Autor Thema: Pflegekammer Rheinland-Pfalz setzt Ordnungsgeld fest  (Gelesen 4339 mal)

Offline IKARUS

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Pflegekammer Rheinland-Pfalz setzt Ordnungsgeld fest
« am: 12. Mai 2016, 16:12:29 »
ist nachzulesen auf https://www.station24.de/news/-/content/detail/19445203?p_p_lifecycle=0&p_p_state=normal&p_p_mode=view&p_p_col_id=column-2&p_p_col_pos=2&p_p_col_count=5

Pflegekammer Rheinland-Pfalz setzt Ordnungsgeld fest

"Rund 4.500 Mitglieder der Pflegekammer Rheinland-Pfalz haben sich trotz Aufforderung noch nicht oder unvollständig registriert. Das teilte die Selbstverwaltung am Mittwoch in Mainz mit. „Die noch nicht registrierten Mitglieder werden nun ultimativ zur vollständigen Registrierung aufgefordert. Andernfalls müssen wir das im Heilberufsgesetz vorgesehene Ordnungsgeld verhängen", betonte Kammerpräsident, Markus Mai. Die Betroffenen sollen in den nächsten Tagen ein Schreiben mit einer erneuten Aufforderung erhalten. Sie können sich dann bis zum 31. Mai rückmelden. Geschehe dies nicht, werde ein Ordnungsgeld in Höhe von 120 Euro festgesetzt, das bis zum 15. Juni zu entrichten sei, heißt es in der entsprechenden Mitteilung. Bei Unterlassung falle ein weiteres Ordnungsgeld von 120 Euro an. Damit erhöhe sich der Betrag auf insgesamt 240 Euro. Werde dieser auch nicht beglichen, werde er auf Kosten des jeweiligen Mitglieds zwangsbeigetrieben.
 „Die Landespflegekammer ist verpflichtet, ihre Mitglieder zu registrieren und bei Unterlassung ein entsprechendes Ordnungsgeld zu verhängen. Damit soll ein funktionierender Betrieb der Kammerarbeit im Sinne einer starken Berufsvertretung für die Pflegefachkräfte im Land gewährleistet werden", so Mai. Es sei aber insbesondere „ein Gebot der Fairness" gegenüber allen Kollegen, die sich ordnungsgemäß gemeldet hätten."


Auch wenn das Vorgehen der Pflegekammer RP richtig ist, ist doch die Akzeptanz in unserer Berufsgruppe noch irritierend.
Nur wenn wir uns zusammenschließen, werden wir eine starke Berufsgruppe sein, die etwas Berufspolitisches durchsetzen kann.
Wir sollten als Berufsgruppe aber an diesem Wege festhalten, wenn wir nicht weiterhin der Amboß bleiben wollen. Diesen Vergleich zog ja bereits vor vielen Jahrzehnten Agnes Karll.

Beste Grüße, IKARUS

Offline dino

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Re: Pflegekammer Rheinland-Pfalz setzt Ordnungsgeld fest
« Antwort #1 am: 12. Mai 2016, 18:03:27 »
Nein, sie bringen nur ihre Meinung zum Ausdruck und zeigen dies durch passiven Widerstand. Sowas hat doch Tradition in unserem Land, siehe Startbahn West, Nachrüstung, Stuttgart21 etc. Mich konnte bis heute auch noch niemand überzeugen warum ich eine Kammer unbedingt bräuchte, im Hintergrund weiß ich natürlich das ich da Posten bezahlen soll. Aber wo ist mein individueller Gegenwert?? Von mir aus dürfen sich die Kollegen/innen auch drastischer wehren.
Ach ja, unsere ärztlichen Kollegen/innen finden die Kammerbeschlüsse ihres Berufsverbandes in Punkto ärztliche Notdienste (Husten, Schnupfen, Heiserkeit etc zu praxisunüblichen Zeiten) gelinde gesagt gar net so dolle. Sie werden nämlich zwangsverpflichtet. Fehlt jemand, bin ich schon oft genug eingesprungen, werd ich auch in Zukunft tun. Und wenn ich nein sage wird dies akzeptiert. Dies mache ich freiwillig, und nicht weil irgend ein P..... einer Kammer das meint was ich tun muss.
Mit kammerlosen Gruß
dino

