Autor Thema: Gegner der Sterbehilfe formieren sich  (Gelesen 4979 mal)

Offline IKARUS

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Gegner der Sterbehilfe formieren sich
« am: 20. August 2014, 16:12:28 »
Bereits am Morgen habe ich einen Beitrag gehört und lese hierzu nun auf Spiegel onlin.de folgendes:

"Schon bald soll die Sterbehilfe in Deutschland strenger geregelt werden, dafür wirbt Kanzlerin Angela Merkel. Doch in der Großen Koalition machen die Gegner eines Komplettverbots mobil.  ...."

Es ist mir wohl bekannt aus eigener beruflicher und privater Erfahrung, dass man nach einem eindrucksvollen Erlebnis seinen eigenen Standpunkt überdenken und ändern kann.
In dem Artikel sind Menschen angeführt, die vor Jahren einen anderen Standpunkt hatten, als sie ihn heute beziehen. Wenn einige aktuelle Politiker heute eine sehr strenge Auslegung wollen, dann frage ich nach ihren persönlichen Erfahrung in der Begleitung Sterbender.
Die Begleitung Sterbender ist kein Thema bei dem sich ein Diskutant es leicht machen kann oder sollte.
Ich bin auch dafür, dass wir mit dem Thema Aktive oder Passive Sterbehilfe behutsam umgehen müssen. Bei der Frage nach dem Leiden muss ja auch gefragt werden: wer leidet da eigentlich? Ist es wirklich der Sterbende oder sind es die Begleiter?
Wenn es jedoch so ist, dass ein Mensch im Finalstadium ist und es keine Chance auf eine Heilung oder Linderung gibt und es ausgesuchte Fachmenschen gibt, die den aktuellen Zustand des Sterbenden einschätzen können, dann sollte ein Mensch auch in Würde sterben dürfen.

Es sollten eventuell wie bei einer Explantation Experten an das Bett des Sterbenden hinzugezogen werden, die mit dem bisherigen Verlauf nichts zu tun hatten, aber die Behandelnden um Rat fragen können.

Beste Grüße aus Essen, IKARUS

Offline dino

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Re: Gegner der Sterbehilfe formieren sich
« Antwort #1 am: 21. August 2014, 13:11:50 »
Was sollen das für Experten sein. Da besteht die Gefahr aus einem Sterbeakt einen Verwaltungsakt zu machen. Letztendlich muss EINER die Verantwortung tragen. Je mehr, desto größer die Gefahr das Verantwortung diffundiert und die Entscheidung der Tod trägt, der vielleicht schneller als der Expertenrat war. Für mich trägt die Entscheidung der zuständige Chefarzt, beraten durch sein Behandlungsteam, gestützt auf die Anamnese.
VG
dino