eine Reportage über Pflegekräfte, in der gesagt wurde das jede dritte examinierte Pflegekraft überlegt ihre Profession aufzugeben, als Grund wurden die schlechten Arbeitsbedingungen genannt.
Aus meiner Sicht sollten hier die Überlegungen angesetzt werden.
       
Deine Art der Diskussion finde ich als sehr angenehm, denn Polemik hilft uns nicht weiter.

Allen eine ruhige Nacht.
Katja Ossadnik
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: pretty_ricky_^^ am 19. Mai 2009, 10:42:34
Guten morgen allerseits! :-D
Ich bin Pflegeschüler und mittlerweile im zweiten Lehrjahr. Ich bin seit kurzem 23Jahre alt, hab 2005 Abi gemacht, bis Mai 2006 Zivi gemacht, hab hier und da gejobbt bis ich in Oktober 2007 meine Ausbildung anfangen konnte.
Als ich noch in der Schule war, war ich ein recht fauler Schüler. :| Hab wenig gelernt und wenig gemacht und dennoch gute bis befriedigende Noten erhalten. Mit dieser Einstellung bin ich auch zum Abi gegangen. Warum auch die Einstellung ändern, denn es wird auch so klappen.
So wars auch. Abi mit befriedigend abgeschlossen. Danach hab ich mich um einen Zivistelle gekümmert. Das ging auch recht einfach. Alles war leicht oder einfach, bis ich mich für die Ausbildung beworben hab. Dann kam das große und böse erwachen.
Ich hab 7 Bewerbungen rausgeschickt und dachte mir „naja, ich werde schon einen Platz bekommen, hab ja Abi.“
Nun ja, ich wurde zu 6/7 zum Bewerbungsgespräch eingeladen. (5 waren Allgemeinkrankenhäuser, 1 war eine Psychiatrie). Meine „Prüfungen im Allgemeinkrankenhaus waren ziemlich gleich. Erst hatte ich ein langes Gespräch, musste begründen, warum ich die Ausbildung machen wollte, warum meine Abi nur mittelmäßig war, ob ich mir denn auch im Klaren war, worauf ich mich da einlasse. Danach hatte ich multiple Tests, in Mathe, Politik und Wirtschaft, Deutsch (Literatur), Pflege und „Logik“ (Aufgaben wie beim „Gehirn Jogging“). Es waren knapp 100 Aufgaben und wir hatten ca. 1,5h Zeit dafür. Danach musste ich entweder eine Gruppen-/Einzelarbeit machen oder eine Stellungsnahme zu Pflege machen, was Pflege denn sei, ob es nötig sei und welchen Stellungswert meiner Meinung nach der Pflegeberuf in unsrer heutigen Gesellschaft hat. Diese und ähnliche Fragen musste ich dann beantworten. Ich, der ja Abi hatte, fand es sehr anspruchsvoll ihre 100Aufgaben in der Zeit richtig zu beantworten und dann anschließend auch noch eine solche Gruppen- oder Einzelarbeit zu erledigen. Aber ich habs hinbekommen.
Monate später erhielt ich eine Absage nach der anderen. Nach der 3. Absage ging ich zur Pflegeschule noch mal zurück um zu erfahren, weshalb ich denn nicht genommen wurde. Nachdem ich mehrmals gefleht hatte und erklärte, dass ich „aus meinen Fehlern lernen“ wollte, bekam ich folgende oder ähnliche Begründung:
„Ja, Herr Puno-Duncan, sie sind zwar recht fit, haben 94/100 Aufgaben richtig, die Gruppen-/Einzelarbeit war auch recht gut, aber Ihre schulischen Leistungen sind leider nicht sehr berauschend.“
„Ja, aber ich hab doch Abi! Klar, es hätte besser sein können, aber ich habs, und wie sie grad sagten hab ich 94/100 Aufgaben richtig gelöst und die Gruppen-/Einzelarbeit war auch gut. Wurde ich nur wegen meinem mittelmäßigen Abi nicht genommen?“
„Es tut mir Leid Herr Puno-Duncan, aber andere BewerberInnen haben schulisch besser abgeschlossen. Außerdem fehlt Ihnen praktische Erfahrung. Machen Sie einpaar Praktika und dann versuchen Sies noch mal.“
Ich war zunächst über diese antwort geschockt. Ich, der Abi hatte, der sonst auch alles immer auf Anhieb geschafft hat, stand nun da und hatte immer noch keinen Ausbildungsplatz. Ich hatte noch wenig Zeit (einpaar Wochen) bevor mein Bewerbungsgespräch in der Psychiatrie anstand. Ich wollte unbedingt genommen werden und hab mich erkundigt, wo ich mir helfen lassen kann. Beim Arbeitsamt gabs einen Bewerbungsseminar an dem ich dann teil genommen hab um mich und Bewerbungsgespräche usw zu verbessern. Mein Tag fing also morgens um 6.30Uhr an, damit ich um 8 Uhr am Arbeitsamt sein konnte (wurde dort gecoacht, gedrillt, hatte hunderte von Übungsaufgaben usw)  bis 16Uhr, war dann um 17Uhr an meinem Job und hab bis 23Uhr gearbeitet. Das ging so 2 Wochen lang, danach hab ich ein Bescheinigung bekommen, und hatte einpaar tage später dann mein Bewerbungsgespräch.  (und wurde dann auch genommen  8-))
So, und warum hab ich dass alles nun geschrieben? Um zu zeigen, wie verdammt schwer es war einen Ausbildungsplatz zu bekommen, obwohl ich Abi hab. Aber nicht nur das ist anspruchsvoll, auch die Aufgaben und Klausuren sind nicht ohne. Ich schneide gut ab, aber ich kenne andere, die kein Abi haben, die deutliche Schwierigkeiten haben. Ich sage nicht, dass sie doof sind, weil sie kein Abi haben bzw das Ich ein Genie bin, nur weil ich hab. Es gibt auch andere die „nur“ Fachabi oder einen sehr guten Realabschluss haben, die genauso gute oder bessere Noten bekommen als ich. Aber auch sie sagen, dass es echt mühsam und anstrengend ist, soviel wissen zu behalten und stets im Kopf abrufbereit zu haben. Nun, wenn wir schon solche Mühe haben, gut mit zuhalten, wie will denn ein Hauptschüler da mithalten. Ich will keinen Hauptschüler diskriminieren, aber ich bin der Meinung dass er/sie es einfach total schwer haben werden die Ausbildung zu schaffen. Warum ist ein/e SchülerIn auf der Hauptschule? Meistens weil er/sie „kein bock“ auf lernen hat. Ich hab auch manchmal keine Lust mich an einen schönen sonnigen Nachmittag daheim hinzusetzen und stundenlang zu pauken. Aber ich habe keine andere Wahl, denn ich muss das ganze Wissen wissen um ein möglichst guter Pfleger zu werden. Abgesehen davon bin ich verpflichtet mich stets auf den neusten Stand zu halten. Wie will ein/e HauptschülerIn dass machen?
Eine Person, die keine Lust zu lernen hat, muss erst mal Lernen lernen, die Lust dazu (wieder) bekommen, seinen/ihren Allgemeinwissen deutlich verbessern und gleichzeitig die Ausbildung machen. Klingt einwenig unrealistisch. Warum? Wären Sie motiviert, würden sie nach der Hauptschule auf die Realschule gehen.
Wie gesagt, ich will keinem zu nahe treten, aber es kann halt nicht jeder Pflegen bzw nicht jeder ist dazu geeignet. Meiner Meinung nach ist unser Job etwas ganz besonderes und sollte deswegen auch so behandelt werden. Man muss sich das Privileg verdienen um diese Ausbildung/Job zu machen. Und das verdient man sich durch einen guten Realabschluss oder höheren Abschluss!
 
