das meldet der Newslette des bibliomed Verlags am5. August2014.
"Führende SPD-Politiker wollen den Vorstoß von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) nach einem gesetzlichen Verbot jeglicher Art von Sterbehilfe nicht mittragen. „Ein strafrechtliches Verbot der organisierten Sterbehilfe wäre falsch", sagte SPD-Fraktionsvize Carola Reimann der Zeitung „Die Welt". Man müsse „nach anderen Wegen der Regulierung suchen". Auch Kerstin Griese, kirchenpolitische Sprecherin der SPD im Bundestag, nannte ein strafrechtliches Verbot gegenüber der Zeitung „unangemessen". Christine Lambrecht, SPD-Fraktionsgeschäftsführerin, beklagte die Entschiedenheit, mit der Gröhe auf diesem Gebiet so gut wie alle Möglichkeiten versperren wolle. Burkhard Lischka, rechtspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, sprach sich sogar für die Zulassung ärztlicher Sterbehilfe aus.
Im Bundestag zeichnen sich derzeit drei Lager ab: Ein Gruppe vor allem christdemokratischer Abgeordneter ist für ein Verbot der gewerbsmäßigen oder organisierten Sterbehilfe ohne Ausnahmen, eine Gruppe – vor allem grüne Abgeordnete – will gemeinnützige Sterbehilfegruppe weiter erlauben, und eine Gruppe will gewerbsmäßige Sterbehilfe, aber ärztliche Sterbehilfe nicht generell verbieten. Im Herbst 2015 soll der Bundestag über die künftige Regelungen entscheiden, voraussichtlich ohne Fraktionszwang.
Die Bundesärztekammer zeigt sich Medienberichten zufolge derzeit nicht offen für ein Gespräch. Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hatte bereits vor einem Jahr im Interview des Fachmagazins „Gesundheitswirtschaft" darauf hingewiesen, dass „eine klare Regeln im Berufsrecht verankert" sei und in den meisten Landesärztekammern entsprechende Regeln gälten. „Demnach dürfen Ärzte schlicht keine Hilfe zur Selbsttötung leisten."
Prinzipiell bin ich auch gegen aktive Sterbehilfe, aber manchmal ist der Tod eines Menschen für alle Beteiligten die beste Lösung. Man sollte aber sich nicht für die leichteste Lösung entscheiden! Dennoch frage ich mich folgendes:
Wie oft sind in den letzten Lebensphasen eines Menschen die sich streitenden Politiker?
Wie oft sind es andere Professionen, die sich für kompetent in dieser Frage halten?
Warum mischen sich nicht die Pflegeverbände in diese Diskussion ein?
Ich habe oft in den zurückliegenden Jahren am Krankenbett Sterbender gestanden und gesessen. Manchmal habe ich innerlich gefleht, dass das Ende zügig kommen möge, weil ich das Leiden nicht aushalten konnte. Erst später habe ich gelernt, dass es überwiegend mein Leiden war und ich es auf den Sterbenden übertragen habe.
Dann habe ich Sterbeprozesse erlebt, die einfach schön waren. Die Sterbenden hatte Begebenheiten erzählt, die ich erst später einordnen konnte. Heute sage ich, diese Menschen hatten Nahtoderfahrungen. Die schönen Geschichten begleiten mich noch heute und ich erzähle sie meinen Schülerinnen bei passender Gelegenheit.
Schönen Abend, IKARUS