Ich erinnere noch sehr gut wie darüber diskutiert wurde, ob man Schreibtischmedizin /-pflege betreiben solle. Viele waren dagegen. Egal ob Mediziner oder Pfleger! Ich bin ja nicht gegen einen Fortschritt, aber wer übernimmt die Verantwortung, wenn der Patient doch anders reagiert als der Telemediziner /-pfleger annimmt?
Ich bin für einen Austausch von Erfahrungen und Erkenntnissen, auch über das NETZ!
Die Interpretation von Daten, so sagen sehr viele Fachkräfte, sollte nie ohne einen Blick auf den Patienten geschehen.
Die Verbindung von Fachwissen und dem aktuellen Blick auf den Patienten ist auch im Zeitalter der Technik unerlässlich.
Wer möchte schon von uns eine Begutachtung nach Aktenlage über sich ergehen lassen? Ich kenne keinen der das mag!
Als ich noch überwiegend auf der Station tätig war, war es auch für mich üblich, dass ich meine Fachkollegen in Ludwigshaffen, Duisburg, Hamburg, München und ... angerufen habe. Es gab sogar Kontakte zu europäischen Fachkliniken.
Ich könnte mir vorstellen, dass das wissenschaftliche Auswerten von gesammelten Daten mittels Telemedizin leichter werden könnte. Das Wälzen von Patientenakten ist ein sehr mühsames Unterfangen. Selbst für kleine Studien!
Was man hier besonders gut lernen kann, ist die Wichtigkeit von guter Dokumentation und das sich gut ausdrücken können.
Was soll man mit einer schriftlichen Aussage: "Patient ist wie gestern!", Patient hat schlecht geschlafen!" , "Blutdruck ist im Keller!"
Ich könnte weitere Stilblüten liefern.
Hier haben wir (die beruflich Pflegenden) einen großen Nachholbedarf, was die Dokumentation betrifft. Wer sich mündlich schlecht artikulieren kann, bekommt das dann schriftlich auch nicht gut auf die Reihe.
Wie sollen wir uns profilieren, wenn wir uns nicht verständlich machen können?
Da können wir von anderen Berufsgruppen lernen, die bereits professioneller arbeiten.
Eventuell können wir ja dann das Netz und die modernsten Medien nutzen, um uns weiter zu professionalisieren.
Mit einem Tablet am Krankenbett - warum nicht? Wenn der zentrale Blick auf den Patienten nicht darunter leidet.
Wenn es jedoch sich so entwickeln wird, wie das Verhalten mancher Nutzer auf der Straße, sehe ich enge Grenzen. Den Blick auf den Bildschirm des Smartphons oder den des Tablets sehe ich kritisch.
Aber das muss ja dann ich nicht verantworten. Da wird jeder für sein Tun Verantwortung tragen müssen.
Übrigens: hier ist es nicht so heißt, was bedeutet, dass ich gleich wieder auf die Fläche darf.
Quick Quick Slow, IKARUS