Autor Thema: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit  (Gelesen 22188 mal)

Offline IKARUS

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #30 am: 12. Januar 2015, 21:51:03 »
Es ist was Schönes, älteren Menschen eine Freude zu bereiten.
Heute hatte ich wieder das große Vergnügen!
In Essen am Baldeneysee liegt das Seniorenstift in dem ich heute wieder mit dem Tanzen begonnen habe. Einige erinnerten sich sehr genau an das Tanzen im letzten Jahr und ebenso an die gespielte Musik. Sie fragten nach bestimmten Titeln und Tänzen. Weil ich ja Vieles auf meinem Tablet habe, ist es heute für mich ein Leichtes einige Musikwünsche zu erfüllen. Dazu habe ich mir ja über die Jahre eine "Seniorenmusikdatei" zurecht gebastelt. Eine sehr kritische Rollstuhlfahrerin, die mir immer auf die Füße schaut, so wie die Wertungsrichter beim Turniertanzen, fragte ich, ob ich sie über die Tanzfläche rollen darf. Sie war total verdutzt! Sie konnte sich nicht vorstellen, was ich mit ihr anfangen würde. Ich gab ihr einen stabilen Schal in die Hand, nach dem ich mich darüber informierte, ob sie genügend Kraft in den Armen besitzt. Ich habe nach vorheriger Information den Schal behutsam um ihr Handgelenk gebunden um sie im Rhythmus zur Musik wieder zu mich zu ziehen. Nach anfänglichen sehr vorsichtigen Versuchen, wurden wir gemeinsam immer mutiger und brachte somit die Anderen zum Staunen.
Was mich bestaunte war auch der Umstand, dass heute sehr viele Männer sich aktiv auf der Tanzfläche engagiert hatten. Eventuell greift ja auch hier der Tanzvirus um sich!!
Mit einem Quick Quick Slow grüßt IKARUS

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #31 am: 30. Januar 2015, 10:48:41 »
Elvis war im Martineum!!
Gestern habe ich erfahren, dass "meine" mittanzenden Seniorinnen im Mai letzten Jahres hohen Besuch hatten. Sie schwärmten von einem unvergesslichen Nachmittag mit Elvis Presly. Einige rockten sogar mit zum Rhythmus zur Musik.
Seht selber!!! : https://www.youtube.com/watch?v=VPJII1xv26g

VG, IKarus

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #32 am: 26. Februar 2015, 21:00:39 »
Nun kann ich auf meine sechste Tanzfläche blicken und kann berichten, dass die mittanzenden Damen alles andere als unbeweglich sind. Sie fordern mich sogar auf, dass ich sie mehr drehe. Sie fühlen sich durch die gespielte Musik "angestachelt" viel aus sich heurauszuholen. Da gilt der Spruch: "Musik als Königsweg zum ... " Heute war es so, dass eine Dame vor Freude Tränen vergossen hat, weil sie merkte, dass sie mehr konnte, als sie sich zutraute.
Es ist mir wohl bewusst, dass ich ein Zeitfenster habe, das Mitarbeiter nicht bekommen/zur Verfügung haben.
Beste Grüße von den tanzenden Füßen, IKARUS

