Autor Thema: Hypoxie bei Übergabe Patient RTW - ZNA  (Gelesen 4057 mal)

Offline dino

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Hypoxie bei Übergabe Patient RTW - ZNA
« am: 03. März 2017, 22:55:41 »
Wer kennt es nicht, Voranmeldung der Ilst in der ZNA: Pat. mit ....., , und als er dann kommt, an den Moni angeschlossen wird, stellen wir fest das die O² Sättigung gefallen ist. Dies ist vermeidbar indem man den Pat. bis zur Übergabe an eine 0,8 l flasche "hängt". Dies gilt natürlich auch für klinikinterne Verlegungen. http://news-papers.eu/der-hypoxie-reliabilitaetstest
VG
dino

Offline IKARUS

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Re: Hypoxie bei Übergabe Patient RTW - ZNA
« Antwort #1 am: 04. März 2017, 12:27:15 »
Kennen tue ich es auch! Auch wenn unter anderen Vorzeichen.
Es ist für mich von zweiter Wichtigkeit, ob die Sauerstoffflasche 0,8 Liter oder mehr Füllvolumen hat.
Es wäre für unsere pfiffigen Schüler wichtig Folgendes zu wissen, damit sie entscheiden können, ob der Sauerstoffvorrat in der Flasche ausreichend ist, für das geplante Vorhaben. 
Meine Standardsituation ist das CT oder MRT in der Klinik im Untergeschoss, wohin der Patient gebracht werden muss. Sie/Er bekommt noch den Hinweis, dass das CT/MRT 45 Minuten andauern wird. Zum Weg zur Röntgenabteilung und auch wieder zurück sage ich (bewusst!!) nichts.
Meine Standardflasche hat ein Füllvolumen von 2 Liter.
Das Druckmanometer an der Sauerstoffflasche zeigt eine Druck von 245 bar an. Es könnte sein, dass ich mit einem Oxylog arbeiten kann/darf, der es erlaubt, dass der Patient statt 100% nur 62% Sauerstoff zugeführt bekommt, weil es ausreichend ist. Warum sollten wir mehr zuführen als benötigt wird.
Sauerstoff ist für die Alveolen ab 40 vol.% über einen längeren Zeitraum schädlich!!

Wenn die Dauer er Untersuchung in der Röntgenabteilung  [RA] 45 Minuten andauert und ein Weg zur/in die Abteilung 20 Minuten erfordert ist ein Zeitfenster von 85 einzuplanen, in dem Sauerstoff zugeführt werden muss.
Pfiffige Schülerinnen geben dann oft an, "wir können in der RA den Patienten an die zentrale Sauerstoffanlage anschließen"! Das ist richtig und verkürzt die Zeit, die wir einrechnen müssen, wenn wir den Patienten wohlbehalten auf die Station zurück bringen wollen. 

Erforderliche Rechnung = Flascheninnendruck 250 (bar) X Flascheninhalt 2 (Liter) = 500 Liter entspannter Sauerstoff der über die Maske in die Lunge strömen kann. Dann benötigen wir die zugeführte Menge pro Minute. Nehmen wir an 5 Liter = 5 x 60 [Minuten = 1 Stunde] = 300 Liter Sauerstoff pro Stunde.
Gibt es im Hause defekt Aufzüge (auf der Straße defekt Straßen), die die Einsatzzeit verlängern werden (geplant/ungeplant = Sicherheitsfenster!!!).

Wenn wir also die 300 Liter als benötigten Sauerstoff pro Stunden annehmen dürfen, reicht der die Sauerstoffflasche für ca. 95 Minuten aus. Setzen wir den Oxylog ein verlängert sich die Einsatzzeit auf das Doppelte.

Was nützt eine große Flasche [2 Liter Füllvolumen], die nur noch einen Innendruck von 45 bar aufweist?  = 45 x 2 = 90 Liter - das reicht dann nur für 18 Minuten!!!

Da ist mir kleine blaue Flasche mit vollem Druck hilfreicher!!  0,8 x 250 = 200 Liter : 5 = 40 Minuten Sauerstoff für den Betroffenen.[/color][/b]

Blau = die Farbe für den Sauerstoff
Grau steht für Lachgas!

