Autor Thema: Das so genannte "Life-Band" im Notfalleinsatz...  (Gelesen 2325 mal)

Offline Thomas Beßen

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Das so genannte "Life-Band" im Notfalleinsatz...
« am: 28. Juni 2017, 15:38:21 »
...ist in diesem Video hier https://www.youtube.com/watch?v=csE2v_dnVxc zu sehen. Was sagen die Expertinnen und Experten dazu? :-)

Fragend aber herzlich grüßt
Thomas Beßen

Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline dino

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Re: Das so genannte "Life-Band" im Notfalleinsatz...
« Antwort #1 am: 28. Juni 2017, 20:36:33 »
Also vor einigen Jahren hätte ich noch gesagt: Wozu? Aber die Zeiten ändern sich, Konzepte ändern sich, und, last not least die Bebauung ändert sich und die Anzahl der Notärzte ist rückläufig. Das Gerät an sich muss man im Konsens mit dem oben Angeführten sehen. Fangen wir bei der Bebauung an. Es gibt Reihenhaussiedlungen, da sind die Wege zum Befahren mit einem RTW definitiv zu schmal. Die HDM muss naturgemäß kontinuierlich durchgeführt werden. Jeder weiß nun, dass es gaaaanz dolle ist die HDM im Laufen zu praktizieren. Nun kommen wir zu den Konzepten. Polytraumen lassen sich vor Ort nicht stabilisieren (bekanntestes Beispiel Lady Di mit letalem Ausgang), ein Infarkt lässt sich in einem Katheterlabor optimaler behandeln als vor Ort, Unterkühlungen gehören auf eine Intensiv. Durch die Anerkennung notfallmedizinischer Realitäten sowie deren Niederschlag in den jeweils gültigen Leitlinien gibt es mehr Transporte unter Reanimation. Nun zu den Ärzten. Die Anzahl der Ärzte schrumpft, damit auch die Anzahl der Notärzte. Das Berufsbild Notfallsanitäter wurde geschaffen. Dies ist, so meine ich, der Einstieg in das (in vielen Staaten bewährte) Paramedicsystem. Außer wenn Verletzungen nicht mit dem Leben vereinbar sind oder definitive Todeszeichen vorliegen wird (laut Gesetz) reanimiert. Nur ein Arzt darf letztendlich den Tod feststellen.
So, abschließend noch zum Gerät. Das Gerät macht einen soliden Eindruck und ist leicht zu bedienen. Es ist auch für Kliniken mit einem langen Weg von peripheren Stationen zu Intensiv/Katheterlabor eine effiziente Alternative zur "Handarbeit". Einen kleinen, dafür gewichtigen, Wermutstropfen hab ich trotzdem. Die Adapter der AED Paddles müssten Euroweit, am besten world wide, standardisiert werden. Denn dann kann man die AED Paddles aufkleben, dass Gerät einsetzen und muss keinen Wechsel der Klebepads mehr vornehmen (First Responder, RTW, Klinik)

VG
dino
« Letzte Änderung: 29. Juni 2017, 04:46:23 von dino »