Autor Thema: Neues Gerätesystem erleichtert Arbeitsalltag des Pflegepersonals (MPBetreibV)  (Gelesen 4708 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Der Gesetzgeber schreibt vor, dass sich der Anwender eines medizintechnischen Gerätes vor jeder Anwendung von der Funktionsfähigkeit und dem ordnungsgemäßen Zustand des Gerätes überzeugen muss. Diese „Sichtprüfung“ erfolgt in der Regel durch das Pflegepersonal oder die Ärzte, wird aber oft aus Zeitmangel weder durchgeführt noch dokumentiert. Auch kann das Pflegepersonal bei der steigenden Anzahl zu bedienender Geräte nicht alle Besonderheiten oder eventuelle „Schwachstellen“ von bestimmten medizintechnischen Geräten kennen.

Ein Projektteam der Jade Hochschule hat jetzt unter der Leitung von Dr. Thomas Lekscha ein System entwickelt, welches die „Sichtprüfung“ an medizinischen Geräten für das Personal wesentlich erleichtert. Die Hauptaufgabe des Systems ist es, Sichtprüfungen insbesondere an Infusionspumpen zu unterstützen, durchzuführen und zu dokumentieren. Hierbei werden dem Pflegepersonal Verfahrensschritte und Entscheidungshilfen zur Durchführung einer Sichtprüfung vorgegeben.
Nach erfolgreicher, assistierter Durchführung der Sichtprüfung am medizintechnischen Gerät wird dann über eine Funkkommunikation eine intelligente Schaltbox aktiviert, die die Versorgungsspannung der Infusionspumpe für den Betrieb freischaltet. Erst wenn sichergestellt ist, dass die Pumpe ordnungsgemäß funktioniert, kann sie benutzt werden. ..."


Quelle & mehr: http://www.jade-hs.de bzw. http://www.jade-hs.de/jadewelt/forschung/detailseite/article/neues-geraetesystem-erleichtert-arbeitsalltag-des-pflegepersonals/

Morgengrüße!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Das der Gesetzgeber Verordnungen erlässt, ist seine Aufgabe. Die Umsetzung ist dann vor Ort notwendig. Der Vorschlag der hier angegeben wird ist sicherlich ein guter Ansatz. Da gibt es auch noch einen anderen Einsatz, der die Anwendung erleichtert. Als ich in den Pflegeberuf einstieg war es so, dass in den unterschiedlichen Kliniken auch unterschiedliche medizinisch technische Geräte mit gleicher Funktion eingesetzt wurden. Das erhöhte die Unsicherheit beim Personal, wenn sie denn die Abteilung/Klinik wechseln (mussten!, z. B. SchülerInnen) Dieses Phänomen zog sich über Jahrzehnte hin. Dann hatte ein pfiffiger Pflegedirektor die Idee, dass in der ganzen Klinik medizinisch technische Geräte nur noch von einem Anbieter gekauft werden sollten. Das gab Ärger mit den Klinikchefs! Ungeachtet davon hat das Pflegepersonal und weitere MTA´s von dieser Umstellung profitiert. Besonders dann wenn sie die Station wechselten. Bereits erworbenes Wissen aus der Chirurgie konnte dann in der Medizinischen Klinik weiter angewendet werden. Diese Umstellung erhöhte die Sicherheit für die Patienten und die Selbstsicherheit beim Personal, bei der Bedienung der technischen Geräte. Nach einiger Zeit haben die Vorteile auch die Klinikchefs erkannt.   
Sonnige Grüße aus Essen, IKARUS

Offline Hein

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Moin Ikarus
Ich kann dir nur beipflichten. Auch bei uns im Hause gibt es viele unterschiedliche Infusions-/ und Spritzenpumpen, die hinsichtlich ihrer Bedienung eine gewisse Anleitung und praktische Einarbeitung bedürfen. Nicht jede Pflegekraft ist in alle dieser Geräte eingewiesen!! Die MPG-Bedienergrauzone ist auch heute noch allgegenwärtig.In der täglichen Praxis muss ein technisches Gerät einfach in der Handhabung und sicher funktionieren. Von den klinikeigenen Medizintechnikern werden diese Geräte ohnehin in einem bestimmten Intervall auf Funktion und Sicherheit überpfüft. Die Überprüfung mit dem Testgerät ist zwar Sinnhaft, aber aus meiner Sicht nicht unbedingt praxistauglich.
Schmuddelkalte Grüße aus Friesland von Hein

Offline dino

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Hier hilft ein gelebtes QM-System. Die jeweiligen Prozesseigentümer schlagen den Prozessinhabern die Geräte/Maßnahmen vor, nach gemeinsamer Beratung wird dann ein Entschluss gefasst.

Interoperabilität durch Standardisierung

Ein zentrales Anliegen der Standardisierung ist es, eine hohe Interoperabilität trotz der Heterogenität der eingesetzten Systeme herzustellen. Voraussetzung hierfür ist die Einigung auf ein einheitliches Equippment als Schnittstelle zwischen den Systemen. Hierdurch kann die Ausbildung, Einsatzfähigkeit sowie Logistik wesentlich vereinfacht und beschleunigt werden. Ist dies in Form von Arbeitsersparnis im Normalfall schon nützlich, kann es bei einem Notfall  helfen, die Vitalparameter zu erhalten oder wieder herzustellen.
 
Es gilt, Interoperabilität auf mindestens drei Ebenen
herzustellen:

∙ fachliche Interoperabilität,
∙ semantische Interoperabilität und
∙ technische Interoperabilität.

Nach Einführung eines QM-Systems kann man natürlich nicht alle Geräte von jetzt auf gleich aussondern, aber wenn man mit Zeitraster arbeitet wird der Zeitsprung überschaubar. Letztendlich stellt das Equippment soie die Anschaffung der Geräte  in der Regel eine überschaubare Größe dar, der größte Unsicherheitsfaktor ist wie immer der Mensch.

VG    dino
« Letzte Änderung: 04. April 2013, 15:24:01 von dino »