Autor Thema: PD "Chronisch geringes Selbstwertgefühl" und die Nützlichkeit von Smart-Phones  (Gelesen 7701 mal)

Offline Thomas Beßen

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Liebe UserInnen,

jüngst nahm ich als Fachprüfer eine praktische Krankenpflegeprüfung in einer unserer psychiatrischen Tageskliniken mit ab und lernte u.a. einen Mann kennen, der zu der Gruppe von PatientInnen gehörte für die die Prüfungskandidatin für die Zeit der praktischen Prüfung die Pflege verantwortlich übernommen hatte. Neben anderen hatte die Schülerin in ihrer Pflegeplanung für diesen Patienten die Pflegediagnose "Chronisch geringes Selbstwertgefühl" festgestellt.

Bei der konkreten Umsetzung ihrer Pflegeplanung ging die Schülerin im Rahmen ihrer Koch- bzw. Backgruppe auf diesen Patienten ein und thematisierte mit viel Gefühl und Empathie eine seiner Ressourcen, nämlich die Tatsache, dass dieser Mann in seiner Vergangenheit schon einmal ein Kinderbuch geschrieben und es sogar auch selbst illustriert hatte.

Sichtlich erfeut ging der Patient auf dieses Thema ein und berichtete mehr davon. Geschickt fragte die Schülerin später nach, ob er sich denn vorstellen könne, dass er vielleicht nochmals ein solches Projekt nach seiner Entlassung angehen würde. Der Patient bejahte dies nicht nur sondern blätterte uns durchaus eine solche weitere Möglichkeit mit heller Miene auf.

Ich gab indessen als eher stiller Beobachter* den netten, lustigen Titel des Kinderbuchs in mein altes Smart-Phone ein und konnte nach ein paar Sekunden dem Patienten und allen anderen das Bild seines Buches zeigen. Er freute sich sehr und ich meinte wahrzunehmen, dass er auch dabei einen Tick "wuchs"... :wink:

Flüchtige Grüße!
Thomas Beßen

*: übrigens, für diesen "Eingriff" in das Prüfungsgeschehen stehe ich (gerne) gerade... :-)
« Letzte Änderung: 29. August 2014, 05:47:18 von Thomas Beßen »
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Ja, bei dieser Konstellation und dem beschriebenen Ergebnis, würde ich ähnlich so handeln Thomas. Ich bin ja nicht so technikaffin, aber nachvollziehen kann ich deine Zeilen gut. Egal mit welchen Mittel wir einen Erfolg hinbekommen, sollten wir ihn mit dem Patienten anstreben.
VG, IKARUS

Offline Thomas Beßen

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Guten Morgen Michael,

nur mal rasch zu
Zitat
Ich bin ja nicht so technikaffin...
- ich bin auch nicht "technikaffin", aber ich sage immer wir sollten uns bemühen für die Zukunft auszubilden, und nicht für die Vergangenheit. Das heißt u.a., dass unsere Schüler und SchülerInnen auch immer wieder durch uns Gelegenheiten bekommen sollten, sich mit Neuem kritisch auseinandersetzen zu können.*

Schöne Grüße!
Thomas

* dabei hilft natürlich auch unser Pflege(aus)bildungsprojekt www.pflegesoft.de... :-)
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Offline IKARUS

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Das sehe ich doch genau so die du Thomas. Ich habe ja schon viel, auch über diese Plattform, hinzugelernt.
Sonnige Grüße aus dem Pott, da wo die Berge aus Kohle sind und der Himmel heute hellblau ist, Michael