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2 Die Pflege und ihre Ausbildung => Relevante Fächer, Themenbereiche (TB), Curriculare Einheiten (CE) => (Umwelt-)Hygiene und med. Mikrobiologie => Thema gestartet von: Thomas Beßen am 13. Juni 2019, 08:10:32

Titel: In der Grenzregion zum Kongo erreicht Ebola Uganda - erster Todesfall
Beitrag von: Thomas Beßen am 13. Juni 2019, 08:10:32
"Seit dem Ausbruch des Ebola-Virus im Kongo im August 2018 sind etwa 1400 Menschen gestorben. Nun ist das Virus auch im Nachbarland Uganda nachgewiesen worden. Ein Fünfjähriger starb an den Folgen.

Die Ebola-Epidemie hat nach dem Kongo nun auch das benachbarte Uganda erreicht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starb ein fünfjähriger Junge an der Tropenkrankheit. Es handele sich um den ersten nachgewiesenen Fall in dem ostafrikanischen Land seit dem Ausbruch der Epidemie im Kongo im vergangenen Jahr. ..."


>>> https://www.tagesschau.de/ausland/ebola-uganda-101.html

Flüchtige Grüße!
Thomas Beßen
Titel: Re: In der Grenzregion zum Kongo erreicht Ebola Uganda - erster Todesfall
Beitrag von: dino am 14. Juni 2019, 12:56:17
Für weitere Fragen zu dem Thema steht das RKI zur Verfügung, wer noch mehr Infos benötigt einfach nach unten scrollen:

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/Infos_zu_Ebola_im_Kongo_Mangina_08-2018.html

VG
dino
Titel: Re: In der Grenzregion zum Kongo erreicht Ebola Uganda - erster Todesfall
Beitrag von: IKARUS am 15. Juni 2019, 07:05:46
Es ist schrecklich, wenn man lesen muss, dass EBOLA sich verbreitet und tötet. Aber wer spricht über die nachweislich Toten bezogen auf Hygienefehler hier im Lande? Sicherlich kann man das Eine gegen das Andere nicht aufwiegen und anstatt EBOLA könnte man auch AIDS anführen. Die "Hygienetoten" haben eine so hohe Zahl, dass keine andere Infektionskrankheit diese Fallzahl erreicht. Auch die Anzahl der Verkehrstoten erreicht nicht die Anzahl der Toten, die durch nachlässige Hygiene zu verantworten sind. 
Saubere sonnige Grüße aus Essen, Michael Günnewig
Titel: Re: In der Grenzregion zum Kongo erreicht Ebola Uganda - erster Todesfall
Beitrag von: dino am 15. Juni 2019, 13:21:52
Als was definierst Du Hygienetote? Wieviele Pat. sterben 100% nachweisleich an einer nosokomialen Infektion? Wie oft wurde ein MRSA z. B. bei post mortem festgestellt und hatte keinen Bezug zum Exitus? Wir haben pro Jahr in Beutschland 3000 Tote durch Verkehrsunfälle, dass sind für Familie und Freunde 3000 zuviel. Kommt es zu einer nachweislich nasomkomialen Infektion sind doch meistens die Hände im Spiel. Es wäre sehr viel gewonnen wenn a) sich regelmäßig die Hände desinfziert werden und b) Handschuhe getragen werden.
AIDS wäre ein gaaaanz schlechtes Beispiel, zumindest heute und was die Übertragung betrifft. Aus Blutkonserven ist es draußen. Schwerstabhängige können ins Heroinprogramm. Bleibt der Geschlechtsverkehr. Da gibts die Gummitütchen. Und schwups, ist AIDS wieder drinne. Denn der individuelle Schutzgedanke beim GV ist rückläufig.

Doch warum schreiben wir überhaupt über Ebola? Ist es die grausame Art wie es tötet, oder die Anzahl der Toten? Nein, in Afrika verhungern mehr Menschen, sterben mehr Menschen an beherrschbaren Erkrankungen/Verletzungen als zur Zeit an Ebola. Auch benötigt Ebola ein bestimmtes Klima. Und nun betrifft es auch uns, zumindest zukunftig. Zum Einen kann ein Virus mutieren, zum anderen sich das Klima wandeln. Deshalb müssen wir uns heute für Morgen rüsten damit wir übermorgen kein Desaster erleben.

