Hi Ikarus, unter Robust verstehe ich das man Einiges wegstecken können muss ohne Schaden zu nehmen. Wie man das Hinkriegt? Partner, Kinder, Hobby, Arbeitskollegen, sich was Gutes tun. Nach meiner letzten negativen Rea nach Polytrauma haben wir einen shopping Nachmittag gemacht. Klar seh ich abends noch die Bilder, aber das halte ich für normal. Der Arbeitsablauf war optimal, hin, versuchen zu Retten, Rea eingeleitet, Übergabe an NA, kurz weitergemacht, Zeitpunkt des Todes. Ein negatives Erlebnis ist genau so einprägsam wie ein Positives, Ergo denkt man daran. Das hat nichts mit Schuldgefühlen zu tun. Nach ein paar Tagen verschwinden die Bilder wieder. Man darf dies nicht so hochhängen sondern muss es als normale Reaktion der Seele/Psyche ansehen. Kleine Analogie: Wenn ich jemand mit 120 kg Lebendgewicht wuchte tut mir danach auf jeden Fall das Kreuz weh, dies ist auch in wenigen Tagen vorbei, meistens. Hat jemand einen ausgedehnten Bandscheibenschaden ist er berufsunfähig, ist ein PTBS zu umfangreich gilt das Selbe.
Bei uns gibt es Kreuzottern. Neulich entdeckten wir eine auf der Strasse vor unserer Pforte. Ich hatte Angst das das Tierchen plattgefahren wird. Deshalb hab ich es genommen und in die Wiese gelegt. Solche Empfindungen hat man nicht mehr wenn man abgestumpft ist. Robustheit besteht für mich darin eine Situation bewusst durchzustehen, es wird manchmal auch mit coolness, Abgebrüht etc. bezeichnet. Letztere Bezeichnungen sind m. E. suboptimal geeignet. Abgestumpftheit ist für mich Symptom eines echten burn out.
Viele Grüße
dino