Autor Thema: S3 – Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung  (Gelesen 9574 mal)

Offline Thomas Beßen

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S3 – Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung
« am: 12. August 2011, 06:25:22 »
Hintergründe bis wirklich ins letzte Detail für ausgesprochene ExpertInnen und solche, die es noch werden wollen: http://www.uni-wh.de/fileadmin/media/g/medi/g_med_i_ifom/Aktuelles/012-019l_S3_Polytrauma_Schwerverletzten-Behandlung_2011-07.pdf...

Guten Morgen!
Thomas Beßen
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Offline dino

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Re: S3 – Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung
« Antwort #1 am: 12. August 2011, 07:32:22 »
Machen da die Docs alles alleine? Ich hab nirgends was vom PP gelesen, scheint ein elitärer Laden zu sein.

Offline Thomas Beßen

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Re: S3 – Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung
« Antwort #2 am: 12. August 2011, 08:40:31 »
Hier, Dino, unter http://www.awmf.org/awmf-online-das-portal-der-wissenschaftlichen-medizin/awmf-aktuell.html bzw. auch hier http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsgemeinschaft_der_Wissenschaftlichen_Medizinischen_Fachgesellschaften erfährst du Einiges über diesen 1962 in Frankfurt am Main gegründeten und inzwischen wohl sehr bedeutsamen* Verein...
Rasche Grüße!
Thomas 

* U.a. koordiniert er "die Entwicklung von medizinischen Leitlinien für Diagnostik und Therapie durch die einzelnen Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften" in Deutschland.
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Offline dino

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Re: S3 – Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung
« Antwort #3 am: 12. August 2011, 09:15:28 »
Ist bekannt, mir sind berufsübergreifende POW POWS lieber, denn schließlich versorgen nicht nur die docs ein Polytrauma.

Offline IKARUS

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Re: S3 – Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung
« Antwort #4 am: 12. August 2011, 09:41:53 »
Hi Dino, was denkst du denn, wenn die Kopferten was wichtiges verfassen. Es ist doch ihre Arbeit. Wir sind doch bei dem Zusammenbringen auf den Intensivstationen, beim Mitarbeiten im OP und im Schockraum doch nur Assistenzpersonal. Die wissenschaftliche Arbeit machen doch die Autoren, wenn das Pflegepersonal anderen Tätigkeiten nachgeht. Ich rege mich nicht auf, dass die uns nicht erwähnen. Wenn überhaupt sollten wir uuns angestachelt fühlen, mehr auch nach wissenschaftlichen Standards zu publizieren. Es gibt ja heute bereits Pflegewissenschaftler die viel publizieren. Das Besondere daran ist, dass viele vom Pflegepersonal, also Mitglieder unserer eigenen Berufsgruppe, die Autoren verunglimpfen: "die haben doch keine Ahnung, die sollten erst einmal am Krankenbett stehen und unsere Arbeit tun". Manche dieser Kritiker sollten sich mal überlegen, ob diese wissenschaftlichen Autoren, die unseren Beruf auf diskutable Füße stellen wollen, nicht auch am Krankenbett ihren beruflichen Weg begonnen haben. Ich kenne zwei Wissenschaftlereinnen von der Uni WH, die heute noch punktuell am Kankenbett sind. Ich gebe gerne zu, nicht um unbedingt die klassissche Pflegearbeit zu erfüllen.
Also: es ist mir nicht wichtig ob mich jemand erwähnt, sondern ich bemühe mich selber um (wissenschaftliche) Publikationen um mich und meinen Berufsstand voranzubringen. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit einem Thema führt dazu, dass die Autoren eine höhere Diskussionskompetenz erwerben [können]. Was mich angeht, weis ich heut, dass ich mir dieser Einstellung nicht nur Freunde gemacht habe. Aber die fachliche Kompetenz wird anerkannt. Und darum geht es doch auch dir, oder?? Warum willst du sonst das du [unser Berufsstand] erwähnt wird? Sollen die von Pfleger Karl und Schwester Angelika schreiben, das hat doch mit dem Thema der wissenschaftlicehn Arbeit nichts zu tun. Unser Wunsch nach Anerkennung sollte sich nicht in wissenschaftlichen Aufsätzen wiederfinden, sondern in der anerkennen in der täglichen Zusammenarbeit. Als ich meine Fachweiterbildung im heutigen UK Essen in der Unfallchirurgie gemacht habe, gab es dieses menschliche und anerkennende Miteinander. Das habe ich [leider!!] so nicht wieder erlebt. Dieses Miteinander ging vom Chef aus und zog sich durch bis zum Reinigungsdienst. Jeder machte seine Arbeit und bekam auch eine ehrliche Anerkennung von Anderen. Meine Zeit in Essen [1981-1983] war super toll. Heute bin ich freiberuflich tätig, weil ich mir di eheutige Zusammenarbeit mit seinen dunklen Fascetten nicht mehr antun möchte.
Kollegiale GRüße aus Essen, IKAURS

