Autor Thema: Wickel – Evidenz* für positive Wirkung fehlt  (Gelesen 6434 mal)

Offline Thomas Beßen

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Wickel – Evidenz* für positive Wirkung fehlt
« am: 03. Februar 2013, 17:59:42 »
"Wickel und Auflagen sind ein fester Bestandteil der Pflege – doch ihre Wirkung ist nicht evidenzbasiert. Obwohl die Erfahrung vieler Gesundheits- und Krankenpflegender das Gegenteil bestätigt, lässt sich die Wirksamkeit der komplementären Methode nicht wissenschaftlich beweisen.

Wickel und Auflagen sind ein fester Bestandteil der Pflege – doch ihre Wirkung ist nicht evidenzbasiert. Obwohl die Erfahrung vieler Gesundheits- und Krankenpflegender das Gegenteil bestätigt, lässt sich die Wirksamkeit der komplementären Methode nicht wissenschaftlich beweisen. Zu diesem Ergebnis kommt die Pflegewissenschaftlerin Bernadette Bächle-Helde, nachdem sie 14 Studien über Auflagen und Wickel in deutscher und englischer Sprache ausgewertet hat. Zwar zeigten alle einen positiven Effekt der Anwendungen, etwa indem sie Schmerzen linderten und das Wohlbefinden steigerten. Die wissenschaftliche Dokumentation ist aber schwierig. Die Studien sind unterschiedlich aufgebaut, so dass sich die Ergebnisse schwer vergleichen lassen. Häufig fehlen Angaben zu Nebenwirkungen und Kosten. Wickel sind eine beliebte Pflegemaßnahme, etwa in der Onkologie: Heiß oder kalt, mit Dampf, Salz oder ätherischen Ölen – Auflagen gibt es in vielen Formen. ..."


Quelle & mehr: https://www.thieme.de bzw. https://www.thieme.de/de/pflege/wickel-evidenz-fuer-positive-wirkung-fehlt-16031.htm 3.2.2013 bzw. Pflegewissenschaft 2011; 11: 597–603

Guten Abend!
Thomas Beßen

* siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Evidenz...
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: Wickel – Evidenz* für positive Wirkung fehlt
« Antwort #1 am: 04. Februar 2013, 09:28:09 »
Neben dem wissenschaftlichen Nachweis einer Aussage gibt es auch das tradierte Wissen.
Obwohl ich oft im Unterricht den Pflegenachwuchs darauf ausrichte, dass das Begründen einer Aussage wichtig und entscheidend ist, halte ich doch das tradierte Wissen als einen Fakt, den man nicht zu schnell zur Seite schieben sollte. Es ist nur die Frage, wann sich welcher Gedankenstrang besser eignet.
Es ist doch unbestritten, dass Wickel und Auflagen ihre Erfolge haben. Nur bleibt die Frage übrig:
Ist es der Wirkstoff oder ist es die Zuwendung, die der Kranke bekommt und empfindet. Diese menschliche Zuwendung kann das "Pfund" sein, mit dem "Wickeln und Auflagen" ihren Erfolg weiter erringen können. Das seelenlose verabreichen von Medizin und das Operieren eines Knochenbruchs ist nicht alles bei Gesundwerden.
VG, IKARUS