Beste Grüße aus dem sonnendurchflutetem Ruhrgebiet, IKARUS

Offline dino

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Re: Hypoxie bei Übergabe Patient RTW - ZNA
« Antwort #2 am: 04. März 2017, 16:40:10 »
Na, ja jede Klinik hat so ihre Wege und man sollte vorher wissen welche Flasche man braucht. Ich bin ein Standardisierungsfreak. Das erleichtert Ausbildung und Logistik. Wenn Du Deine Flaschen mit vollem Druck fahren willst, von mir aus. Mir langen 200 bar vollkommen. Dafür werden sie grundsätzlich nach jedem Gebrauch gewechselt. Die Rechnungen dürften weithin bekannt sein. Auch das O² in hohen Dosen zellschädigend ist. Mir erschließt sich nicht die Nutzung eines Oxylogs? Wozu? Er ist zwar ein effizienter Notfallrespirator, aber wenn ich nur O² geben will und sonst nüscht zu befürchten lässt kostet er nur Platz und Gewicht. Da nehm ich grundsätzlich ein Einmalreservoir und Ruh ist. Das wiegt nur ein paar Gramm, und an der Flasche hab ich ein Flowmeter zum Einstellen. Und wenn, wäre mir ein Medumat lieber, aber das ist eine reine philosophische Frage für mich. Und wie kommst Du auf benutzen darfst? Ich stelle fest was genommen wird, ich schaffe den Kram ja auch an.
Es gibt übrigens keine blauen Flaschen mehr mit medizinischem O². Die Verwechslungsgefahr zu technischem Sauerstoff war zu groß, die Flaschen zum Schnüffeln sind nun weiß. Ist nun schon ein paar Jährchen so.
VG aus dem ebenso sonnigen Taunus
dino
« Letzte Änderung: 04. März 2017, 20:44:34 von dino »

Offline IKARUS

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Re: Hypoxie bei Übergabe Patient RTW - ZNA
« Antwort #3 am: 04. März 2017, 21:30:32 »
Da dankt der Theoretiker dem Praktiker für die hilfreichen Infos!!
Nun gibst Du an, dass in der Sauerstoffflasche ein bar von 200 herrscht. Das könnte ja gut reichen!!
Wenn ich weiter lese, dass Ihr nach jedem Einsatz die Flaschen wechselt, seid Ihr sicher auf der guten Seite. Bleibt aber bei mir die Frage nach der Wirtschaftlichkeit! Die PDLer und BWLer, die ich kenne, würden hier aus wirtschaftliche Gründen eine erheblichen Druck ausüben. "Kann man die Flasche nicht noch einmal nutzen!"
Wenn wir es täten, müssten wir die Verantwortung übernehmen. Da bleibe die "Leitenden" erstmal außen vor.
Das können dann die Praktiker so oder so finden.
Ich habe mal in einer Klinik gearbeitet, da hat die "Zahlenhexe" einen erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit ausgeübt. Denn für die Zahlen musste sie ja ihren Kopf hinhalten. Und ihre Vorgesetzten haben sich auch zu Wort gemeldet, wenn die Zahlen nicht stimmten.

Zu heutigen Zeiten, wo Zahlen oft mehr WERT haben als ein Menschenleben, ist auch von uns ein Maß an wirtschaftlichem Denken äußerst hilfreich, wollen wir Abteilungen im Hause behalten und nicht dem Rotstift erliegen. Outsourcing ist etwas was Praktiker nicht immer prickelnd finden können. Geht es doch um ihre Arbeitsplätze!!

Allen User wünsche ich einen schönen und wenn möglich erholsamen Sonntag, IKARUS

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Re: Hypoxie bei Übergabe Patient RTW - ZNA
« Antwort #4 am: 05. März 2017, 07:35:49 »
Moin, bei einer 0,8er Flasche musst Du grundsätzlich nach Gebrauch wechseln, denn Du musst! davon ausgehn das der nächste Notfall über die gesamte Zeitspanne geht. Was kennst Du nur für PDLer?

