Autor Thema: "Keime in Medizintechnik gefährden Patienten nach Herz-OP"  (Gelesen 3282 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Schwerwiegende Infektionen nach Herzoperationen gehen höchstwahrscheinlich auf kontaminierte Wassertanks von Herz-Lungen-Maschinen zurück. Wissenschaftler konnten das Mycobacterium chimaera nun am Produktionsstandort der Geräte nachweisen. Es soll aber noch weitere Übertragungswege geben.

Weltweit kommt es nach Herzoperationen immer wieder zu schweren Infektionen mit dem Mycobacterium "chimaera" an künstlichen Herzklappen und an der Hauptschlagader. Schon 2013 haben Wissenschaftler aus Zürich herausgefunden, dass das gefährliche Bakterium in den Wassertanks von Temperaturregulierungsgeräten (Heater Cooler Units, HCU) der Herz-Lungen-Maschine vorkam und während der Operation über die Ventilatoren der Geräte verbreitet wurde. Die Infektionsquelle war damit klar, aber nicht wie die Bakterien in die Wassertanks gelangen konnten. Durch weitergehende Recherchen scheint nun der Übeltäter gefunden: Demnach gelangen die Keime schon bei der Produktion in die Geräte. So fanden die Wissenschaftler am Produktionsort eines Geräteherstellers denselben Bakterienstamm wie bei infizierten Patienten.

Bakterien am Produktionsstandort gefunden


„Dies bedeutet, dass die Geräte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schon bei deren Herstellung mit dem Mycobacterium chimaera kontaminiert wurden“, erläutert Prof. Hugo Sax, Leiter der Krankenhaushygiene des UniversitätsSpitals Zürich und Co-Autor der Studie hervor. ..."


Quelle & mehr: https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/keime-in-medizintechnik-gefaehrden-patienten-nach-herz-op-11540/

Beste Grüße!
Thomas Beßen

p.s.: In der Frankfurter Rundschau vom heutigen Tage steht Ähnliches unter der Überschrift "Keimschleuder bei Herz-OPs" in der Rubrik "Wissen" auf Seite 25.
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: "Keime in Medizintechnik gefährden Patienten nach Herz-OP"
« Antwort #1 am: 27. Juli 2017, 14:21:40 »
Ja, schwerwiegende Infektionen haben immer eine Ursache und die liegt nicht immer im OP/auf der Intensivstation.
Ich erinnere, dass mal die Ursache einer Infektion auf einen Hersteller medizintechnischer Gerätschaften dafür verantwortlich war, dass das einzusetzenden Material nicht steril war. Was soll da der Anwender vor Ort machen? Er [der Anwender vor Ort] muss sich auf korrekt angeliefertes Material verlassen.
Ich denke, dass die Teile an und in einer Herz-Lungen-Maschine, die zum Patienten einen Kontakt habe Einwegmaterialien sind. Für Material das mehrfach eingesetzt wird, ist der Anwender verantwortlich. Auch hier gibt es viele Beispiele, dass Mitarbeiter in einer Klinik es an Sorgfalt fehlen ließen.
Beste Grüße aus Essen, IKARUS

Offline dino

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Re: "Keime in Medizintechnik gefährden Patienten nach Herz-OP"
« Antwort #2 am: 27. Juli 2017, 20:57:21 »
Fehlerhafte bzw Materialien finden sich leider öfters. denkt mal an den Fall wo eine Polizisten einen tödlichen Kopfschuss erlitt und anschließend ein Phantom gejagt wurde da die Testträger der DNA Test`s kontaminiert waren. Es wird nie einen 100% tigen Schutz geben. wo Menschen sind passieren Fehler, man kann nur versuchen den daraus resultierenden Schaden zu vermeiden/minimieren.
VG
dino

Offline IKARUS

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Re: "Keime in Medizintechnik gefährden Patienten nach Herz-OP"
« Antwort #3 am: 28. Juli 2017, 14:50:23 »
Richtig Dino!! Lernen aus der Vergangenheit und planen für die Zukunft.
Auch wenn wir glauben, wir könnten bekannte Fehler vermeiden, gesellen sich doch neue und unbekannte Fehler sich hinzu.

Sonnige Grüße aus Essen, IKARUS