Mit freundlichen Grüßen
Ricky :lol:
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 19. Mai 2009, 16:24:54
Auch der Landespflegerat Hessen hat Stellung bezogen (und dies schon am 4. Mai '09 - s. Anlage).

Schönen Gruß, diesmal nach Rüsselsheim!
Thomas Beßen

p.s.: ob "Polemik" oder feine Ironie - wichtig ist es in meinen Augen, dass wir uns weiter gemeinsam um die Zukunft der Pflege kümmern und andere dazu motivieren, dies zu unterstützen bzw. besser, dies auch selbst zu tun...


- download -

Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Katja.Ossadnik am 15. Juni 2009, 10:17:25
Hallo Zusammen,

hier nun nochmal die Stellungnahme meiner Lerngruppe,
in der Form eines offenen Briefs an die Bundesgesundheitsministerin.



Lerngruppe des 6.Semester Pflegepädagogik
Fachbereich Gesundheit und Pflege
Katholische Fachhochschule Mainz


                           Mainz, den 19.Mai 2009


Ein offener Brief an Gesundheitsministerin Ursula Schmidt

Sehr geehrte Frau Bundesgesundheitsministerin Schmidt,


Bezug nehmend auf die aktuelle Diskussion um die Änderung der Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung in Gesundheits- und Krankenpflege und Kinderkrankenpflege möchten wir, Studierende der Katholischen Fachhochschule Mainz im Fachbereich Gesundheit und Pflege (Pflegepädagogik) im 6. Semester, das Wort an Sie richten.

Aktuell wird auf politischer Ebene diskutiert, wie dem Mangel an Pflegekräften in Deutschland begegnet werden kann. In diesem Zusammenhang soll die Mindestzugangsvoraussetzung für die Ausbildung zur Gesundheit- und Krankenpflege bzw. Kinderkrankenpflege von Realschulabschluss zu Hauptschulabschluss verändert werden. Ein entsprechender Änderungsantrag wurde von der CDU / CSU und SPD Fraktion im Bundestag gestellt (Bundestagsdrucksache: 16 (140527; Drs.16/12256; betr. Artikel 12 a (Öffnung der Krankenpflegeausbildung für Hauptschulabschlüsse)). Verschiedene Fachkreise (Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft, Deutscher Pflegerat, Deutscher Berufsverband für Krankenpflege, u. a.) erwarten dadurch einen Qualitätsverlust in der Pflegeausbildung, der sich auf die Pflegewirklichkeit auswirken wird.

Diesen Standpunkt vertreten wir ebenfalls deutlich!

Pflege benötigt Fachpersonen mit vielfältigen Kompetenzen, um beispielsweise Pflegebedarfe einzuschätzen, pflegebedürftige Menschen zu beraten sowie in existenziell bedeutsamen Situationen begründet Entscheidungen zu treffen. Um professionell zu handeln, benötigen Pflegefachkräfte ein hohes Maß an Empathie, Reflexionsvermögen und Verantwortungsbereitschaft.
Aus unseren aktuellen Erfahrungen als cand. Dipl. Pflegepädagogen (FH) stellen sich heute bereits viele Bewerber in den Ausbildungsstätten vor, deren Einstellung wir aufgrund ihrer mangelnden persönlichen und schulischen Voraussetzungen trotz Realschulabschluss nicht verantworten können. Eine Öffnung der Zugangsvoraussetzungen löst das ursächliche Problem nicht: Einen Mangel an kompetenten Bewerbern. In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass die momentan gültige Regelung Hauptschulabsolventen den Zugang zur Pflegeausbildung über den zweiten Bildungsweg ermöglicht.
Dieses widerlegt aus unserer Sicht das Argument, dass durch die Änderung der Zugangsvoraussetzungen einem bestehenden Mangel an Pflegefachkräften begegnet werden könnte. Vielmehr ist es unserer Meinung nach wichtig, die Attraktivität des Berufes zu steigern, um dadurch Pflegefachkräften dauerhaft eine Perspektive im Berufsfeld Pflege zu bieten.
Wir halten zudem die Akademisierung der Pflege für unabdingbar, um den Herausforderungen eines stetig komplexer werdenden Berufsfeldes gerecht zu werden. Dem steht die Öffnung der Zugangsvoraussetzungen zur Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung grundsätzlich entgegen.