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #33 am: 01. März 2015, 12:38:47 »
Mit Glück, Beharrlichkeit und dem LUXUS ZEIT hatte ich in der letzten Tanzstunde das Erlebnis, dass eine mittanzende Seniorin bei ihrem Lied enorm aufgeblüht ist. In der vorletzten Tanzstunde  sprach sie mich an, ob sie ihre CD mitbringen dürfe. Es sprach nichts dagegen! In der Nachbesprechung der Tanzstunde mit der zuständigen Pflegekraft hatte diese mir prophezeit, das sie das vergessen wird, denn sie sei dement. Nun gut dachte ich, warte ich mal ab was passieren wird.
In der Folgestunde brachte sie ihre Walzer-CD zur Tanzstunden mit und präsentierte mir diese mit ihrem Wunsch, ich möge für sie das Lied Nummer 5 spielen. "An der Blauen Donau" mit Andre Rieu. Alle Angaben stimmten! Ich forderte sie auf zu diesem Wiener Walzer, den ich in eine "Feuerwehrwalzer" umwandelte. Es sind hier einfachere Schrittfolgen, aber der Takt ist der gleiche. Ich war erstaunt und nicht nur ich wie super gut sie den Walzer hinbekam. Die Augen der zusehenden Pflegekräfte wurden immer größer und der Mut der Mittanzenden wurde immer ausgeprägter. Sie bat immer öfter um Drehungen, in die ich sie führen sollte.
Es ist wohl wahr, dass Musik ein Königsweg ist. Besonders wenn es gelingt, das Musikstück zu spielen, das dem Senioren/Zuhörenden bewegt.
Hier ist uns ja der Begriff "BIOGRAPHIEARBEIT" bestens vertraut.         
Als ich das am Freitag im Unterricht erzählt habe, bekam ich auch die Frage gestellt: "wo sollen wir denn diese Zeit hernehmen."
Ich denke, das kann nur mit einer besser ausgestatteten Personaldecke oder mit Ehrenamtlern erreicht werden. Und hier muss ich die Erwartungen der Senioren kanalisieren und mich solidarisch mit den Mitarbeitern in den Senioreneinrichtungen zeigen. Die Wünsche sind verständlich, aber für eine bessere Personaldecke sind die Mitarbeiter in den Senioreneinrichtungen nicht die Ansprechpartner. Da tendiere ich doch zu den Beiträten in den verschiedenen Gremien, in denen auch Senioren sind. Nur ob diese sich mit den Senioren in den Seniorenheimen solidarisieren ist eine andere Frage, die ich hier nicht beantworten kann.
Wir haben hier in Essen von der Stadt organisiert einen Seniorenbeitrat, der in den mir bekannten Einrichtungen kaum bekannt ist bei den Bewohnern. Da könnte die "fitten" Senioren sich solidarisieren und im Rathaus Rabatz machen.
Ob sie es tun?
Sonnige Grüße aus dem Ruhrgebiet, IKARUS

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #34 am: 08. Mai 2015, 05:54:37 »
Das Musik der Königsweg ist zum Dementen konnte ich wieder eindrucksvoll in der letzten Tanzstunden hautnah erleben. Da wurde zu meiner großen Überraschung ein ältere Mensch im Rollstuhl in den Tagesraum geschoben. Er hatte einen gesenkten Oberkörper und wirkte schlafend. Irgendwann nach etwas einer halben Stunde spielte ein Lieb vom Band und ich beobachtete, dass besagter ältere Mensch behutsame mit den Füßen wippte. Die Bewegungen wurden immer deutlicher, so dass die Bewegungen in den Beinen deutlich erkennbar waren. Nach einer Zeit richtete er sich völlig auf und begann damit selbstständig seinen Rollstuhl in die Raummitte zu rollen. Das war für mich kein Problem, habe ich doch gelernt auf der Tanzfläche auszuweichen. Was er dann veranstaltete war für mich und viele Andere völlig überraschend. Er bewegte sich rhythmisch zur Musik und begann auch mitzusingen. Leider war ein üblicher Dialog mit diesem Menschen nicht möglich. Ich habe danach einen Sozialarbeiter gebeten herauszufinden (Biographiearbeit mit den Angehörigen und Freunden) welche Musik wir gezielt einsetzen können, um den beobachteten Effekt zu wiederholen.
Allen Usern wünsche ich ein sonnenreiches Wochenende!
Beste Grüße, IKARUS

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #35 am: 21. Mai 2015, 07:12:58 »
NEUES vom Seniorenparkett!
Bei meinem letzten Einsatz habe ich wieder eine neue Erfahrung gemacht, die schon so oft beschrieben wurde. "Musik als Königsweg zum Dementen". Eine ältere Dame saß still in ihrer Ecke auf ihrem Stuhl und schaute dem Treiben erkennbar desorientiert zu. Wie ich oft beobachtet habe, werden Menschen wacher, wenn Musik spielt, die für sie einen Bezug zu ihrem Leben haben. Eine Mitarbeiterin aus dem Sozialdienst kam auf mich zu und sagte mir, dass die Dame tanzen möchte. Bis hierhin alles "normal!" Als ich mit ihr dann zu einem Tango tanzte machte ich eine Beobachtung, die ich beim Tango Argentino [TA] gelernt hatte.
Hier wird den Damen gesagt, dass die Brustkorbfläche ihre Informationsfläche ist, an der sie sich orientieren können, in welche Richtung der Mann tanzen will. Im Gegensatz zum Standard-Tango (der eine klare Choreographie haben kann) lebt der TA von der Improvisation. Dass heißt, dass die Dame noch mehr auf den Körper des führenden Herrn acht geben muss, damit es klappen kann.
Jetzt ist mir wichtig, dass ich mal hervorhebe, dass es beim Tanzen genügend Tanzpassagen gibt, wo der führende Herr die Rolle des geführten einnehmen muss/sollte. Immer in seiner rückwärtigen Bewegung. Wer hat schon hinten Augen? "Führen und Folgen heißt ja nicht Beherrschen und Unterordnen!"

