Ich denke, dass wir Dozenten uns da keine Angst machen müssen. Wenn dass online-Konzept Schule machen würde käme heraus, dass doch nicht jeder studieren kann. Spätestens bei der Abschlussklausur! Zur Vorbereitung auf eine Klausur benötigen die allermeisten Schüler/Studenten eine menschliche/fachliche Begleitung. Sie fragen um Rat und nach dem "richtigen" Weg. Sie benötigen mitunter eine andere Erklärung des Stoffes als die gerade vorliegende. Hier wird sich dann die Spreu vom Weizen trennen, oder anders formuliert: hier werden erstmal "Studenten" in die Warteschleife geschickt, bevor sie selber merken, dass sie in einer Sackgasse angekommen sind. Das erst nach Jahren, bei der nicht bestandenen Prüfung. Hier können nur Dozenten/Lehrer (lebendige, präsente!!) einen Tipp geben, in welcher Richtung es weiter gehen kann/soll. Auch der Rat zum Abbruch einer Ausbildung/ zum Studium kann eine sinnvolle Entscheidung sein. Nicht jeder Mensch muss ein Wissenschaftler werden!! Auch der erfolgreiche Handwerker erbringt eine Leistung/Lebensleistung, die leider zu wenig - auch von den Medien - gewürdigt wird.
Hier ist mir die Anerkennung der Leistung des Anderen wichtig und nicht ein akademischer Titel eines mittelmäßigen Dr./Prof. ...
Wenn wir auch die Pflegeausbildung so organisieren wollten, dann bekämen wir auch sehr wenige mit einem anerkannten Abschluss. Ich erinnere die vielen Fragen meiner Schüler und Schülerinnen und meine eigenen Fragen, mit denen ich meine Lehrkräfte "gepeinigt" habe. "Das habe ich dir doch gestern bereits erklärt!" Habe ich oft zu hören bekommen. Ich bat des Öfteren um eine weitere Erklärung mit anderen Worten oder Beispielen. Das hat mir geholfen!!
Hier sehe ich reale Chancen, das wir Lehrkräfte auf der Weltbühne bestehen bleiben können.
Nicht jeder Schüler kann im Selbststudium zum Ziel kommen.
Es ist auch viel besser im Kollektiv zu lernen/ zu studieren!! Der Gedankenaustausch mit Mitschülerinnen und Lehrkräften/Dozenten ist hilf- und lehrreich!
Beste Grüße aus dem sonnigen Ruhrgebiet, IKARUS