Sehr geehrte Frau Schmidt, wir bitten Sie, unsere Argumente in ihrem politischen Entscheidungsprozess zu berücksichtigen. Über eine persönliche Stellungnahme würden wir uns sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Birgit Berens, Dipl. Pflegepädagogin (cand.),
Anke Darpe,l Dipl. Pflegepädagogin (cand.),
Leonie Heine, Dipl. Pflegepädagogin (cand.),
Johannes Mahlmann Dipl. Pflegepädagoge (cand.),
Katja Ossadnik Dipl. Pflegepädagogin (cand.),
Torsten Wetzlar Dipl. Pflegepädagoge (cand.).
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Dottore am 17. Juni 2009, 13:28:03
Ist ja alles vollkommen richtig, was hier angesprochen wird und auch meine Meinung.

Nützt aber nix, denn ich kann mir schon das Gegenargument vorstellen, beim Thema "Akademisierung der Pflege".
Nämlich: "Wer soll das denn bitte bezahlen?"  Und damit ist nicht die Finanzierung der Lehrstühle und Hörsaalplätze an den Unis gemeint.

Stimmt auch, nach der heutigen (un)wirtschaftlichen Maßstäben würden dann die Krankenkassenbeiträge auf 25% hochschnellen, wenn die Personaldichte des Pflegepersonals zudem noch dem tatsächlichen Bedarf auf den Stationen ausgerichtet werden soll, um 40%.
Aber nicht, weil die Pfleger und Pflegerinnen ein höheres Gehalt möchten - was auch so sein würde -, sondern weil dieser Umstand als Alibi genutzt werden würde, um dem Steuerzahler noch mehr Geld abzuzwacken, als es tatsächlich dafür nötig wäre. Schliesslich möchten die Krankenkassen, Berufspolitiker und die (Pharma)Lobby ja auch mehr.

Und - nicht alle, aber - ein paar alteingesessene Ärzte werden sich evtl. auch etwas unwohl fühlen, wenn das Pflegepersonal nicht mehr als "Vasallen" oder "Untertanen" herhalten will. Soll ja am Besten alles so wie früher bleiben.

Der Mensch lernt leider immer erst wenn er die Schwelle des Zusammenbruchs schon überschritten hat.
Wie ging der Spruch "Bevor es besser werden kann, muss es erst noch schlimmer werden."

Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich Schulabschlüsse für überbewertet halte, siehe Albert Einstein.
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 21. Juni 2009, 10:02:21
Gesundheitsausschuss im Bundestag verabschiedet Gesetzesänderungsvorschlag zur Öffnung der Pflegeausbildungen für Hauptschüler – Der DPR sieht seine Forderungen nicht erfüllt.

DPR Presseinformation
Berlin (19. Juni 2009) – "Mit heftiger Kritik hatten der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR) und die gesamte Fachwelt auf das Ansinnen der Bundesregierung reagiert, die Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung in der Krankenpflege für alle Hauptschulabsolventen zu öffnen. Rasch mussten das Bundesministerium für Gesundheit und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ihren ursprünglichen Vorschlag, den Zugang für alle Hauptschüler zu öffnen, revidieren. Man hatte übersehen, dass dies nicht den EU-Vorgaben entspricht. Im Gesundheitsausschuss wurde am 17.6.2009 eine Gesetzesänderung befürwortet, die nach 10 Jahren allgemeinbildender Schule den Zugang zur Alten-, Gesundheits- und Kranken- und Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeausbildung ermöglicht. Die Gesetze wurde in der Nacht zum 19.6.2009 im Bundestag verabschiedet. Die Gesetzesänderung wird allerdings nur in vier Bundesländern Relevanz haben.
Die fundierten Argumente vieler Experten gegen diesen Vorstoß, wurden ignoriert. Vor dem Hintergrund der Vielfalt an Hauptschulabschlüssen in den Bundesländern und um der scheinbar nicht aufzuhaltenden Gesetzesänderung zumindest einen qualitätssichernden Aspekt anzufügen, hatte sich der DPR trotz seiner weiterhin bestehenden großen Bedenken bereit erklärt, die Gesetzesänderung unter Bedingungen zu tolerieren. Diese Bedingungen waren u.a. die Öffnung des Zugangs für Hauptschulabsolvent/innen als Modellklausel zu regeln als Landesregelung. Darüber hinaus sollte eine grundlegende Gesetzesreform in der nächsten Legislaturperiode erfolgen. Und die Altenpflege sollte von dieser Modellklausel ausgespart bleiben.
Dies wurde zwar zugesagt, aber der Beschlussantrag ließ davon nichts mehr erkennen. So ist als Modellklausel lediglich eine Befristung des Gesetzes bis 2017 mit einem Bericht des BMG 2015 beschlossen. Die Altenpflege wurde nun doch einbezogen. Von einer grundsätzlichen Reform ist in der Begründung nicht die Rede.
Der DPR hält diese Gesetzesänderung für reinen Aktionismus, der an den tatsächlichen Problemen in der Ausbildung vorbeigeht und einer zukunftsorientierten Patientenversorgung durch die Professionalisierung der Pflegenden entgegensteht. Defizite in der Bildungspolitik sollen nun über Berufsgesetze gelöst werden.
Der DPR hat sich in seinem Memorandum zur Pflegebildung für eine grundlegende Reform der Pflegeausbildungen eingesetzt. Nur in der Gesamtschau der Anforderungen und Veränderungen können sinnvolle neue Strukturen gefunden werden. Dies erfordert eine Reform des Alten- und Krankenpflegegesetzes – und zwar rasch. Die Erfahrung mit der aktuellen Gesetzesänderung lässt allerdings wenig Vertrauen aufkommen, dass die heutigen Regierungsparteien mit dieser Erfordernis im Sinne der Nutzer und der Pflegenden umgehen werden."