Die ältere Dame schaute immer auf meine Brustkorb, was mir erst etwas später aufgefallen war. Bemerkt hatte ich das daran, dass sie mir immer sehr zeitnah beim Richtungswechsel gefolgt war. Das ist doch selten so "auf der freien Tanzfläche" anzutreffen. Als ich sie danach fragte, ob sie mal getanzt habe, sagte sie mir "das habe ich nicht wirklich!" Ich fragte sie weiter danach, wie sie es denn fertig bringt, mir zu folgen? Ich spüre wo hin sie sich bewegen und ich sehe es an ihrer Front. Im Prinzip wiederholte sie die Aussagen meines TA-Lehrers. Das beeindruckte mich sehr. Nun war es aber auch so, dass das beim nächsten Tanz (etwa eine halbe Stunde später) zu einem Langsamen Walzer nicht mehr so gut funktionierte. Beim nächsten Besuch will ich nachfragen, was sie mit einem Tango und einem Langsamen Walzer verbindet. Ich könnte ja dann gezielt mit ihr überwiegend/ausschließlich Tango/TA tanzen. Nach dem Motto: "Hole den Tänzer da ab, wo er steht!"   
Ich hatte ja bereits am 1. März geschrieben, dass ich bei meinem Projekt den Luxus ZEIT habe. Das wird wohl im Klinikalltag fehlen!
Tänzerische Grüße, IKARUS

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #36 am: 15. Juni 2015, 20:44:32 »
Mal wieder was Neues vom Parkettrand!!
Heute konnte ich wieder eine schmunzelnde Beobachtung machen, die Viele von uns sicherlich kennen.
Dazu gehört die Frage, was war zuerst da. Der Witz oder das Leben.
Beim Seniorentanz habe ich eine ältere Dame zum Tanzen auffordern wollen. Mit einfühlsamen Worten bat ich sie um den Walzer, der gerade vom Band lief. Ich bekam von ihr die Antwort: "nur wenn sie auch mit meiner Mutter tanzen!"
Wie kommt man da aus den Zwickmühle heraus, dachte ich mir. Es kam mir spontan der Gedanke sie zu fragen: "wo sitzt denn ihre Mutter?" Sie antwortete: "da drüben!" Somit hatte ich leichtes Spiel! ich forderte nach dem Walzer besagte Dame auf und tanzte mit ihr den kommenden Tanz. Danach fragte ich dann höflich, ob nun alles ok sei? Sie nickte und sagte kein Wort. Bei der nächsten Runde war die Mutter kein Thema mehr. 

Besonderer Beobachtung muss ich mich unterziehen von den Senioren, die nicht mittanzen können, weil sie im Rollstuhl  sitzen. Diese Beobachter sind oft kritisch und geben mir die Rückmeldung, dass ihnen auffällt, dass ich mich mit den Damen zum Rhythmus der Musik bewege. Genau das ist mir wichtig! Für mich ist das Ausdruck von Respekt. Das Gezappel das viele Tanzenden veranstalten (auch Tanzprofis!!) ist mir zuwider. Nur um Menschen zu bewegen ist mir die Angelegenheit zu schade! Über den Rhythmus der Musik erreiche ist die wahrnehmungsbeieinträchtigten Menschen eher, als wenn ich irgendetwas mache nur um die Zeit zu verbringen.
Das mag man kritisieren, aber ich erwarte und verlange auch keine Choreo. Das wäre aus meiner Sicht eine deutliche Überforderung. Wenn die Senioren Schrittfolgen behalten, ist das ein schöner Nebeneffekt, aber auf keinen Fall mein Ziel.
Eine Einrichtung hat jetzt einen Profi (ausgebildeter Tanzlehrer und Choreograph) engagiert. Jetzt müssen die Senioren von der Einrichtung in die Tanzschule gefahren werden (das zum Thema Kostensparen!!). Er hat Themenstunde auf dem Plan. Im Gegensatz zu mir, hat er von der Begleitung wahrnehmungsbeeinträchtigter Menschen keinen blassen Schimmer. Es war die Entscheidung der Einrichtungsleitung. Mal sehen wie weit die mit ihrer Idee kommen?
Mit einem Quick Quick Slow grüßt IKARUS