Offline IKARUS

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Re: Pflegekammer Rheinland-Pfalz setzt Ordnungsgeld fest
« Antwort #2 am: 13. Mai 2016, 07:14:38 »
Den Gegenwert werden wir aktuell und kurzfristig nicht sehen können. Da braucht es schon einen längeren Atem Dino. Die Vorteile in der Bündelung durch eine Kammer liegt darin, dass wir mehr berechtigte Forderungen durchbekommen. Wenn Du richtig schreibst, dass auch Mediziner nicht immer mit dem Vorgehen ihrer Kammer zufrieden sind, ist das auch nach meier Beobachtung richtig. Sie sind aber in "ihrer" Kammer. Wenn die Ärzte etwas durchsetzten wollen, dann haben sie eine wesentlich höhere Durchsetzungskraft als wir. Obwohl wir immer wieder aus unseren Reihen hören:"Wir sind die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen ", gelingt es uns doch selten, unsere Forderungen durch zu bringen.
Ich bin nicht so "gebürstet", dass ich immer den Widerstand will, aber wo er notwendig ist, will ich ihn auch aushalten. Hierzu benötige ich aber auch einen solidarischen Rückhalt aus meiner Berufsgruppe.
Wenn Du im Notfall einspringst, finde ich das ja auch richtig. Der Notfall hat doch andere Gesetze, die berücksichtigt werden müssen als der Normalfall. Nur gibt es so viele Notfälle, wie sie oft angeführt werden? Ich denke, dass Du die wirklichen Notfälle meinst. Um die geht es mir nicht. Aber was dies angeht, habe ich mit Vertretern aus meiner Berufsgruppe auch so meine Erfahrung. "... verwechseln sie nicht Engagement mit Übereifer!" Es ging um einen nachgewiesenen höheren Personalbedarf, den mit mit der PPR damals untermauern konnten. Weil wir als Berufsgruppe keine Lobby hatten, wurden wir wieder an unsere Arbeitsplätze geschickt. Es änderte sich nichts bis auf den Fakt, dass man sich lustig machte über den Aufstand "der Zahnlosen".
Wenn Du schreibst, dass ein NEIN von dir akzeptiert wird, ist das doch ein Zeichen von Wertschätzung, die dir entgegengebracht wird. Prima! Es ist aber aus meiner Erfahrung so nicht flächendeckend. Da wird aber auch eine Kammer nichts daran etwas ändern. 
Sonnige Grüße aus dem Pott, IKARUS

Offline dino

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Re: Pflegekammer Rheinland-Pfalz setzt Ordnungsgeld fest
« Antwort #3 am: 13. Mai 2016, 10:22:07 »
Du hast mich Mißverstanden.Ein Notfall liegt vor wenn jemand kurzfristig ausfällt und ich einspringe. Und das Nein bezog sich darauf das es akzeptiert wird und ich mir auch von einem Kammerfuzzy nichts sagen lasse. Denn irgendwann wedelt dann der Schwanz mit dem Hund, genau dies ist bei den Ärzten der Fall. Denn macht man sich mal die Mühe und tauscht sich aus merkt man das immer weniger Ärzte sich mit den Beschlüssen "ihrer" Kammer idendifizieren. Und wenn Du von der größten Berufsgruppe (insgesamt in der Sparte) schreibst muss ich sagen das Quantität nicht auch Qualität bedeutet.
VG
dino

Offline IKARUS

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Re: Pflegekammer Rheinland-Pfalz setzt Ordnungsgeld fest
« Antwort #4 am: 13. Mai 2016, 11:07:06 »
Ja Dino, ich ging von einem anderen Notfall aus. Auch Dienstplanlücken können "Notfälle" auslösen. Das Einspringen ist mitunter nötig und sinnvoll, soll der Betrieb reibungslos funktionieren.
Was die Quantität und Qualität angeht halte ich mich an Folgendem:
Quantität ist was man zählt!
Qualität ist worauf man zählt!

VG, IKARUS