Autor Thema: Ver.di fordert deutliche Aufwertung der Pflege – mindestens 3.000 Euro monatlich  (Gelesen 7658 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Ver.di fordert deutliche Aufwertung der Pflege – mindestens 3.000 Euro monatlich für qualifizierte Vollzeitpflegekräfte", so ist die aktuelle Pressemitteilung der Gewerkschaft Ver.di überschrieben, die in der Anlage zu finden ist.

Als diese Nachricht von Ver.di bei mir heute reinschneite, war mein erster Gedanke „Endlich, wurde auch Zeit!“. Ich hoffe nur, dass auch bald deutliche Verbesserungen der gültigen Tarife durch entsprechende Verhandlungen bzw. Vereinbarungen zwischen den Arbeitgebern und der Gewerkschaft erfolgen.
Die missliche Situation der beruflichen Pflege in Deutschland, der Pflegenotstand in vielen Einrichtungen und das schlechte Image der Pflege hier und heute hat vor allem auch mit dem Verdienst zu tun…

Grüße aus der Mittagspause!
Thomas Beßen

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Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Die missliche Lage der Pflege lieber Thomas, hat für mich nichts mit der Bezahlung zu tun. Es ist für mich die Anerkennung der erbrachten Leistung. Und wenn dann "unsere Mutti aus Berlin" kolportiert, dass ja jeder pflegen kann, dann kommt mir die Galle hoch.
Anerkennung ist nicht nur mehr Geld. Geld für erbrachte qualifizierte Leistung ist unersetzlich wichtig! Unbestritten!!

Nun zu VERDI !!
Ich frage mich da, ob die VERDI-Mitarbeiter auch einen verdienten Lohn von der/den Gewerkschaft/-en bekommen.
Etwas zu fordern klingt oft toll, aber wenn die Forderer dann selber zahlen sollen, dann sieht ihre Welt weltlich aus.

Noch eins! Wo soll das Geld herkommen, das die Gewerkschaft fordert?  Die Gesellschaft will doch nicht freiwillig mehr bezahlen. Macht da die VERDI Öffentlichkeitsarbeit?? Ist mir nicht bekannt!!
Wir sollten wohl mehr Lohn bekommen, aber wer von möchte mehr bezahlen, wenn die ALDI-Mitarbeiterinnen mehr Lohn fordern. Der Arbeitgeber wird sich wehren. Die Solidarität der GewerkschaftlerInnen wird sich in Grenzen halten, wenn die für die ALDI-Produkte mehr bezahlen müssten.
Setze bitte/wie alle User hier, für ALDI auch LIDEL, PENNY und Co ein.

Beste Grüße aus Essen, Michael

Offline Thomas Beßen

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Guten Morgen Michael,

du meinst
Zitat
Die missliche Lage der Pflege lieber Thomas, hat für mich nichts mit der Bezahlung zu tun.

ich meine
Zitat
Die missliche Situation der beruflichen Pflege in Deutschland, der Pflegenotstand in vielen Einrichtungen und das schlechte Image der Pflege hier und heute hat vor allem auch mit dem Verdienst zu tun…

Tja, wie soll' es dann gehen, dass die Pflege mit einer Stimme spricht, sich womöglich organisiert und was erreichen kann?
Frühe Grüße!
Thomas
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Offline dino

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Ikarus hat Recht. Erstmal klingt mir dies wie eine Verdi Werbung. Dann, wir kennen unser Gesundheitssystem. Woher soll das Geld kommen. Mehr Bezahlung fordern ist ok, nur wer ist bereit die Kohle rauszudrücken.
VG   dino

Offline IKARUS

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Ich denke, wenn es der PFLEGE gelänge sich zu organisieren, dann hätte sie eine Macht gerechtfertigte Interessen und Lohnforderungen durchzusetzen. Geld ist sehr wichtig aber nicht alles. Auch die PFLEGE muss sich fragen, wo das Geld herkommen soll. Der andere Weg könnte sein, wir bieten unsere Leistungen von 8 Uhr bis 12 Uhr an. Das wäre aber auch nicht mein Weg, der Weg mit der Stechuhr.
Sehen wir uns doch die verschiedenen Pflegeverbände an, die sich gegründet haben und ihre Egoismen ausleben. Wenn doch nur die bestehenden Verbände mit einer Stimme sprechen würden. Jeder Verband hat seine berechtigten Interessen! Mir fehlt da eine Abstimmung bezogen auf das Ganze, damit man gegenüber den ANDEREN eine schlagkräftig Stimme erheben kann.
Komme ich noch auf ein Plakat zurück mit dem Hinweis darauf, dass die Personalbemessung in den Koalitionsvertrag gehören soll. Für mich auf keinen Fall!! Wir reden von einer Verkammerung und schreien/rufen nach "PAPI/MAMI".
Wir! Die beruflich Pflegenden (RbP) müssen unser Schicksal in die Hand nehmen. So wir erwachsen sein wollen. Erwachsene rufen nicht mehr nach Mami und Papi. Die Eltern nach einen Rat zu fragen ist immer legitim und sinnvoll wenn ich als Sohn 60 Jahren bin und die geliebte Mutter 93 Jahre alt ist.
Auf die Erfahrung anderer zurückzugreifen ist immer besser, als jede Erfahrung selber [schmerzhaft] zu machen.
Beste Grüße, Michael

