Autor Thema: Müssen getrennte Operationsräume für septische und aseptische Eingriffe da sein?  (Gelesen 2784 mal)

Offline Thomas Beßen

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Eine Studie zeigt, die Keimbelastung bleibt ähnlich:

"In einem Operationssaal sollte kein Patient durch den vor ihm operierten Patienten gefährdet werden. Dieser Grundsatz hat in Deutschland zu der Empfehlung geführt, Kliniken zur Einrichtung von zwei Operationsräumen zu verpflichten, einen für septische Eingriffe, bei denen die Patienten infiziert sind, und einen für aseptische Eingriffe.

Kein anderes Land der Welt hat sich diese Empfehlung je zu eigen gemacht. Gleichzeitig hat Deutschland im internationalen Vergleich nie eine besonders niedrige Rate an postoperativen Wundinfektionen gehabt. Die Diskussion über die Sinnhaftigkeit der vierzig Jahre alten Empfehlung ist daher fast so alt wie die Empfehlung selbst. Auch die vielen technischen und hygienischen Neuerungen der vergangenen Jahrzehnte sprechen gegen getrennte Operationsräume.

Eine Studie des Chirurgen Markus Büchler vom Universitätsklinikum Heidelberg und des Hygienikers und Umweltmediziners Axel Kramer von der Universitätsmedizin Greifswald zeigt nun eindeutig, dass sich die Forderung nach zwei getrennten Operationsräumen jedenfalls nicht an der Keimbelastung festmachen lässt. Wie sie im „Deutsches Ärzteblatt“ berichten, ist selbst in einem Operationssaal ohne raumlufttechnische Anlage – also unter den denkbar schlechtesten Bedingungen – die Keimbelastung in der Raumluft beim septischen Eingriff nicht anders als beim aseptischen Eingriff. ..."


Quelle & mehr:
http://www.faz.net/aktuell/wissen/krankenhausversorgung-deutsche-kliniken-muessen-spezial-op-saele-vorhalten-15100680.html

Mit nachdenklichen Grüßen
Thomas Beßen

Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Da zeigt doch für mich mal wieder, dass das Personal für die Übertragung der Krankheitserreger verantwortlich ist. Auch die technische Aufrüstung der Operationssäle und Intensivstationen hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Eher das Gegenteil!!
Mit dem technischen Schnick Schnack hat sich das Personal bis zur Hygienekatastrophe in Sicherheit gefühlt und den Blick für das Erforderliche schleifen lassen. Auch die Wartung der technischen Anlagen fordert Ressourcen.
Vom Bauchgefühl her aber auch vom Verstand her, muss hier ein Umdenken eingeleitet werden, will man sich den Erregern entgegen stellen.

Nasse Grüße aus dem verregneten Essen, IKARUS