Weitere Informationen sind hier zu lesen: http://www.deutscher-pflegerat.de/dpr.nsf/0/19B9019378F4F416C12575DA00301FE2

Schönen Sonntag!
Thomas Beßen

Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 21. Juni 2009, 10:07:35
- und hier die Pressemitteilung des DBfK:

DBfK kritisiert verfehlte Pflegebildungspolitik
Berlin, 19. Juni 2009
"Gegen die Bedenken der Pflegeberufsverbände und der großen Mehrzahl der Pflegenden und gegen die Stimmen der Oppositionsparteien hat die Regierung eine Gesetzesänderung durchgesetzt, die zukünftig den Zugang zur Ausbildung in den Pflegeberufen nach 10 Jahren allgemeinbildender Schule ermöglicht. ‚Hier wird eine kurzsichtige und in der Konsequenz wirkungslos bleibende Veränderung in einem Detail der Ausbildungsgesetze vorgenommen, nachdem die Politik jahrelang tatenlos zugesehen hat, wie Ausbildungskapazitäten und –qualität verloren gehen’, sagt Franz Wagner, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK). Die Probleme der Ausbildung hätten in erster Linie mit Strukturdefiziten und der fehlenden Attraktivität wegen schlechter Arbeitsbedingungen zu tun, so Wagner weiter.

Es gibt schon heute einen großen Mangel an qualifizierten Bewerber/innen für die Ausbildung. Zudem ist nach wie vor die Ausbildung stärker von den Interessen der einzelnen Schulträger als von gesellschaftlichen Notwendigkeiten gesteuert. Hier nimmt die Politik noch immer ihre Verantwortung nicht oder zu spät wahr. Schüler/innen werden während der Ausbildung zur Kompensation der ausgedünnten Stellenpläne verheizt und kehren nach Ende der Ausbildung ihrem Beruf frustriert den Rücken. Vollzeitkräfte reduzieren auf Teilzeit, um unter den ständig steigenden Arbeitsbelastungen überhaupt ‚überleben’ zu können, Potenziale der Pflegeberufe bleiben ungenutzt brach liegen.

Dies ist auch ein Spiegelbild des gesellschaftlichen Stellenwertes von Pflege und Pflegebedürftigkeit. Qualität kostet Geld. Für Qualität braucht man Qualifikation. Auch das kostet Geld. Doch dieses Geld war nie ausreichend da. Spätestens angesichts der politischen Reaktion auf die Bankenkrise sieht man, dass Geld sehr wohl da ist - wenn die Politik meint, es sei wichtig genug.

Wer für die Zukunft in die qualifizierte Pflege der Menschen investieren will, muss dies auch über Ausbildung tun. Deshalb bestärkt der DBfK erneut seine Forderung nach einer raschen und umfassenden Reform der Ausbildung nach dem Konzept des Deutschen Bildungsrates für Pflegeberufe. Zu dem Konzept gehört auch die Erstausbildung an Hochschulen. In einer gestuften Bildungsstruktur können alle für die Pflege geeigneten Bewerber einen Zugang finden und den ihnen möglichen maximalen Level an Expertise erreichen. Durchlässigkeit ist die Devise, nicht Absenken des Zugangsniveaus. Wenn die Bundesregierung beklagt, dass die Absolventen der verschiedenen Schultypen nicht vergleichbar seien, ist das ein bildungspolitisches Problem und muss auch bildungspolitisch gelöst werden!

Umgehend müssen die Arbeitsbedingungen der Pflegenden verbessert werden, um weitere Abwanderung zu stoppen. Dazu brauchen wir mehr Pflegepersonal pro Patient/Bewohner/Klient. Es gäbe genügend Pflegefachkräfte, wenn man sie dazu überreden könnte, in den Beruf zurückzukehren."