Offline IKARUS

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Dino , Du hattest deinen Text ins Forum gesetzt während ich meine noch schrieb. Du fragst aus meiner Sicht auch zu recht: "woher soll die Kohle kommen?"

Ich habe da gestern von einer Zahnpastamethode  gehört. "Man muss nur hinten genügend drücken, damit vorne was herauskommen kann." 

Jetzt könnte die Frage aufkommen: Wer ist die Tube und wer drückt darauf. 
Gruß, Michael

Offline dino

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Und nun mal ketzerisch und etwas persifliert. Man kann von seinen Feinden lernen, in dem Fall der Marburger Bund. Hätten wir nur einen Verband wären wir effektiver, wir hätten EINE Stimme. Aber was machen mit den Funktionärspöstchen aus den dann evtl. aufgelösten/zusammengeschlossenen Verbänden. Du schriebst zu Recht von ausgelebten Egoismen. Das sind doch teilweise Leute,die das machen, weil sie eben für die Praxis schlichtweg ungeeignet sind. Was nutzt mir ein Laberhansel, der zwar genau einen DK-Wechsel erklären kann, aber dann nicht durchführen kann? Aber die könnten ja dann Statistiken auswerten :evil:
VG   dino

Offline IKARUS

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Das müsste gar nicht ketzerisch sein Dino. Es gibt neben dem Marburger Bund noch den Hartmann Bund. Und dann gibt es die Fachgesellschaften, die sich auch für ihre Interessen, gegen Kollegen (interne Verteilungskämpfe) ein- und durchsetzen.
Aus meiner Sicht können wir gerne verschiedene Berufsverbände und Interessensgruppen haben, wenn sie sich nur abstimmen würden. Gemeinsamkeit ist der Schlüssel zum Erfolg.

Gruß, Michael

Offline Dottore

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Jaja, woher die Moneten
« Antwort #8 am: 10. Februar 2014, 04:22:51 »
Werter Ikarus,

es müsste den Pflegekräften gar nicht mal mehr bezahlt werden, damit sie mehr Lohn erhalten, oder einen besseren Status bekommen. Es würde schon genügen, wenn "Mutti" und ihre Pappkameraden aus den Kabinetten der Legislative, Exekutive und Judikative sich dafür einsetzen die Binnenwirtschaft vermehrt zu stärken...auch wenn dann viele unliebsame Themen angepackt werden müssten...

Ein Zitat von Marcus Tulius Cicero, welches von damals (Römisches Reich) bis heute an Aktualität nicht eingebüßt hat:
"Der Staatshaushalt muss ausgeglichen sein. Die öffentlichen Schulden müssen verringert werden. Die Arroganz der Behörden muss gemäßigt und kontrolliert werden. Die Zahlungen an ausländische Regierungen müssen reduziert werden, wenn der Staat nicht Bankrott gehen will."

"Wer die Wahrheit ausspricht sollte sein Pferd gesattelt lassen."
"Nicht nur Unwissenheit ist ein Segen. Blind- und Taubheit tun es auch."

Offline IKARUS

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Da stimme ich voll und ganz zu!!

Offline dino

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Hi Dottore, Du hast die die Judicative erwähnt. Die Judicative ist nicht mehr unabhängig, sondern ein Staat im Staate. Wenn Du im Staat mit ausmisten anfangen willst darfst Du die elitären Schwarz/Rotkittel nicht vergessen.
VG    dino

Offline Dottore

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Die Judikative...
« Antwort #11 am: 19. Februar 2014, 03:29:13 »
Unbestritten, Dino!

Siehe dazu die Gebrüder Kirchhof. Der Eine (Paul) erfindet die verfassungswidrige Rundfunkabgabe, der andere (Ferdinand) winkt sie als oberster Richter des Bundesverfasssungsgerichts auch noch durch, anstatt dass er wegen Befangenheit von der Verhandlung ausgeschlossen wird.

Amtsmissbrauch in Reinform!
« Letzte Änderung: 19. Februar 2014, 03:38:41 von Dottore »
"Wer die Wahrheit ausspricht sollte sein Pferd gesattelt lassen."
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