Autor Thema: #ME TOO - Sexuelle Belästigung gibt's nicht nur in Hollywood  (Gelesen 3010 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Von sexueller Belästigung sind nicht allein Angelina Jolie & Co. betroffen. Auch Pflegeschülerinnen und junge Krankenschwestern erleben sie. Meistens werden sie damit allein gelassen – nicht so an der MHH.

De ehemalige Krankenschwester Ursula Hartung* erinnert sich noch gut. Es war Ende der 80er in einem Bremer Krankenhaus, wo sie als Nachtwache arbeitete. Alle sprachen darüber, auch sie hörte eines Abends davon: In der Neurochirurgie soll nachts eine Krankenschwester vom diensthabenden Arzt vergewaltigt worden sein. Ursula Hartung kannte das Opfer nicht, doch sie ärgerte sich: über die abfälligen Bemerkungen einiger Kolleginnen; über die konfliktscheue Krankenhausleitung, die den Arzt an seinem Arbeitsplatz ließ und den Versetzungsantrag der Krankenschwester schnell bewilligte.

Der Arbeitgeber muss seine Mitarbeiter schützen – eigentlich …

Die Zeiten haben sich geändert: Es gibt an vielen größeren Kliniken Gleichstellungsbeauftragte, es gibt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. Das Gesetz verpflichtet Arbeitgeber, Mitarbeiter vor sexueller Belästigung zu schützen. „Doch das Gesetz ist ein zahnloser Tiger. Wenn der Arbeitgeber nichts unternimmt, passiert ihm auch nichts – es sind keine Sanktionsmöglichkeiten vorgesehen“, sagt Dr. Bärbel Miemietz (Foto unten). Die Gleichstellungsbeauftragte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) möchte aber, dass ihr Arbeitgeber seine Pflicht wahrnimmt. Möglich ist das durch einen verbindlichen, schriftlichen Handlungsplan, der das Vorgehen bei sexueller Belästigung genau beschreibt. ..."


>>> https://www.pflegen-online.de/sexuelle-belaestigung-gibts-nicht-nur-in-hollywood

Siehe auch https://www.mh-hannover.de/fileadmin/mhh/download/studium_ausbildung/OrdnungenMedizin/Leitlinie_zum_Umgang_mit_sexualisierter_Diskriminierung_und_Gewalt_an_der_MHH.pdf

Flüchtige Grüße!
Thomas Beßen
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Offline IKARUS

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Re: #ME TOO - Sexuelle Belästigung gibt's nicht nur in Hollywood
« Antwort #1 am: 12. Dezember 2017, 09:20:43 »
Anstatt sexueller Belästigungen könnte man auch so manch Anderes ins Feld führen.
Für mich ist die mangelnde Solidarität innerhalb unsere Berufsgruppe ein entscheidender Fakt. Vgl. : ... einige Krankenschwestern machen Bemerkungen ...
Wie lange haben die "Kollegen" des Oldenburger "Krankenpfleger" geschwiegen, bis die Tatsachen innerhalb der Klinik und dann später mit der Staatsanwaltschaft angepackt wurden. Oft werden Probleme, die sich innerhalb des Pflegeteams abspielen, eher mit Vertretern aus den anderen Berufsgruppen besprochen.
Hier müsste eine andere Konfliktlösungsstrategie in unsere DNA eingebaut werden.
Einige mögen sie bereits haben. Es sind aber zu Wenige, die dieses Verhalten auch weitergeben.
Auch wenn es manchmal so klingt, als hätte ich was gegen Vorgesetzte, ist es doch so wie im Artikel. Manche Vorgesetzte kommen ihren Pflichten nicht nach. Schön dass man sich auch in Niedersachsen weiterentwickelt hat.
Beste Grüße, Michael Günnewig

Offline dino

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Re: #ME TOO - Sexuelle Belästigung gibt's nicht nur in Hollywood
« Antwort #2 am: 12. Dezember 2017, 10:13:02 »
Genau dieses Beispiel:
 Wie lange haben die "Kollegen" des Oldenburger "Krankenpfleger" geschwiegen, bis die Tatsachen innerhalb der Klinik und dann später mit der Staatsanwaltschaft angepackt wurden.
birgt Sprengstoff. Eine SL kennt ihre Mitarbeiter. Eine I ist aber auch eine Station die "Komplikationsträchtig" ist. Es liegt keiner wegen Fußpilz dort. Es wird auch dort den einen oder anderen Heißsporn geben. Und irgend jemand führt die Liste an wo es die meisten Komplikationen gibt. Dies ist in der Regel Zufall. Problematisch wird es wenn vieles Passt, wie Heißsporn, als erstes beim Patient, hat die meisten Notfälle in der Reanimationen in der Schicht. Würdest Du das nun in einem Team/Supervision thematisieren wollen? Da kann man Dir aber ruck zuck Mobbing draus drehen. Du kannst Dich mit ihm in die Schicht eintragen und sein Verhalten beobachten. Du kannst Dich mit ihm zwanglos unterhalten und ihn auch dabei sein Verhalten, Sprache, Mimik beobachten. Du kannst Dir die Akten der "Notfälle" ansehn. Du wirst Dich mit dem Oberarzt beraten müssen (Du weißt schon, dass sind die mit den längeren weißen Kitteln, die sind auch Bestandteil des Behandlungsteams). Aber man muss dann eine Entscheidung treffen. Und das bedeutet, einen schriftlichen Bericht an Deinen Vorgesetzten anfertigen. So ist das. Was soll also Das:
Für mich ist die mangelnde Solidarität innerhalb unsere Berufsgruppe ein entscheidender Fakt
Was hat ein Straftatbestand mit mangelnder Solidarität zu tun?
Auch wenn es manchmal so klingt, als hätte ich was gegen Vorgesetzte, ist es doch so wie im Artikel.
In diesem Fall war vor Allem die SL gefragt. Aber auch sie kann nur mit Fakten operieren. Und keiner von uns hat eine kriminalistische Ausbildung. Aber was schreibe ich, Du warst mal selber SL und weißt das doch selbst. Auf Deine Lösungsvorschläge warte ich mit Spannung.
VG
dino

Offline Thomas Beßen

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Re: #ME TOO - Sexuelle Belästigung gibt's nicht nur in Hollywood
« Antwort #3 am: 25. Januar 2018, 10:10:05 »
Siehe auch https://www.pflegen-online.de/diese-12-tipps-helfen-ihnen-bei-sexueller-belaestigung: "Diese 12 Tipps helfen Ihnen bei sexueller Belästigung"

Guten Morgen!
Thomas Beßen
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Offline dino

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Re: #ME TOO - Sexuelle Belästigung gibt's nicht nur in Hollywood
« Antwort #4 am: 24. März 2018, 21:06:14 »
Hoffentlich gibt es mehr Kolleginnen die sich melden. Und nicht nur melden, sondern Handeln. Geht zu Eurer Stationsleitung, Schüler zu ihren Lehrer/innen. Und denkt daran, nur wer sich traut kann erwarten das sich etwas ändert! Ihr seid kein Freiwild, auch nicht für Patienten.
https://www.focus.de/gesundheit/arzt-klinik/serie-alltagssexismus-in-deutschland-sie-sehen-uns-als-huren-in-weissen-kitteln-was-eine-krankenschwester-ertragen-musste_id_8662062.html
VG
dino