Nochmals sonntägliche Grüße!
Thomas Beßen

Quelle: http://www.dbfk.de/pressemitteilungen/wPages/index.php?action=showArticle&article=DBfK-kritisiert-verfehlte-Pflegebildungspolitik.php&navid=100
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: dino am 21. Juni 2009, 15:23:08
gegen die Stimmen der Oppositionsparteien -weil sie vom Gegenteil überzeugt sind oder eher aus Prinzip dagegen sind weil die Anderen dafür sind?
Schüler/innen werden während der Ausbildung zur Kompensation der ausgedünnten Stellenpläne verheizt und kehren nach Ende der Ausbildung ihrem Beruf frustriert den Rücken. Vollzeitkräfte reduzieren auf Teilzeit, um unter den ständig steigenden Arbeitsbelastungen überhaupt ‚überleben’ zu können, Potenziale der Pflegeberufe bleiben ungenutzt brach liegen
.- es gibt halt keine Rückfallebene, bei Ausfällen muss kompensiert werden, dies betrifft aber nicht nur Schüler sondern alle (sollte es). Das mit dem Rücken kehren ist Blödsinn, denn die Schüler brauchen auch Planstellen, die Meisten würden gerne, aber eben keine Stelle frei. Teilzeit ist eher positiv zu sehen, auch Pflegekräfte haben nicht nur ihren Job, sondern auch Familie. Und da kommt die Teilzeit ins Boot. Hier geht es nicht um irgendwelche Belastungen, sondern schlichtweg ist Teilzeit eine Möglichkeit a) im Job zu bleiben und b) Geld zu verdienen oder c) nebenher zu studieren.  
Und die Altenpflege sollte von dieser Modellklausel ausgespart bleiben
. -warum hier eine Ausnahme? Ist unsere Arbeit anspruchsloser als die Altenpflege?
Umgehend müssen die Arbeitsbedingungen der Pflegenden verbessert werden, um weitere Abwanderung zu stoppen. Dazu brauchen wir mehr Pflegepersonal pro Patient/Bewohner/Klient. Es gäbe genügend Pflegefachkräfte, wenn man sie dazu überreden könnte, in den Beruf zurückzukehren."-ist ja trollig, und wer bezahlt die Planstellen dafür? Die geretten Banken vielleicht?  
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: lodda.odw am 22. Juni 2009, 12:32:17
Hier wird aus purem Aktionismus heraus ein Gesetz geändert, was im Anschluss keinerlei Vorteile für irgendwen bringt.

Allerdings wird dieser Schwachsinn Folgen haben:
Bei zurückgehenden Bewerberzahlen wird aus purer Angst vor dem eigenen Arbeitsplatzverlust jeder nicht mit einem geeigneten Bewerber besetzte Ausbildungsplatz mit Hauptschülern besetzt werden. Am Anfang werden dann davon relativ viele durchfallen bzw. nach der Probezeit gehen. Geht auf Dauer natürlich nicht, EU-Richtlinien, Lehrer- Schüler-Verhältnis usw.! Also, drücken wir beide Hühneraugen zu, Hauptschüler bleiben nach der Probezeit und alle anderen Knallchargen die eigentlich ungeeignet sind ebenfalls.
Bleibt das Problem der hohen Durchfallrate. Schlecht fürs Image, geht nicht, auch da die Hühneraugen zu. Lassen wir halt mehr bestehen, wir kriegen das Niveau schon irgendwie auf Null.

Ach ja, kleine Anmerkung zu der von mir eingereichten Petition:

Wurde vom Petitionsausschuss nicht als öffentliche Petition ins Internet gestellt sondern durchlief das normale Petitionsverfahren und wurde an das zuständige Ministerium weitergeleitet. Blos nicht zu viel Öffentlichkeit an der Inkompetenz der mitwirkenden Parlamentarier teilnehmen lassen.

Noch eine kleine Anmerkung zu unserem demokratischen Abstimmungsverfahren:
Da sitzen in den Nachtsitzungen aus allen Fraktionen ein paar Hansel und heben die Hand, zufällig ein paar mehr bei den Regierungsparteien.Vorlage im Gesundheitsausschuss durchgewunken, muss i.O. sein, die wissen was sie tun, Hand hoch, kommt von uns, durch isses!

Gute Nacht Deutschland!

Ich weiß wen ich bei der nächsten Bundestagswahl garantiert nicht wählen werde!!!!!!

Nachschlag:
An unserer Schule kommt es hoffentlich nicht zu den oben beschriebenen Gewissensnöten. Bewerbungen von Hauptschülern ohne weitere abgeschlossene Berufsausbildung werden von mir nicht berücksichtigt und ich denke das meine Kollegen genau so verfahren werden.

Frage:
Warum sollte diese Gesetzesänderung nur in vier Ländern umgesetzt werden? Das Krankenpflegegesetz ist ein Bundesgesetz und gilt dementsprechend für alle Bundesländer. Lediglich die Ausbildungs-und Prüfungsverordnung und die Durchsetzung des Bundesrechtes ist Ländersache.
Dem zu Folge werden sich Hauptschüler mit einem 10jährigen Allgemeinbildenden Schulabschluss bundesweit bewerben. Das Problem wird also überall aktuell werden.



Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: lodda.odw am 22. Juni 2009, 12:44:04
und noch eine kleine Anmerkung zu meiner potenziellen Kollegin, Fr.Ossadnik :

Offene Briefe an vor Ignoranz strotzende Ministerinnen bringen genauso wenig wie sogenannte Polemik!
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: lodda.odw am 22. Juni 2009, 14:10:06
Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich Schulabschlüsse für überbewertet halte, siehe Albert Einstein.


Was will uns der Schreiber damit sagen?
Nichts, nehm ich mal an!
Denn Albert Einstein hat sehr wohl einen hervorragenden Schulbschluss in Aarau (Schweiz) erlangt. Fünf mal die Bestnote. Matura, Befähigung zum Studium!
Beispiel passt also nicht.

Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 20. Juli 2009, 10:42:55
Wer lange sucht...:

Hier nun die Drucksache 571/09 des Bundesrates in der Anlage. Damit ist die ganze Sache beschlossen und amtlich. Auf der Seite 37 steht's im Artikel 12a bzw. 12b des "Gesetzes zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften"(!): sowohl der Krankenpflegegesetz wie auch das Altenpflegegesetz wurde entsprechend geändert.
Allerdings befristet bis zum 31. Dezember 2017, das war auch für mich neu. Beschlossen wurde auch: "Das Bundesministerium für Gesundheit erstattet dem Deutschen Bundestag bis zum 31. Dezember 2015 über die Erfahrungen, die mit der Anwendung des § 5 Nummer 2a gemacht wurden, Bericht."

