Auch in einem Kreiskrankenhaus kann ein Mitarbeiter vor die Tür gesetzt werden, wenn sie nicht tun, was die Leitung erwartet.
Da braucht es keine Kirche oder Glaubensrichtung.
Wie ist denn Eure Krankenhauslandschaft? Hier im Ruhrgebiet ist dein Vorschlag möglicherweise umsetzbar.
Als ich in Niedersachsen gearbeitet habe, wäre ein Wechsel nicht so einfach umsetzbar.
Auch mache ich einen Unterschied zwischen einer Krankenschwester, die pflegebedürftige Menschen pflegen oder unterstützen will und einem Pfarrer, der von seinem Verständnis her das Wort Gottes verkünden will. Wenn beide auch im anderen Bereich des Lebens tätig werden wollen, erweitern sie ihr Tun mit der entsprechenden inneren Haltung. Beim Pflegen meine ich nicht das Anreichen eines geschälten Apfels, sondern eine pflegerische Tätigkeit die ans "Eingemachte" geht. Ich habe viele - sehr viele - Kolleginnen kennengelernt, die eine christliche oder muslimische Haltung am Krankenbett ausgelebt haben. Aber ich habe in dem vielen Jahrzehnten meiner praktischen Pflege nicht einen Schwarzrock gesehen, der auch nur ansatzweise sein Tarrain verlassen hätte. Geredet haben ALLE viel und dem Pflegepersonal erklärt, was sie machen sollen WENN!!!
Mir geht es bei dieser Diskussion darum, dass "die Leitungen" ablassen von ihrer Doppelmoral.
Auf mich bezogen erkläre ich das so: ich stehe offen dazu, dass ich Testate als Selektionsinstrumente benutze und die Kopfnoten, wovon ich ein großer Fan bin - , mit Augenmaß und Rückversicherung einsetze.
Das weiß Jeder von mir!
Was zur Folge hat, dass es auch Menschen gibt, die mich lieber von hinten sehen.
Die größere Mehrheit mag aber meine klare Kante. Es darf nach meiner Überzeugung nicht jeder einen Pflegeberuf ergreifen, auch wenn sie/er das kognitive Zeug dazu hätte.
Aber wahrscheinlich wären unsere Standpunkte im persönlichen Gespräch näher beieinander, als ich es hier herauslese.
Schönen Abend und Grüße aus dem Ruhrpott, IKARUS