Ob die Mitarbeiter ausgeruhter sind, wenn sie nur halbtags oder dreiviertltags arbeiten bezweifle ich. Was tun sie in ihrer "Freizeit"? Ruhen sie sich aus oder werkeln sie rum oder müssen sie für ihre Familie da sein?
Was ein Mitarbeiter in seiner Freizeit tut geht keinen was an. Ist er für seine Familie da wäre es doch das Natürlichste der Welt. Denn wofür oder warum gehen wir schließlich arbeiten? Für die Familie.
Mein Ansatz für die Zufriedenheit "meiner" Mitarbeiter war, ein äußerst zuverlässiger Dienstplan, der auch von den Arbeitstagswünschen der Mitarbeiter gestaltet und eingehalten wurde. Einsatzturbulenzen haben wir mit "unserer Ersatzbank" kompensiert.
Das war einmal und ist nicht mehr. Und ich bezweifle stark das diese Zeit zurückkommt. Es gibt heute in keinem Krankenhaus mehr eine sofortige Rückfallebene bei Ausfällen. Es gibt Aushilfen, die sind aber nicht aus der Bewegung einsatzklar. Ansonsten bleibt nur telefonieren. Nicht ET nach Hause, sondern einen Mitarbeiter der Frei hat fragen ob er kommt. Das mit der Ersatzbank hab ich nie so recht begriffen, vor Allem nicht die arbeitsrechtliche Grundlage dazu.
Ist das Feld der Pflege ein Experimentierplatz? Eine Pflegekraft in dem Artikel ist ja auch gegen dieses Konzept. Sie fragt auch nach der Finanzierbarkeit. Wenn nicht mehr Geld ins System kommt, muss dann umverteilt werden. Das heißt dann für mich, dass es Anderen genommen werden muss. Die kommenden Verteilungskämpfe werden wir dann auch aushalten müssen. Können das Pflegende?
Ich weiß net wovor Du Angst hast? Das Ganze war ein kleiner Versuch in 1 Heim. Und noch nicht einmal in Deutschland. Wenn wir genügend Geld für dubiose Bankenrettungen haben, nun dann hätten wir für uns auch noch genug übrig. Man muss nur aufhören sich wie Bittsteller zu gebärden. Und woher stammt eigentlich der dämliche Begriff "Pflegende"?
Und nun mal zum Praktischen, ich bin ja eher ein Frontschwein. Also, statt die tägliche Arbeitszeit zu kürzen würde ich eher an die Wochenarbeitszeit gehen. Mit Zeitkonto, festen Kernzeiten sowie flexiblen Dienstzeiten lässt sich so Einiges Erreichen. Gehen wir doch mal von einem 6 Std.- Tag aus. 2x Übergabe, 1x Therapieplanung, 1x Pause, wieviel Zeit hat man dann noch für den Patienten?
VG
dino