Grüße in alle Winde!
Thomas Beßen

- download -
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 22. Juli 2009, 08:46:04
Anbei ein Schreiben von BMin Ulla Schmidt und BM Olaf Scholz vom 20. Juli 2009 zum Thema.
Viele Grüße!
Thomas Beßen

p.s.: "JoTho", ein User hier in unserem Forum schreibt in seiner Signatur stets „Wir sind nicht nur verantwortlich für das was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun“.

- download -
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Dottore am 22. Juli 2009, 09:38:50
Was will uns der Schreiber damit sagen?
Nichts, nehm ich mal an!
Denn Albert Einstein hat sehr wohl einen hervorragenden Schulbschluss in Aarau (Schweiz) erlangt. Fünf mal die Bestnote. Matura, Befähigung zum Studium!
Beispiel passt also nicht.

Ja, aber Albert hatte auch zwischendurch Zeugnisse mit nicht so guten Noten, zwischendurch auch mal ne "5" in Mathematik.

Mein Hauptschulabschluss z.B. ist schlechter als mein Abschlusszeugnis der
kaufmännischen Berufsfachschule und meiner allg. Hochschulreife.
Klingelt es nun?

Zumal auch Schulnoten oft eine recht subjektive Sache sind. Ich habe in meiner schulischen Laufbahn nur wenige Lehrer getroffen,
die wirklich sehr objektiv und unbeirrbar waren.

Beispiel: Eine Mitstudierende von mir am Hessenkolleg Wetzlar 1999 hatte in Gemeinschaftskunde mündlich 13 Rangpunkte, aber die Klausur für das Semester nicht mitgeschrieben (0 Rangpunkte). Die Bewertung sollte laut Lehrkraft 50/50 sein. Wären also 6,5 Rangpunkte. Sie bekam aber 13 im Zeugnis.
Ich hatte 12 mündlich, 12 schriftlich und bekam auch 12 Rangpunkte, sie aber 13 für nur die Hälfte der erbrachten Leistung.

Anderes Erlebnis war ein Mitschüler zu Zeiten in der Kaufm. Berufsfachschule in Bad Nauheim 1993, der nur ein einziges mal am Sportunterricht teilnahm, sonst schwänzte, aber eine 1 bekam. Scheinbar aufgrund seiner sportlichen Erscheinung. Ich nahm regelmäßig teil ohne Ausfall und bekam ne 2.

Aus diesen und noch mehr Gründen halte ich Schulnoten für überbewertet.
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 23. Juli 2009, 09:15:30
Pflegeausbildung light - so titelt heute die Frankfurter Rundschau einen Artikel von Michael Bergius zum Thema und schreibt weiter:

"Der jüngste Beschluss der großen Koalition, die Ausbildungsstandards für Pflegekräfte zu senken, sorgt für Befremden. Der Bundesregierung fällt es schwer, ihr im Schnellverfahren durch das Parlament geboxtes Vorhaben zu begründen. Die grüne Opposition im Bundestag wirft Schwarz-Rot Planlosigkeit vor.

Kurz vor Beginn der Sommerpause Ende Juni hatten Union und SPD noch zahlreiche Gesetzesänderungen, unter anderen im Gesundheitswesen, beschlossen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Zugangsvoraussetzungen für angehende Alten- und Krankenpfleger(innen) gelockert; statt bisher die mittlere Reife soll künftig bereits ein Hauptschulabschluss nach zehn Jahren ausreichen, um eine Berufsausbildung anzutreten. Während die Regierung ihren Vorstoß mit absehbaren Personalengpässen begründet, kritisierten zahlreiche Experten den Vorstoß. Von einer "schallenden Ohrfeige" für die 1,2 Millionen aktuell in Krankenhäusern oder Heimen Beschäftigten sprach der Deutsche Pflegerat.

Knackpunkt Föderalismus
Die Grünen haben der Bundesregierung viele Fragen zu der Gesetzesänderung gestellt und jetzt wenig erhellende Antworten bekommen. Zur Begründung, warum die Ausbildungsstandards denn im Eiltempo gesenkt werden mussten, spricht Gesundheits-Staatssekretär Klaus Theo Schröder von der "Notwendigkeit, die Weichen für die Pflege in der Zukunft schon in der Gegenwart zu stellen". Es gelte, "frühzeitig" einem Fachkräftemangel vorzubeugen, heißt es in seiner Antwort, die der FR vorliegt. Allerdings muss das Ministerium einige Absätze später einräumen, dass die föderale Wirklichkeit in Deutschland dem Anspruch der koalitionären Pflegereformer noch hinterherhinkt. So bestehe derzeit lediglich in vier Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Bremen und Nordrhein-Westfalen) "formell" jene zehnjährige Schulpflicht, die die Gesetzesnovelle ausdrücklich vorschreibt.

Allerdings, so heißt es beschwichtigend in der Regierungsantwort, könnten auch Schüler und Schülerinnen aus anderen Ländern zu der Pflegeausbildung zugelassen werden - wenn sie denn "im Einzelfall die Voraussetzungen des Gesetzes erfüllen". Wie diese Einzelfallprüfung aussehen könnte, bleibt im Dunkeln.

Auch bei anderen Fragen ringt das Ministerium um Rechtfertigung seines Handelns. So gebe es heute bundesweit "deutlich" mehr Bewerber für Pflegeberufe als Ausbildungsplätze, muss Staatssekretär Schröder zugeben.