Offline dino

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Re: S3 – Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung
« Antwort #5 am: 12. August 2011, 10:16:18 »
Hi, mir gehts grundsätzlich um unsere Berufsgruppe, wenn Rumpelstilzchen dazu gehören würde, könnte es von mir aus auch Verfasser sein.  8-)
Wir reden hier von Leitlinien. Das diese letztendlich nicht im KKH Hintersonstwo erarbeitet werden können müsste jedem klar sein. Und an der Ausarbeitung dieser  Leitlinien sollte auch qualifiziertes PP mitarbeiten. Das dieses neben der Qualifikation nicht voll im Ablauf eingebunden sein kann müsste auch klar sein, woher sollen sie sonst die Zeit nehmen an einer Leitlinie mitzuarbeiten.
Das man sich nicht immer nur Freunde machen kann ist auch ein altes Lied. Aber meistens steht doch das Klappe aufreißen im diametralen Gegensatz zur Qualifikation, und dies berufsgruppenübergreifend.

Offline IKARUS

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Re: S3 – Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung
« Antwort #6 am: 12. August 2011, 10:58:18 »
Ja Dino! Ich denke hier aber folgendes: die Ärzte schreiben medizinische Begründungen für ihr Tun. Wir sollten unser Tun beschreiben und begründen. Aber hier liegt das Übel! Es gibt zu wenige, die sich die Mühe machen, ihre Arbeit zu beschreiben. Soweit ich mir bewusst bin, müssen Mediziner neben ihrer Arbeit ihre wissenschaftliche Karriere erarbeiten, was auf Kosten ihr Privatleben einfluss hat. Wer ist vom Pflegepersonal bereit sich in der Freitzeit an den Schreibtisch zu setzen und die Arbeit zu reflektieren und zu beschreiben. In unserer Berufsgruppe sind die Aufstiegschancen nicht so deutlich, weshalb sich das Engagement in Grenzen hält.
Um unsere Begündungskompetenz zu erhöhen, ist die Auseinandersetzung mit den PFLEGEDIAGNOSEN mehr als sinnvoll.
Kollegiale Grüße, IKARUS

Offline dino

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Re: S3 – Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung
« Antwort #7 am: 12. August 2011, 15:26:45 »
Dann schau Dir mal das Familienleben einiger Ärzte an http://olaf-cartoons.de/wb/pages/gallery/aerztin477.php oder so http://olaf-cartoons.de/wb/pages/gallery/tageslicht359.php , nö danke, so viel Knete kann man mir nicht bieten, da ist mir Familienleben wichtiger. Mir langt es im Kleinen SOP`s auszuarbeiten, abends wenn die Kids im Bett sind 1 Std am PC über Tage verteilt.  Und wenn ich die Wahl hätte mit meinen Kiddys was zu spielen oder meinen Namen auf ner Veröffentlichung zu sehen würde ich das Spielen vorziehen. Hab ich vorhin erst gemacht und ist durch nichts zu ersetzen :-) Wissenschaftliche Arbeiten könnte jemand leisten der noch keine Familie hat oder keine will. Ansonsten wird man Abstriche machen müssen. Bei Job, Familie und wissenschaftlichen Arbeiten muss naturgemäß irgend was auf der Strecke bleiben. Und das kann uns zu pathologischen Erscheinungsformen führen als da sind: zu wenig Schlaf, Überforderung, kein/kaum Familienleben, Versagensängste etc mit den Folgen: Gereiztheit, fahriges Verhalten, Überspielen der eigenen Unsicherheit durch arrogantes Auftreten, abends Downer oder Alkohol zum Entspannen, morgens das Gegentum zum Anspringen. Was mich an dem Artikel wunderte ist ganz einfach das überhaupt niemand von uns mitgewikt hat. Mittlerweile müsste es doch schon einige Studierte unter uns geben. Wobei es wohl auch Leute gibt, die Studieren, weil sie es aus welchen Gründen auch immer, nicht auf Stationen aushalten. Und es gibt auch Leute mit Titel, die noch nicht mal eine Wursthaut vom Teller ziehen können. Und bei Deiner Berufserfahrung sind Dir bestimmt solche Sänger auch schon begegnet, und das nicht nur in unserer Berufsgruppe.
vg dino
« Letzte Änderung: 12. August 2011, 15:31:50 von dino »

