Autor Thema: Qualifikationskonzept für eine abgestufte Delegation medizinischer Tätigkeiten  (Gelesen 5101 mal)

Offline Thomas Beßen

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""Qualifikationskonzept für eine abgestufte Delegation medizinischer Tätigkeiten an nichtärztliche Berufsgruppen", so ist das so genannte „Greifswalder 3-Stufen-Modell“ vollständig überschrieben.

Zusammenfassung

Die Folgen der Demografie auf den medizinischen, pflegerischen und sozialen Versorgungsbedarf der Bevölkerung erfordern strukturelle Veränderungen im deutschen Gesundheitswesen. Aus dem regional bestehenden und künftig absehbaren Hausärztemangel resultiert die Notwendigkeit zur Entwicklung flexibler, arbeitsteiliger Versorgungskonzepte, in denen medizinische Tätigkeiten von nichtärztlichen Berufsgruppen (insbesondere von Pflegefachpersonen und Medizinischen Fachangestellten) übernommen werden. Um das erweiterte Aufgabenfeld in hoher Qualität umzusetzen, müssen diese Berufsgruppen ihr traditionelles Kompetenzfeld erweitern. Aufbauend auf den Primärqualifikationen, absolvierten Weiterqualifizierungen und beruflichen Erfahrungen müssen bedarfsgerechte, modulare und praxisnahe Curricula für die künftigen Arbeitsgebiete entwickelt werden. Das Gesetz zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKVVersorgungsstrukturgesetz, GKV-VStG, seit 1. Januar 2012 in Kraft) präzisiert und erweitert Delegationsoptionen für ärztliche Leistungen gegenüber dem § 63 im SGB V (Fassung vom 28. Mai 2008).

Der vorliegende Beitrag beschreibt ein dreistufiges Qualifikationskonzept für nichtärztliche Berufsgruppen und die Voraussetzungen für die Übernahme spezifischer Aufgabenbereiche durch diese.


Schlüsselwörter:
Delegation · Versorgungskonzept · Professionalisierung · Qualifizierung · Erweiterte Pflegepraxis"


Quelle: http://download.springer.com/static/pdf/797/art%253A10.1007%252Fs00103-012-1629-6.pdf?auth66=1360398358_53629c6c8cd256a5a9b3bfb98d262329&ext=.pdf (Bundesgesundheitsbl 2013
DOI 10.1007/s00103-012-1629-6)

Besonders interessant ist die Beschreibung der Beispieltätigkeiten in der Stufe III der Tabelle 1 auf Seite 4:

- Spritzen (subkutan, intramuskulär)
- Darmentleerung
- Blasenentleerung (Einmalkatheter)
- Selbstständige Beurteilung der häuslichen Gesamtversorgungssituation des Patienten
  (medizinisch, pflegerisch, sozial) und qualifizierte Rückmeldung an den Hausarzt
- Einschätzung des pflegerischen Zustandes des Patienten
- Gegebenenfalls Initiierung der Beantragung einer Pflegestufe bzw. Beantragung einer Stufenanpassung
- Erstellung eines Versorgungsplans in enger Kooperation mit dem Hausarzt
- Durchführung von präventiven und gesundheitsfördernden Maßnahmen (z. B. Dekubitusprophylaxe, Sturzprophylaxe)
- Erhebung von Unterstützungsbedarfen der Angehörigen
- Umfangreiche medizinische, pflegerische und soziale Beratungstätigkeit zum Gesundheitszustand
  des Patienten und der Unterstützung des pflegenden Umfeldes (z. B. Medikamente, Ernährung, Beantragung von Hilfen)
- Koordination der Hilfen und Beratung von Patienten und Angehörigen
- Initiierung weiterer erforderlicher Versorgungsschritte in enger Kooperation mit dem Hausarzt
- Medikamentenreview


Ein sehr bedenkenswerter Ansatz, dieses Qualifikationskonzept. Nicht flanschneu aber nun konkreter,
meint vielmals grüßend
Thomas Beßen

Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.