Die Grünen sehen darin einen Beleg für Aktionismus: "Die Koalition wurschtelt vor sich hin und hat keinen Plan", sagte die Pflegeexpertin der Bundestagsfraktion, Elisabeth Scharfenberg, der FR. "Was nutzt es, wenn sich nach dem neuen Gesetz nun noch mehr junge Leute auf Ausbildungsplätze bewerben können, die es aber gar nicht gibt?" Die Grüne zieht auch in Zweifel, ob das neue Gesetz das schon heute bestehende Problem werde beseitigen können, dass es manchen Einrichtungen nicht gelinge, geeignete Bewerber für Ausbildungsplätze zu finden.

Der Deutsche Pflegerat hatte bereits vor Wochen Alarm geschlagen: Schon heute hätten sogar Pflegeschüler mit mittlerem Bildungsabschluss oft Schwierigkeiten, die Anforderungen der theoretischen Ausbildung zu bewältigen. Es sei geradezu "zynisch", wenn das Ministerium sich jetzt der Erwartung hingebe, durch Absenken der Zugangsvoraussetzungen könne ein "neues Bewerberpotenzial erschlossen" werden."


Guten Morgen!
Thomas Beßen

Quelle: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1848136&
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Pamela K07 am 23. Juli 2009, 09:21:25
Ein sehr guter Bekannter von mir, der Medizin studiert hat, kriegt ab und zu mal mit, was wir während der 3-jährigen Ausbildung alles lernen müssen.
Er hatte dazu nur einen Kommentar. Das ist ein Medizin-Studium light.

Gruß Pamela
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 23. Juli 2009, 14:28:26
Nun sind auch formalrechtlich durch das "Gesetz zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften" vom 17. Juli 2009, veröffentlicht im BGBl. Nr. 43 (siehe http://www.bgbl.de/Xaver/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl - Punkt 9) vom 22. Juli 2009, die Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildungen nach dem Krankenpflegegesetz und dem Altenpflegegesetz erweitert worden.
Viele Grüße aus dem verregneten Rheingau!
Thomas Beßen


Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: dino am 23. Juli 2009, 16:52:31
Letztendlich liegt es an den Schulen wer genommen wird. Zusätzlich kann man vor Beginn einer Ausbildung ein Praktikum in der eigenen Einrichtung "empfehlen", wer dies nicht akzeptiert kann sich ja woanders bewerben. Dann gibt es noch eine Probezeit (Zusammenfassung von Theorie, Praxis, soziale Kompetenz). Dies alles kann man benutzen, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Und am Ende steht ein Examen, welches sich nicht daran orientieren darf, dass möglichst viele Bestehen sondern Leistung verlangt.
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Oberlord am 05. August 2009, 01:25:46
Ai das ding ist doch dies, das wir einen sehr verantwortungsvollen beruf haben, ob nun in der somatik oder im psychiatrischen breich...
und wenn ich mir mal anseh das auch "nicht grad schlaue menschen" die prüfung bestehen ( was nicht unbedingt schlimm ist, denn die soziale komponente ist SEHR WICHTIG in unserem beruf ) in dem sie nur auswendig lernen, dieses aber nicht anwenden können ( weil sie nicht verstehen was sie lernen ) oder wenn man ihnen beim lernen hilfe und etwas in einer anderen reihnfolge abfragt als in dieser wie sie es gelernt haben und diese dann schon ist stottern kommen, oder gar teilweise total daran verzweifeln, oder sie die prüfungen nur bestehen weil es so hilfreiche direktoren wie unseren Hr. B. gibt, der natürlich gewillt ist das alle seine schäfchien die prüfungen auch schaffen ( dafür nen dicken plus für dich Thomas, du warst immer sehr angagiert ).... hmm naja und so weiter und sofort, was ich damit sagen möchte ist eigentlich dies das ich es nicht gutheißen kann imm sinne der zu versorgenden patienten die einstiegsbedingungen für den beruf herabzusetzen ( nur weil der Pflegenotstand gefürchtet wird ), und diese leute dann auf die hilfebedürftigen los zu lassen,
NEIN!!!

also dino ich schließe mich deiner letzten aussage teilweise an..

ich fände es gut wenn man vorher ein praktikum macht /
warum ? weil man so einen eindruck von dem breuf bekommt, den sollte man schon vor beginn der ausbildung haben, denn stellt euch mal vor da kommt wer der dachte ihn macht das spass oder ihm liegt das, er beginnt die ausbildung und merkt dann das er darauf doch kein "bock" hat.. und bricht die lehre ab dann hat er in meinen augen einer potenziellen interessierten person die lehrstelle weggenommen

zum anderen bin ich der meinung da man zwischen prüfungen mahcen sollte /
warum ? nun wie du schon sagtest dino um die spreu vom weizen zu trennen...

außerdem macht es sinn denn die schule muss ihre schüler auch fordern... denn so haben sie es letzendlich am ende leichter ( also thomas viele arbeiten schriben ist ne gute sache, studienzeit ist nur für manche ne gute sache oder auch für alle wenn man diese wissen im anschluß auch mal abfragt und alle wieder gezwungen sind sich mit dem eigenen thema und dem der anderen auseinander zu setzen )

zudem muss am ganzen ausbildungssystem noch etwas gepfeilt werden um es zu optimieren...aber was ich damit meine ist wiederum ein ganz anderes thema und würde diesen rahmen hier noch mehr sprengen....


bb
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Katja.Ossadnik am 15. August 2009, 10:02:04
Es geht in die nächste Runde, der DBfK hat eine Petition eingereicht, mit der Bitte das neue Gesetzt zu überarbeiten.

Bitte folgende Petition mitzeichen!


https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=6476
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Katja.Ossadnik am 18. August 2009, 09:51:40
Es fehlen noch 20 000 Mitzeichner, dann hat der DBfK gesetzlich festgelegtes Rederecht.