Offline IKARUS

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Re: S3 – Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung
« Antwort #8 am: 12. August 2011, 19:25:59 »
Aber das ist es ja was ich meine Dino. Für den Preis der Karriere zahlt man im Privatleben. Jedenfalls die meisten die Karriere machen. Heute, nach dem auch ich meinen Preis bezahlt habe [ich will mich nicht beschweren!!], habe ich die Erkenntnis, das war es nicht wert. Aber wie bei so vielem, weis man erst hinterher was herausgekommen ist. Denn auf die Warnungen von Menschen die es mit einem gut meinen, hört man in der Regel ja nicht. Da will fast jeder seine eigene Erfahung machen. Sei es im Familien- Privatleben oder im Berufsleben. Junge Menschen wollen und sollen ihre Erfahrungen machen. Hier denke ich heute, dass man dies zulassen sollte, aber auch sollten "die Alten" die "gefallenen Jungen" nicht liegen lassen. Die Gefallenen brauchen nicht die Sprüch: "das habe ich dir doch gesagt, das habe ich voraus gesehen und ..."
Das Karriere krank machen kann ich eine alte richtige Weisheit. Aber in jungen Jahren wollen die Aufstrebenden das nicht hören. Sie wollen Karriere machen um jeden Preis. Zumindest war das so bei denne ich kennenlernen durfte/musste.
Wissenschagftliche Arbeit könen auch die machen die verheiratet sind, wenn der Mann zuhause bleibt und der arbeitenden Wissenschaftlerin den Rücken freihält. Es muss ja nicht immer der Mann sein der Karriere macht. Es muss nur klar sein, was das Paar will. Beides läßt sich nach meiner Erfahrung nicht wuppen! Da bleiben beide Seite PRIVATLEBEN und Beruf auf der Strecke.
VG, IKAURS

Offline dino

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Re: S3 – Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung
« Antwort #9 am: 12. August 2011, 21:27:37 »
Hi, ich hatte da ein ganz probates Rezept für mich, vor der family time richtig austoben. Mein Job war einfach eine Rückzugsmöglichkeit für später (also heute). Meine Karriere bedeutete der Platz vorne rechts im LF, oder halt RTW/NEF, Funkzentrale. Dies war mir bei weitem wichtiger als ein Studium. Das Dreijährige habe ich damals gemacht weil der RS kein anerkanntes Berufsbild war, ich irgendwann eben für mehr als nur für mich sorgen wollte und ich im RD nicht hätte nein sagen können wenn ich hätte nein sagen müssen. Ergo habe ich Schluss gemacht und bin im Krankenhaus. Erleichtert wurde mir der Entschluss dadurch das einer meiner besten Freunde zu dem Zeitpunkt einen tödlichen VU hatte. Wir waren 4 gute Freunde, meist zusammen im Dienst, und plötzlich fehlte einer. Unsere Wache war uns plötzlich fremd geworden. Aber so ganz aufs öffentliche Ruheteil hab ich mich nicht begeben. Ich freue mich für jeden der gute Ideen hat, studiert und uns weiterbringt. Aber selber studieren wäre für mich heute to much, dafür bin ich aber auch nicht neidisch. Ich hege allerdings große Aversionen bei Leuten die auf (teure) Fortbildungen gehen, diese nur konsumieren, und nichts umsetzen können/wollen.
VG dino