Autor Thema: Mit Pippi Langstrumpf für mehr Personal - ver.di-Aktionsstreik an der Charité  (Gelesen 2098 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Unter dem Motto „Wir setzen die Rosarote Brille auf“ ruft ver.di für den 8. August 2017 zum Aktionsstreik an der Charité auf. Hintergrund sind die stockenden Verhandlungen zur Weiterentwicklung des Tarifvertrags Gesundheitsschutz.

„Laut Aussagen des Vorstandes verbessert sich die Arbeitssituation an der Charité kontinuierlich. Die Beschäftigten erleben aber Personalmangel und ständige Arbeit in Unterbesetzung. Deshalb setzen wir an diesem Aktionsstreik die Rosarote Brille auf, um die Perspektive des Vorstandes besser nachvollziehen zu können“, erklärt Dana Lützkendorf von der ver.di Tarifkommission.

ver.di fordert in den Verhandlungen insbesondere klarere Regelungen, wie die Charité bei unterbesetzten Schichten reagieren muss. Der Charité-Vorstand weigert sich bislang, hierzu eine verbindlichere Regelung tariflich festzuschreiben. Der Aktionstag beginnt am 8. August um 9:30 Uhr mit einer symbolischen Umbenennung des Vorstandsgebäudes am Campus Mitte in „Villa Kunterbunt“. Vielen Beschäftigten erscheint es, als male sich der Vorstand die Welt an der Charité allzu häufig „wie sie ihm gefällt“. Seinen Abschluss findet der Aktionstag mit einer Prozession über den Campus Virchow Klinikum im Wedding. Unter dem Motto „Danke für…“ bedanken sich die Beschäftigten bei dieser Gelegenheit für die Möglichkeit regelmäßig mit Überstunden, Arbeiten allein im Nachtdienst und Einspringen aus dem Frei ihren Beitrag für die Charité leisten zu dürfen.

Der Aktionsstreik zielt weniger auf die Beeinträchtigung der Betriebsabläufe bei der Charité, sondern soll ein symbolisches Zeichen setzen. Da die Leistungen der Charité an diesem Tag nur in wenigen Bereichen reduziert werden, können sich dem entsprechend nur einzelne Vertreter/innen der einzelnen Bereiche an den Aktionen beteiligen. Die Charité weigert sich, mit ver.di eine Notdienstvereinbarung abzuschließen, wie sie in den letzten Streiks eingesetzt wurde.  Die Notdienstvereinbarung war gerichtlich bestätigt worden und hat sich in einem fast zweiwöchigen Streik bewährt. ..."


>>> http://www.verdi.de bzw. http://bb.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++8cd113a0-7783-11e7-bdef-525400940f89

Mit solidarischen Grüßen
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline Thomas Beßen

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"DBfK Nordost ermutigt die Pflegenden im Charité Streik

P r e s s e m i t t e i l u n g

Mehr Pflegende im Krankenhaus, das ist unser Ziel! Die Zahl der Patienten steigt, die Arbeit verdichtet sich und das Personal ist zu gering bemessen. Die Lösung: verbindliche Personalbemessungen!

Letztes Jahr hatte die Universitätsklinik Charité einen bundesweit einmaligen Tarifvertrag zur Personalbemessung von Pflegenden geschlossen. Ein großer Erfolg – dachte man. Wesentliche Verbesserungen haben sich allerdings seither für das Pflegepersonal nicht eingestellt. Grund hierfür: der Tarifvertrag wird nicht vollumfänglich umgesetzt und  die Charité verweigert Überprüfungen zur Einhaltung der tariflich vereinbarten Personalgrenzen. Deshalb streiken die Pflegenden am 08. August 2017 erneut.

Franziska Rahmel, Geschäftsführerin DBfK Nordost, erklärt: „Wir unterstützen die berechtigten Forderungen der Charité-Pflegenden nach einer verbindlichen Personalbemessung. Diese dient in erster Linie dem Patientenwohl und der Gesundheitserhaltung von Pflegenden. Verträge sind einzuhalten.“

Bereits seit Anfang Juli 2017 laufen Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag „Gesundheitsschutz“. Ein wichtiger Bestandteil der Verhandlungen sollen Maßnahmen zur Entlastung bei Unterbesetzung sein, die verbindlich umgesetzt werden müssen. „Häufig sind Krankmeldungen oder Unterbesetzungen im Vorfeld bekannt und es wird kein zusätzliches Pflegepersonal organisiert. Es müssen Notfallpläne entwickelt werden, die bei akuter Personalknappheit Anwendung finden. Die wenigsten Kliniken haben sich bisher mit einer langfristen Konzeptentwicklung beschäftigt, diese Situationen zu vermeiden. Bettensperrungen oder ein Aufnahmestopp für neue Patienten kann nur die Ausnahme sein, um akuter - nicht chronischer ­- Personalknappheit entgegenzuwirken“, so Rahmel.

Die Bundesregierung hat auf die Not der Pflegenden reagiert und das Pflegestellenförderprogramm entwickelt. Das Ziel soll eine bessere Pflege und eine wirksame Entlastung des Pflegepersonals sein. Bleibt zu hoffen, dass dieses in der Zukunft eine gute und wirksame Umsetzung für alle Pflegenden in Deutschland findet.

DBfK Nordost e.V., Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Fon : 030 / 208 98 72-60
Fax: 030 / 208 98 72-89
www.dbfk.de
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Relativ frühe Grüße! :-)
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.