Autor Thema: Überlastete Pfleger flüchten in die Leiharbeit  (Gelesen 2381 mal)

Offline Thomas Beßen

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Überlastete Pfleger flüchten in die Leiharbeit
« am: 20. Juni 2017, 05:13:06 »
"Freiwillig aus einer Festanstellung in die Leiharbeit zu wechseln - das klingt erst mal verrückt. Doch vor allem Krankenpfleger entscheiden sich offenbar immer häufiger für diesen Wechsel. Die Arbeitsbedingungen in den Kliniken sollen mittlerweile so schlecht sein, dass viele Krankenpflegekräfte den Weg in die Leiharbeit als Lösung sehen. Das haben Recherchen von NDR 1 Niedersachsen und Hallo Niedersachsen ergeben. ..."

Quelle & mehr: http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Ueberlastete-Pfleger-fluechten-in-die-Leiharbeit,leiharbeit186.html

Guten Morgen!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: Überlastete Pfleger flüchten in die Leiharbeit
« Antwort #1 am: 20. Juni 2017, 07:22:24 »
Das ist ja ein Stück Realität.
Ich frage mich aber nach der Lektüre, was ist dann mit der Forderung der Bundesregierung und der Forderung von den Berufsverbänden nach einer Untergrenzen oder Mindestbesetzung einer Station?
Wie alleine wird die PDL in Hannover gelassen, dass sie so reagieren muss? Hätte die PDL mehr Mittel, würde sie sicherlich mehr Personal einstellen. Alleine lösen wird sie das nicht können.
Bleibt für mich noch die Frage, wenn der Pfleger in die Leiharbeit wechsel, wie ist das die soziale Absicherung? Es mag ja sein, dass in der aktuellen Geldbörse gleich viel Geld ist, aber was ist dann in 20 oder 30 Jahren, wenn die Rente fällig wird? Das Leiharbeit ein Dorado ist, deckt sich nicht mit meiner Erfahrung.
Sonnige Grüße aus dem Pott, IKARUS

Offline norbert1507

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Re: Überlastete Pfleger flüchten in die Leiharbeit
« Antwort #2 am: 21. Juni 2017, 17:28:14 »
Wenn ich Arbeitsrecht unterrichte verweise ich auch immer darauf bei einem Wechsel von einem "öfentlichen Arbeitgeber"  in die Privatwirtschaft bzw. die "Selbständigkeit" den Verlust der nicht unatraktiven Zusatzversicherung nach dem TVöD oder ähnlichen Tarifveträgen zu bedenken.
Einen möglichen bzw. wahrscheinlichen Fehler bemerkt man erst als Rentner!

Offline IKARUS

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Re: Überlastete Pfleger flüchten in die Leiharbeit
« Antwort #3 am: 21. Juni 2017, 20:06:55 »
So sehe ich das auch Norbert.
Wenn das Geld nicht wäre, würde ich JEDEN Wechsel begrüßen [oder ihn wiederholen]. Die Erfahrungen die ich gemacht habe waren sehr lehrreich.
Der Vorteil ist, dass man breiter aufgestellt ist. Der Nachteil ist, dass man wenige Wurzeln hat. Oder anders formuliert: Man ist kaum vernetzt oder kann keine Strippen ziehen. Ich hatte da einen Kollegen, der super vernetzt ist und ein "excellenter Strippenzieher" [das meine ich anerkennend!!][/i] war. Er bekam Sachen, für die ich was auch immer in Bewegung hätte setzen müssen. Meine Vorteile waren, dass ich etwas mehr Kreativität hatte, beim Lösen von Herausforderungen. Kollegen aus kleine Häusern müssen örtliche Probleme anders lösen als die in Großkliniken. Hier hatte ich Erfahrungen gesammelt, die ich einbringen konnte.
Ich persönlich würde wieder so oft wechseln! Es ist aber so, dass heute die soziale Absicherung deutlich heruntergefahren wurde, was auch die Gewerkschaften nicht zu verhindern wussten. Da bleibt es bei dem der wechseln will, sich vor dem Wechsel schlau zu machen.
Wir haben doch Marktwirtschaft!
Mit Selbstbewusstsein, kann man viel für sich herausholen, wenn man verhandeln kann.
Sonnige Grüße, IKARUS