VG
dino
Titel: Re: In der Grenzregion zum Kongo erreicht Ebola Uganda - erster Todesfall
Beitrag von: IKARUS am 15. Juni 2019, 14:49:30
Das ist ja das Problem, dass auf einem Totenschein steht: Todes-Diagnose XY, weil es keinen Diagnoseschlüsselpunkt hierfür gibt. "Der Patient ist an den schweren ... Verletzungen (ICD X) gestorben.
Es ist sehr schwer nachweisbar, weil man die Ursache für die von zweiter Wichtigkeit eingestuften Hygiene herausfinden kann.

Oft wird immer wieder auf andere Länder hingewiesen :"...da geht es doch ...!!" JA! Bei uns fehlt (nur!) die Kultur des letzten Meters!! 
Richtlinien(auch vom RKI) haben wir genügend und ich frage mich, warum einige Protagonisten nach Gesetzen fragen, wenn sie das Erforderliche tun sollen/wollen? 
Ich will doch unterschiedliche Krankheitsverläufe nicht gegeneinander aufrechnen Dino!

Mein Anliege ist, dass so einige von uns die Hygiene ernster nehmen sollten, als sie es im Berufsalltag tun.
Deine Punkte 1 und 2 sind doch richtig. Das steht doch außer Frage!! Aber wie lange werden Handschuhe getragen? Wie oft werden sie gewechselt? 
Dann die ständige Diskussion mit dem "... wann desinfizieren und wann waschen". Hierzu gibt es genügend Fortbildungen, die aber nach meiner Erfahrung kaum eine Langzeitwirkung haben.
Was ich für und gegen Infektionskrankheiten tun kann, will ich immer noch tun, weil ich so viele Patienten gesehen habe, die an den Folgen einer nicht mehr in den Griff zu kriegenden Infektion gestorben sind.

Sonnige Grüße aus Essen, Michael
Titel: Re: In der Grenzregion zum Kongo erreicht Ebola Uganda - erster Todesfall
Beitrag von: dino am 17. Juni 2019, 08:20:27
Ganz so schlimm kann es ja nicht sein. Aber bei einem Polytrauma stirbt man leider manchmal an einem Multiorganversagen/ARDS. Ein Herz/Lungenpatient ist hochempfindlich für pathogene Erreger, auch bei absoluter Einhaltung der Hygiene. Und gerade aus Deinem Fachgebiet kennen wir die begleitenden Gefahren einer Sekundärinfektion, die sich der Patient sehr oft vor Aufnahme auf der BV zugezogen haben kann. Natürlich ist er durch die Art der BV besonders gefährdet. Zusammengenommen haben diese Erkrangungen/Verletzungen eines: suboptimale Hygiene kann eine Fremdschädigung nach sich ziehen. Primäre Berufsgruppen sind Ärzte und Pflegepersonal. In den ganzen Hygienefortbildungen sind hier das Hände geben Übertragungsfaktor Nummer1. Hier muss man ansetzen, Prioritäten bilden, wie z. B. statt einmal im Jahr 2 Std. Hygiene und dabei den ganzen Kram runterbeten oder eben 1/2 Pflichtfortbildungen mit Schwerpunkte setzen.
Ich kenne noch von früher die berühmten ofW Wochen. OfW steht für ohne festen Wohnsitz. Oftmals lebten diese Patienten, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie waren ein wahrer Mikrokosmus. Hier konnte man schon von einer Eigengefährdung des Personals sprechen, wenn man keine entsprechende PSA trug. Da ist die Reaktion, auch ohne Fortbildung, sofort ins Ganzkörperkondom zu schlüpfen, normal. Dazu noch einen Mundschutz, mit 1 Tr Chinaöl, und die Arbeit konnte beginnen. Die Voraussetzungen, sich an die Vorgaben  halten, waren naturgemäß hoch.
Man kann auch Versuchen, die Hygienefortbildungen attraktiver zu gestalten. Bei uns gibt es den TdH, den Tag der Händehygiene. Man kann sich selbst Testen, ob die Händedesinfektion optimal war. Hände desinfizieren, abscannen, und Du weißt Bescheid. Danach füllt man noch einen Fragebogen zum Thema aus. Bei 100% richtigen Fragen nimmt man an einer Verlosung teil. Erster Preis: ein Gutschein bei Amazon (ich kaufte mir einen Bildband alter Magirusfahrzeuge davon). Dazu gibt es noch Würstchen, Coke, Kaffee und Kuchen. Und ohne Zwang sowie der Milieugestaltung ist man hochmotiviert. Man muss eine Fortbildung nicht immer mit biederem Ernst gestalten.

VG
dino