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #37 am: 09. Juli 2015, 14:47:33 »
Neues vom Parkettrand
Meine letzten Erfahrung beim Seniorentanzen hatten es wieder in sich.
Nun kann es ja sein, dass ich einfach zu vorsichtig bin und Verantwortung übernehme, wo es nicht nötig ist.
Sehr behutsam bin ich mit dem Tanzen angefangen, bis die Dame mich aufforderte, dass ich doch mehr Gas geben solle, denn das sei doch ein flottes Lied. Es spielte ein Cha Cha Cha. Einer, den sie aus ihrer Jugend kannte und mitsingen konnte. Ich war sehr überrascht, wie sicher sie noch in den einzelnen Figuren war. Auch konnte sie einige mit Namen benennen.
Mitunter behaupten ja Pflegefachkräfte, dass wir nicht mit den Patienten reden können. Das mag ja auf den verbalen Anteil bezogen richtig sein. Es ist aber so, dass wir wieder einüben können, die nonverbalen Zeichen der Kommunikation der älteren Menschen zu entschlüsseln. Ähnlich wie wir es bei Säuglingen und Kleinkindern machen müssen, um sie zu verstehen. Wer diesen Anteil der Kommunikation beherrscht, ist hier deutlich im Vorteil. Hier ist die Alltagskompetenz von Eltern - die ja auch Pflegefachkräfte sein können - eine sehr große Hilfe. 
Ich hatte das auch mal im Unterricht thematisiert mit der Frage, wie man so eine Situation entschlüsselt. Zuerst war mal Stille im Saal. Als ich den Weg aufzeigte, sprudelten die Möglichkeiten nur so heraus.
Es ist für mich nicht nur angenehm sondern auch sehr lehrreich mit den Seniorinnen tanzen zu dürfen. 
Mit einem Quick Quick Slow grüßt, IKARUS

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #38 am: 11. August 2015, 09:09:49 »
Oft konnte ich ja davon berichten, dass ich mit dem Tanzen in den Senioreneinrichtungen Positives erreichen konnte.
Leider geht es auch anders!! Wenn auch ohne Absicht!
Wer von uns Biografiearbeit leistet, wird das sicherlich kennen. Da spricht man ein Thema an und hat keine Vorstellung davon, was man auslösen wird/könnte. So erging es mir am letzten Montag.
So oft habe ich das Lied von ALEXANDRA gespielt https://www.youtube.com/watch?v=n20ae81y_zE
Eine ältere Dame mit der ich tanzte ,,begann zu schluchzen". Als ich es bemerkte, hörte ich mit dem Tanzen auf und fragte sie "was ist?" Sie wollte sich hinsetzen und begann dann mit ihrer Geschichte. Es wurden Erinnerungen in ihr hochgehoben, die aus ihrer Jugend zu Kriegszeiten waren. Sie erzählte von einer Begegnung mit einem Russen, der seinen Befehl verweigerte und somit ihr Leben schonte. Über die Musik, eine Melodie die sie mir vorsang, konnten sie sich verständigen.
Ich denke nicht die eigentliche Biografiearbeit ist das was so schwer ist, sondern das Auffangen einer strauchelnden Person. Mitunter können wir keine Vorstellung davon haben, was da auf uns zukommen kann. Aber wir sollen es wissen. Aber woher??
Immer wieder arbeiten wir mit Menschen zusammen und machen neue Erfahrungen, die uns im Alltags- und Berufsleben weiterbringen können und werden.
Das ist das ständig Spannende an unserem tollem Beruf PFLEGE.
Meine Musikliste werde ich nicht ändern, weil sie bisher "gut" ankam.
Worauf ich mich aber einstelle ist ein höheres Maß an Aufmerksamkeit.
VG, IKARUS

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #39 am: 14. Dezember 2015, 18:25:53 »
Nun hat in diesem Jahr die CONTILIA mit ihren Senioren in den verschiedenen Senioreneinrichtungen hier in Essen einen Gesangswettbewerb durchgeführt.
Aus diesem Wettbewerb soll wieder ein Kalender entstehen, der allerdings noch nicht als PDF-Datei auf der Hompage einsehbar ist. Dafür gibt es jedoch  Kurztrailer zum letzten Tanzwettbewerb [Revuetänzer] und dem diesjähringen Gesangswettbewerb[Jahrhundertstimmen]. Siehe unter: http://www.contilia.de/pflege.betreuung/

Viel Vergnügen beim Betrachten und beim späteren ansehen des kommenden Kalenders.
Beste Grüße, IKARUS

