Als ich vor einigen Tagen auf einer Internetseite des Thieme Verlages den beigefügten Cartoon gesehen habe, ist mir folgende Geschichte - die ich wirklich 1970 erlebt habe - eingefallen.
Bevor ich 1973 mit meiner Krankenpflegeausbildung begonnen habe, habe ich während meiner Lehrzeit zum Möbeltischler im örtlichen Krankenhaus am Wochenende mitgearbeitet.
Es war so etwas wie eine Vorerkundung zum Beruf oder zum Herausfinden ob die neue Berufswahl die richtige ist.
Nun!
An einem Samstagabend, es war gegen halb zwölf, bat mich die diensthabende Nachtschwester mit ihr auf der "Runde" mitzugehen. Wir gingen durch alle Zimmer um zu erkunden, ob es den Patienten gut geht und sie in den Schlaf fanden oder bereits schliefen. Viele Patienten schliefen bereits oder baten um einen "blauen Engel". Bei einem Patienten, der bereits fest schlief, ergab sich die Geschichte: Die Nachtschwester ging näher an das Bett heran und rüttelte den Patienten. Erst zaghaft und vorsichtig behutsam. Der Patient reagierte nicht, weil er womöglich tief schlief. Sie rüttelte immer wilder. Nach einiger Zeit wurde der Patient durch das Rütteln wach und fragte: "was ist denn hier los?", die Nachtschwester antwortete: "der Arzt hat für 24 Uhr eine Schlaftablette verordnet, die sie jetzt bitte einnehmen müssen." Was der Patient sich in den Bart gemurmelt hat, kann ich nicht wörtlich wiedergeben.
Bei solchen wahren Geschichten denke ich immer wieder bis heute: ist doch ein toller Beruf, den ich mir ausgewählt habe.
Nach allen Höhen und Tiefen die ich durchlebt habe, würde ich diesen Beruf wieder für mich aussuchen.
Ich würde es nur wollen, das mir eine bessere Balance zwischen Beruf und Freizeit gelänge.
Schmunzelnde Grüße aus Essen, IKARUS