Zu heutigen Zeiten, wo Zahlen oft mehr WERT haben als ein Menschenleben, ist auch von uns ein Maß an wirtschaftlichem Denken äußerst hilfreich, wollen wir Abteilungen im Hause behalten und nicht dem Rotstift erliegen. Outsourcing ist etwas was Praktiker nicht immer prickelnd finden können. Geht es doch um ihre Arbeitsplätze!!
Da versteh ich den Zusammenhang net. Natürlich kann Outsourcing sinnvoll sein, z. B. bei der Reinigung, Küche, Zulieferer.
Einen schönen Sonntag
dino

Offline IKARUS

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Re: Hypoxie bei Übergabe Patient RTW - ZNA
« Antwort #5 am: 05. März 2017, 11:17:37 »
Wenn das mit der 0.8 Literflasche so geregelt ist, ist das ja auch im Wirtschaftsplan so berücksichtigt. Das konnte ich aus den voranstehenden Zeilen nicht ablesen.
In einer Region und je nach Träger ist es so, dass die Wirtschaftlichkeit einer Abteilung oder gar eines Krankenhauses nicht außer Acht gelassen wird. Da gilt Konkurrenz! Nach meinem Kenntnisstand ist es doch auch so, dass das Bundesland HESSEN auch die UK´s Marburg und Gießen zusammengelegt hat, was sicherlich auch auf die medizinischen/pflegerischen Beruf einen Einfluss hatte. Es steht hier wieder eine Streichung einer Klinik auf dem Plan und das nicht weil die Handelnden Spaß am Schließen haben.Das die nichtmedizinischen Berufsgruppen/Abteilungen zuerst betroffen waren ist wahr aber nicht minder bitter!!
Wenn Du das Outsourcing als Verständlich ansiehst, bleibt bei mir die Frage: "wie wäre deine Betroffenheit  wenn Du für das gleiche Tun weniger Geld zum Leben bekommen würdest.
Vieles hat oft zwei Seiten, wie bei einer Münze!

Wärmende Sonnenstrahlen aus dem Pott senden allen Usern, IKARUS

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Re: Hypoxie bei Übergabe Patient RTW - ZNA
« Antwort #6 am: 05. März 2017, 11:36:15 »
Also nochmal, eine 0,8l Fl. wird grundsätzlich nach Gebrauch gewechselt, da ist einfach zu wenig drinne um sie mehrmals zu nutzen. Da ist das Bl egal.
Natürlich wurden bei der Zusammenlegung Marburg/Gießen auch Ressourcen gebündelt, sonst würde es doch keinen Sinn ergeben. Man hat hier lediglich Kompetenzen zusammengelegt. Und wenn Du Dir nun noch die Mühe machst und gehst ins Google map wirst Du feststellen das diese Bündelung Sinn macht. Zudem z. B. Herzkatheter an beiden Standorten möglich sind.

Wenn Du das Outsourcing als Verständlich ansiehst, bleibt bei mir die Frage: "wie wäre deine Betroffenheit  wenn Du für das gleiche Tun weniger Geld zum Leben bekommen würdest.
Ich mache mir grundsätzlich nicht um Alles einen Kopp, dies gehört nicht! zu meiner Verantwortung. Ich habe auch keine hypertrophe Persönlichkeit die sich in Alles reinversetzen muss. Ich gehe Arbeiten um zu Leben, relativ einfach. Dazu gehört auch Einsatz, aber nicht sich in Alles reinhängen zu müssen. Ansonsten landet man auf der anderen Seite, sprich, hat sich sein burn out selbst gebastelt. Engagement ja, Altruismus nein.
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Re: Hypoxie bei Übergabe Patient RTW - ZNA
« Antwort #7 am: 05. März 2017, 12:25:05 »
Von Altruismus habe ich nicht gesprochen oder geschrieben Dino! Das hast Du heraus gelesen. Ich bin sehr weit weg vom Altruismus!
Als Egoisten würde ich mich aber auch nicht beschreiben.
Das könnten dann andere tun, was ich aushalten kann.

Jetzt geht´s zum Tanzen nach Gladbach!!

Beste Grüße, IKARUS

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Re: Hypoxie bei Übergabe Patient RTW - ZNA
« Antwort #8 am: 05. März 2017, 19:01:27 »
Also wenn ich das so lese bekomme ich den Eindruck das Du nur bei pfennigfuchsenden Häusern mit BWL lastiger PDL warst. Ich versteh auch net wie Du von 0,8er O² Flaschen zum Wirtschaftsplan kommst. Das gehört zum stinknormalen Verbrauch und fällt unter peanuts. Und wenn man ein Ziel erreichen will, geht es nicht ohne Egoismus. Wenn eine Klinik die Patientenversorgung im Fokus hat und Supportdienste outsourct hat sie mehr Mittel zur Patientenversorgung zur Verfügung, mal daran gedacht.
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