Bildgebung in der Medizin - Herzschlag in Echtzeit

[Thomas Beßen]

"Erkrankungen im Herzkreislaufsystem gehören zu den häufigsten Todesursachen in Europa. Hamburger Forscher wollen das Herz dreidimensional in Echtzeit sichtbar machen.

Magnetic Particle Imaging (MPI) heißt das Zauberwort. Mit diesem neuen Bildgebungsverfahren wollen Mediziner sichtbar machen, wie das Blut durch die Herzkranzgefäße ihrer Patienten fließt, wie gut der Herzmuskel durchblutet ist und wie viel Blut er durch den Kreislauf pumpt. Denn mit diesem Wissen könnten Ärzte Herzkreislauferkrankungen früher erkennen und eine genauere Diagnose stellen.

Am Philips-Forschungszentrum in Hamburg arbeiten Mediziner und Techniker derzeit an der neuen Technologie, die bisher allerdings nur im Tierversuch funktioniert. Der besondere Trick: Dem Patienten sollen Eisenoxid-Nanopartikel ins Blut injiziert werden, die dann durch ihre magnetischen Eigenschaften über einen Scanner lokalisiert werden. Nach der Injektion erscheinen die Nanopartikel in den Bildern als helle Signale, aus denen ihre Konzentration im Blut errechnet werden kann.

Im Laborversuch an Kleintieren lieferte der MPI-Scanner die Bilder vom schlagenden Herzen 1000 Mal schneller als herkömmliche Geräte wie zum Beispiel der Positronen-Emissions-Tomograf (PET). Durch die Kombination hoher räumlicher Auflösung mit kurzen Bildaufnahmezeiten kann er dynamische Konzentrationsveränderungen erfassen, während die Nanopartikel durch die Blutgefäße strömen. Das Ergebnis ähnelt einer Filmaufnahme aus dem Inneren des Körpers. ..."

Quelle & mehr: http://www.zeit.de/online/2009/31/herz-bildgebung
(siehe auch z.B. http://www.handelsblatt.com/technologie/forschung-medizin/medizin/magnetic-particle-imaging-nanoteile-liefern-klare-bilder/3185586.html bzw. http://www.dfg.de/foerderung/info_wissenschaft/info_wissenschaft_11_65/index.html)

Frühe Grüße!
Thomas Beßen