Macht bitte mit!
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Dottore am 24. August 2009, 10:27:44
Ein sehr guter Bekannter von mir, der Medizin studiert hat, kriegt ab und zu mal mit, was wir während der 3-jährigen Ausbildung alles lernen müssen.
Er hatte dazu nur einen Kommentar. Das ist ein Medizin-Studium light.

Gruß Pamela

Eben! Eigentlich müssten wir nach der Ausbildung unseren Bachelor haben. :-D
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: dino am 24. August 2009, 14:16:52
Wo Du Recht hast hast Du Recht, aber es will keiner dafür löhnen
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Katja.Ossadnik am 24. August 2009, 16:08:06
Genau,

hier stellt sich nun die Frage, was ist einer Gesellschaft die Pflege und Betreung von kranken und alten Menschen wert?

Alles Liebe
Katja Ossadnik
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: dino am 24. August 2009, 16:54:54
Nicht viel, denn ein Mensch bringt keine Rendite
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Katja.Ossadnik am 25. August 2009, 09:27:54
Ich sag mal, das ist sehr deutlich formiliert, aber es trifft wohl den Kern der Sache.

Obwohl eine kranke Gesellschaft deutlich mehr kostet, als eine gesunde. Verstehe einer die Politiker, umsomehr sollten wir mit anpacken und selbst gestalten.

Alles Liebe
Katja Ossadnik
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: dino am 25. August 2009, 09:45:50
Relativ einfach zu verstehen:
1. das eigene Schäfchen ins Trockene bringen
2. grundsätzlich an den eigenen Vorteil denken
3. was kümmert mich mein Geschwätz von gestern
4. die Parteilinie nicht aus den Augen verlieren
5. immer an die Lobbyisten denken
Damit dürfte die Denkweise eines Politikers erklärt sein :evil:
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Dottore am 26. August 2009, 11:55:02
Nicht die Politiker regieren, sondern die Konzerne.
Die Politiker tun nur so und die Konzerne lassen sie auch, damit sie selbst aus der Schusslinie sind.
Das ist in eine ähnliche Konstellation wie der 1. (Adel) und 2. (Geistlichkeit) Stand in Frankreich vor der Revolution.
Die Politiker vertreten die Mehrheit der Lobby und nicht des Volkes.
Das geht auch an der Pflege nicht vorbei, man bedenke allein die teilweise mafiösen Strukturen der Pharma-Industrie.


Erst wenn "die Wirtschaft dem Menschen dient" und nicht umgekehrt, dann ist auch jeder einzelne Mensch wieder "mehr wert", ob Patient
oder Pflegepersonal.
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: dino am 26. August 2009, 13:22:30
Erstrebenswert, aber Durchsetzbar? Bis jetzt hat in Deutschland jedes System vom vorhergehenden ein paar "nicht ersetzbare Fachleute" übernommen, und diese "dienten" dann in der jeweiligen Regierungsform sehr kooperativ. Nicht selten beschleunigte der neue Dienstherr noch die persönliche Karriere.
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Katja.Ossadnik am 27. August 2009, 11:02:05
Ja aber, wenn wir doch die Systematik des Lobbyismus erkennen, warum können wir ihn dann nicht nutzen?

In Deutschalnd gibt es ca.1 Million Pflegende, die sollten doch in der Lage sein, Druck zu machen.

Die Petition haben gerade mal 6350 Menschen unterschrieben, dass ist kein Druck!

Ich verstehe das nicht!

Alles Liebe
Katja Ossadnik
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: dino am 27. August 2009, 21:02:59
Hi, Du weißt doch, Diagnose möglich-Behandlung nicht.
Was für einen Druck? Auch wenn 100000 unterschreiben erzeugt das keinen Druck. Und mit Lobbyisten aus der Wirtschaft können wir uns nicht vergleichen. Da fehlen nämlich die berühmten schwarzen Köfferchen mit Inhalt.
VG
Dino
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Dottore am 28. August 2009, 08:02:48
Was für einen Druck? Auch wenn 100000 unterschreiben erzeugt das keinen Druck.
Stimmt! Über Streiks lachen die sich auch nur kaputt.
Zitat
Und mit Lobbyisten aus der Wirtschaft können wir uns nicht vergleichen. Da fehlen nämlich die berühmten schwarzen Köfferchen mit Inhalt.
Dino
Der Grüne Inhalt, oder der aus Kupfer-Blei?
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: dino am 28. August 2009, 14:52:21
Der grüne Inhalt, ist überzeugender, Bsp. F.J.S.
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Dottore am 28. August 2009, 22:05:33
Der grüne Inhalt, ist überzeugender, Bsp. F.J.S.
Oh, glaub mir! Der Inhalt aus Schwermetall kann auch sehr überzeugend sein, dafür gibts in der Geschichte auch genug Beispiele.
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: dino am 29. August 2009, 06:43:55
Dann mußt Du Dich aber auf einen neuen Verhandlungspartner einstellen. Bei grünen Inhalt eben nicht. Wer einmal zugegriffen hat greift immer wieder zu und wennn nicht gibts eben einen Artikel in der buntigen Zeitung mit den 4 Buchstaben.l
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: Thomas Beßen am 01. September 2009, 16:25:46
Pro und Contra zum Thema
Jetzt kommen noch mal zwei Experten bei uns zu Wort, die sich beide sehr gut in der Materie auskennen.
Die Redaktion von Dr. med. Mabuse, der Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe, hat uns erlaubt, ihre beiliegende pdf-Datei dazu in unserem Forum zum Downloaden einzustellen...

Herzlichen Dank dafür nach Frankfurt und
ebenso herzliche Grüße!
Thomas Beßen

- download -  
Titel: Re: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab
Beitrag von: dino am 12. September 2009, 21:40:18
http://olaf-cartoons.de/wb/pages/gallery/buerokraten419.php