Autor Thema: Broschüre zum Stations-Hopping - Für mehr Mitbestimmung in der Pflegeausbildung  (Gelesen 2320 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Liebe Kollegin, lieber Kollege,

Gesundheits- und Krankenpflege ist ein sehr verantwortungsvoller und vielschichtiger Beruf. Eine gute Ausbildung ist Voraussetzung, um den beruflichen Anforderungen gerecht werden zu können. In ver.di, der Fachgewerkschaft für das Gesundheitswesen, sind bundesweit die meisten Pflegekräfte organisiert und aktiv. Wir wissen daher sehr gut, wo der Schuh drückt und was wir verändern müssen.

Unser Ausbildungsreport Pflegeberufe 2015 zeigt auf, unter welchem Druck bereits Auszubildende stehen. Schon in der Ausbildung macht sich die Personalnot bemerkbar. Ein Zeichen dafür sind kurzfristige und ungeplante Versetzungen, die in der Krankenpflege fast 60 Prozent der Befragten kennen. Statt diesem Stations-Hopping fordert ver.di eine geplante und strukturierte praktische Ausbildung. Grundlage dafür ist eine gute Ausbildungsplanung. Interessenvertretungen haben hier Mitbestimmungsrechte und können Einfluss nehmen. Das unterstützen wir gern mit dieser Handlungshilfe. Sie verknüpft erstmals das Ausbildungsrecht in der Krankenpflege mit den gesetzlichen Mitbestimmungsrechten.

Weil nach einer ver.di-Erhebung in den deutschen Kliniken 162.000 Stellen fehlen, davon 70.000 in der Pflege, fordern wir vom Gesetzgeber verbindliche Vorgaben für die Personalausstattung. Schließlich trägt die Politik die Verantwortung für eine gute und sichere Patientenversorgung.

Personalnot belastet aber auch die Beschäftigten und macht krank. Arbeitgeber haben die Pflicht, die Arbeit so zu organisieren, dass ihre Beschäftigten gesund bleiben. Deshalb macht ver.di die dringend notwendige Entlastung zu einem tarifpolitischen Ziel: Die Arbeit im Krankenhaus soll wieder Freude machen. Ich freue mich, wenn du dabei hilfst.

Herzliche Grüße
Sylvia Bühler
Mitglied im ver.di-Bundesvorstand"


Diese Broschüre kam heute bei mir reingeschneit. Offensichtlich ist "Stations-Hopping" in manchen Kliniken (noch) echt ein Thema...

Guten Abend!
Thomas Beßen

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Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Das man das Stationshopping für Schülerinnen und Schüler minimieren muss oder gar gänzlich abschaffen sollte, kann ich gut verstehen und teile diesen Gedankenansatz.
Nun hat die PDL und die SL den Auftrag die tägliche Arbeit zu schultern. Wenn es zu Ausfällen kommt, muss ad hoc eine Lösung her!
Ein Lösungsansatz wäre: sich in der Klink einen Springerpool zu zulegen. Vor Jahren bin ich belächelt worden. "Sie Träumer!" hat es geheißen! Heute hat die UK eine großen Springerpool und damit gute Erfahrungen gemacht.
Nun kann es ja auch sein, dass ein Schüler von einer Rotation profitiert. Es sollten aber immer die Schulleitung/Klassenlehrerin und der Schüler vorab informiert werden. Eine gemeinsame Lösung wird immer von mehreren Schultern getragen. Schüler sollten keine Notnägel oder Lückenbüßer sein!!

Beste Grüße, IKARUS 

Offline dino

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Erstmal ein dickes Lob an Verdi, denn im Gegensatz so mancher Funktionsträger der so genannten Berufsverbände haben sie unseren Beruf
Gesundheits- und Krankenpflege ist ein sehr verantwortungsvoller und vielschichtiger Beruf.

korrekt genannt
Schüler als geplante Springer einzusetzen halte ich für nicht mehr zeitgemäß. Schüler sollen in ihren Einsätzen nicht nur vom Fachwissen auf der Station profitieren, sondern sich auch in das jeweilige Team integrieren. Es wird jedoch immer Situationen geben wo ein schneller, kurzfristiger Ersatz her muss. Hier kann es auch Schüler treffen.
Nicht jede Klinik kann sich dies
 sich in der Klink einen Springerpool zu zulegen.
leisten. Denn jede Stelle muss refinanziert werden. Oder man zieht pro Station Stellenanteile für einen Springer ab. Nicht so dolle. Freie Aushilfen sind mir da lieber. Hierbei ist jedoch zu bedenken das niemand sein Handy in der Hand hält um auf einen Anruf aus der Klinik zu warten. Für ein kurzfristiges Einspringen eines Schülers wird man nicht die Möglichkeit haben ein Pow Pow zu veranstalten. Da muss entschieden werden, und nacher die Entscheidung auch vertreten können.
VG
dino