Autor Thema: Studie: Auch offen verabreichte Placebos können offenbar helfen  (Gelesen 3428 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Scheinmedikamente können angeblich bei echten Schmerzen wirken - wenn Ärzte den Placebo-Effekt erklären. Die Ergebnisse einer neuen Studie könnten die Lösung für ein ethisches Dilemma unter Medizinern sein.

Placebos wirken auch, wenn Patienten wissen, dass sie nur ein Scheinpräparat nehmen. Allerdings gilt dies nur dann, wenn sie vorher über den Placebo-Effekt aufgeklärt wurden. Das legt eine im Fachblatt "Pain" veröffentlichte Studie der Universität Basel und der Harvard Medical School nahe, die den Placebo-Effekt an 160 Menschen erforschte.

Der Hergang des Versuchs wird in einer Mitteilung der Universität Basel beschrieben. Ein Teil der Probanden sei getäuscht worden: Ihnen wurde gesagt, dass sie eine Schmerzcreme mit dem Wirkstoff Lidocain erhalten, bei der es sich aber in Wirklichkeit um ein Placebo handelte. Andere Probanden erhielten eine Creme, die deutlich mit "Placebo" beschriftet war. Ihnen wurde in einem viertelstündigen Gespräch der Placebo-Effekt, sein Zustandekommen und seine Wirkungsmechanismen erklärt. Eine dritte Gruppe erhielt eine offen mit "Placebo" beschriftete Creme - ohne weitere Erläuterungen.

Die Teilnehmer aus den Gruppen eins und zwei hätten nach dem Experiment von einer signifikanten Abnahme der Schmerzintensität berichtet. "Die bisherige Annahme, dass Placebos nur wirken, wenn sie mittels Täuschung verabreicht werden, sollte neu überdacht werden", kommentiert Erstautorin Dr. Cosima Locher von der Fakultät für Psychologie der Universität Basel das Ergebnis. ..."


>>> http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/studie-auch-offen-verabreichte-placebos-koennen-helfen-a-1170817.html

Schönen Sonntag!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.