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #40 am: 23. Dezember 2015, 08:32:28 »
Zum Thema BIOGRAPHIEARBEIT kann ich einen Link präsentieren, den ich bei meinen Vorbereitungen zum Unterricht zu diesem Thema gefunden habe.
Es sind ja mitunter die Ideen Anderer, auf die wir zurückgreifen dürfen, wenn wir sie angeben: https://www.juelich.de/senioreninsnetz/trainthetrainer/Train-the-Trainer-Modul-3.pdf

Viel Vergnügen beim lesen und hinzugewinnen neuer Erkenntnisse.
Beste Grüße, IKARUS

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #41 am: 12. Februar 2016, 08:58:12 »
Der neue Kalender 2016 ist nun online! Der aktuelle Seniorenkalender 2016 der CONTILIA Gruppe ist wieder ein gelungenes Projekt. Die verschiedenen Senioreneinrichtungen haben im letzten Jahr zwischen den einzelnen Häusern einen Gesangswettbewerb ausgerichtete. Es war ein schöner festlicher Abend.   
Viel Vergnügen beim Betrachten der Bilder!  http://www.contilia.de/pflege.betreuung/

Beste Grüße, IKARUS

Offline IKARUS

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #42 am: 27. Juni 2016, 09:59:18 »
Neues vom Parkettrand
Nun bin ich kein Neurologe oder gar Psychiater und ebenso keine Fachpflegekraft für Psychiatrie und frage mich, ob die Diagnose DEMENZ zu oft oder gar zu  leicht gestellt wird. Beim Tanzen mit den Senioren bekomme ich im Vorfeld oft zu hören "der/die habe DEMENZ.
Beim Tanzen mit den Seniorinnen bekomme ich dann von den Betroffenen Einzelheiten mitgeteilt, die mich oft verwundern. Es sind Einzelheiten der letzten oder gar vorletzten Tanzstunde. Einzelheiten zu Begebenheiten aus der Einrichtung. Das mir Fakten aus der Vergangenheit der Senioren mitgeteilt werden, ist für mich nachvollziehbar. Ist doch das Langzeitgedächtnis lange erhalten und intakt. Von einer Seniorin habe gar eine neue Figur im Tango lernen können. Sie konnte mir auch den Herrenpart exakt mit auf den Weg geben. Das Musik die Seele beflügelt ist ja hinlänglich bekannt und bestätigt sich immer wieder. Es kommt aber auf die Musik an, die der Betroffenen mag und nicht die die ich gerne höre. Selbst bei gleichem Takt gibt es Feinheiten die zu berücksichtigen sind.
"Ich tanze mit dir in den Himmel hinein" ist ebenso ein Langsamer Walzer wie "Try to Remember".
Es ist meine jüngste Erfahrung, dass sich die Senioren an mehr erinnern als uns lieb sein kann.
Auf "meine" Intensivpatienten bezogen hat mir das mein Essener Lehrmeister 1981 mit auf dem Weg gegeben. Es hat sich so oft bewahrheitet, dass die Menschen/Patienten mehr mitbekommen als wir es für möglich halten.

Tanzende Grüße, IKARUS

Offline dino

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #43 am: 27. Juni 2016, 10:12:45 »
Was bei Kindern ADHS ist, ist bei älteren Menschen zur Zeit Demenz. Es wird von Fachfremden manchmal zu leicht gestellt. Dabei wird der natürliche Altersprozess vergessen und das man eben auch ebbes vergeßlich werden kann. Rucki zucki steht dann die Diagnose Demenz im Raum.
VG
dino

Offline IKARUS

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Re: DEMENZ Tanzen und Vergesslichkeit
« Antwort #44 am: 27. Juli 2017, 07:44:09 »
Neues vom Parkettrand

Gestern konnte ich wieder mit dem Seniorentanzen weitermachen und habe etwas Lustiges erleben dürfen.
Ich forderte eine ältere Dame zum Tanzen auf. Sie sah mich an und fragte mich: "Was ist ihnen lieber mein Herr? Wenn ich ihnen auf die Füße trete oder auf den Nerven rum tanze? Ich kann doch nicht tanzen!"
Ich hatte ihr empfohlen, es doch erst einmal zu versuchen. Sie lies sich darauf ein und hatte nachher von großem Spaß ihren Angehörigen berichtet.
Da weiß ich doch, dass mein Engagement ein sinnvoller Einsatz ist.   
Sonnige Grüße aus Essen,IKARUS