Autor Thema: Reanimationspuppe  (Gelesen 16226 mal)

Offline IKARUS

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Reanimationspuppe
« am: 25. Mai 2011, 14:44:06 »
Wer kann mir mit einem Rat helfen???
Zu Unterrichtszwecke benötige ich eine gebrauchsfähige Reanimationspuppe, die selbstverständlich nicht viel kosten soll.
Gibt es einen "MARKT" für gebrauchte Reanimationspuppen??

Kollegiale Grüße aus Essen,
IKARUS

Offline dino

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Re: Reanimationspuppe
« Antwort #1 am: 25. Mai 2011, 16:29:40 »
Hi, bitte differenziere für welche Gruppe und welche Anforderungen Du eine Puppe brauchst. Für Dich oder Dein Haus? Es wäre zu überlegen eine Puppe einfach auszuleihen. Du wohnst doch in einem Ballungsgebiet, jede Hiorg hat Puppen zur Breitenausbildung. Auch Krankenpflegeschulen und Krankenhäuser müssten welche haben, ebenso Rettungsdienstschulen. Von gebrauchten Puppen rate ich ab. Es hat schon seinen Grund warum eine Puppe ersetzt wird. In der Regel sind die dann ausgeleiert, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Neue Puppen bekommst Du ab so 200€ ( nur für Beatmung und Herzdruckmassage und ohne Hilfsmittel geeignet)- nach oben ist die Skala natürlich offen, aber es gibt auch Puppen jenseits der 20000€ Grenze. Falls Du die Puppe für Dein Haus benötigst und Ihr eine kaufen wollt kann man die Kosten minimieren indem man verschiedene Töpfe anzapft, z. B. Pflegedienst und ärztlicher Bereich (für die interne Notfallfortbildung) und die Krankenpflegeschule. Je nach dem welchen Stellenwert bei Euch das Notfallmanagement genießt könnte dabei dann eine gescheite Puppe bei herauskommen.
Sonnige Grüße aus dem Taunus
dino
« Letzte Änderung: 25. Mai 2011, 18:51:28 von dino »

Offline dino

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Re: Reanimationspuppe
« Antwort #2 am: 25. Mai 2011, 17:17:04 »
Sodele, hier ist was günstiges für die Basisausbildung http://www.health-tec.de/index.php?s=8000&cat=24&pr=30&pro=952, dazu empfehle ich noch 16 Gesichtsmasken und Einmallungen. Die Masken lassen sich gut desinfizieren und anschließend gehts in die Spülmaschine.
Immer noch sonnige Grüße aus dem Taunus
dino

Offline IKARUS

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Re: Reanimationspuppe
« Antwort #3 am: 25. Mai 2011, 19:51:02 »
Hi Dino,
das hatte ich mir gedacht/gewünscht eine Antwort von Dir zu bekommen. Ich bin bei einem privaten Träger [der kein Geld hat!] und bin bei der Aus-Bildung von werdenden Pflegeassistenten behilflich. Ich soll den Part "ERSTE HILFE" übernehmen. Neben meinem Foliensatz möchte ich auch praktische Übungen durchführen. Den Einsatz eines Schülers für die HERZ-DRUCK-MASSAGE halte ich nicht für pfiffig. Die möglichen Gefahren kennst Du ja sicherlich. Es ist also eine Unterweisung auf niederschwelligem Niveau, was ich aber dennoch qualifiziert durchführen möchte. Für mich reicht eine Puppe ohne elektronisches Equipment. Sie kann auch gebraucht sein. Ein Herangehen an die Institutionen als Privatmann war bisher nicht von Erfolg begleitet. Ich habe aber auch im Sekretariat angefragt, ob sie sich nicht auch bemühen könnten. Den Weg zu beschreiten, den Du mir empfohlen hast. Sie sollen in den Kliniken [Anaesthesie-Instituten] anfragen, ob die nicht eine "alte" Puppe übrig haben. Ich habe es auch beim örtlichen DRK versucht - die haben mich als Privatperson nicht angehört. Eventuell Konkurrenzgedanken??
Ich danke dir sehr für deine  Mühen!
Kollegiale Grüße aus Essen,
IKARUS

Offline dino

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Re: Reanimationspuppe
« Antwort #4 am: 25. Mai 2011, 20:20:01 »
Hi, kleiner Tip, frag mal da nach http://www.notfallpaedagogik.de/index.php?article_id=39, lass Dir den Leiter, Hr. K. geben. Er ist auch ein bekannter Fachautor und bekennender Modellbauer.
Was die HDM angeht irrst du. Auch für Laienhelfer steht diese im Mittelpunkt. Schau Dir die Telefonreanimation an. Hier werden Laien von Leitstellendisponenten am Telefon während eines Notfalles angeleitet. Spring ins Wasser, und Du wirst überrascht sein. Außer Pflege/Ärzte und GKP-Schüler umfasst unser Notfallmanagement auch die Handwerker, Verwaltung etc. Letztes Jahr auch erstmalig unseren Förderverein. Ich konzentriere mich eben auf das Wesentliche mit minimaler Theorie. Bei mehreren Notfällen konten uns z. b. die Handwerker gut unterstützen. Bei einer Risikoanalyse wirst Du feststellen das die Gefahr für das Leben größer ist wenn man nicht Drückt als umgekehrt. Hier helfen für alle klare feste Algorhythmen die einfach aufgebaut sind.
Noch was Wichtiges. Außer das gebrauchte Puppen oft ausgeleiert sind könnte es ein Logistikproblem geben. Bei Basispuppen muss man nach geraumer Zeit die Gesichter wechseln, denn die sind irgendwann fertig. Die Lungenbeutel sind Einmalbedarf. Angenommen Du kriegst eine  Puppe die 20 Lenze auf dem Buckel hat, ob Du da aber noch neue Gesichter und Lungenbeutel bekommst? Und genau das brauchst Du bei Basispuppen. Die Zeiten wo man bei der Puppe über Mund und Nase ein Zemuko legte oder den Bereich mit Desi Mittel einsrühte und dann weiter machte sind vorbei.
Ich bin bei einem öffentlichem Träger der zum Glück die Notwendigkeit eines funktionierenden Notfallmanagements voll unterstützt.
Viele Grüße
dino
« Letzte Änderung: 25. Mai 2011, 20:29:13 von dino »

Offline IKARUS

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Re: Reanimationspuppe
« Antwort #5 am: 26. Mai 2011, 12:23:22 »
Ich danke Dir sehr Dino, für deine umfangreiche Antwort und in allem hast Du rrecht. Vieles habe ich nicht bedacht und sollte meinem Arbeitgeber die Notwendigkeit nochmals erklären. Hast Du bitte einen Literaturtip für mich? Ansonsten gehe ich in unsere Uni - Buchhandlung, um geeignete aktuelle Grundlagen zu lesen udn mein [altes] Unterrichtsmaterial zu aktualisieren.

Herzliche Grüße aus Essen,
IKARUS

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Re: Reanimationspuppe
« Antwort #6 am: 26. Mai 2011, 13:15:18 »
Hi. als Literatur kann ich Dir die LPN-Reihe aus dem SK Verlag ans Herz legen. Die haben auch ne klasse Website. Als Abbonent steht Dir z. B. der komplette Downloadbereich zur Verfügung. Notfallmedizin ist bekanntlich schnelllebig da alle 5 Jahre die ILCOR die Maßnahmen überprüft und teilweise neue Leitlinien herausbringt. Letztes Jahr war es wieder soweit. Ich schicke Dir einfach Morgen mal Algorhythmen, aber die neuen Leitlinien hab ich hier im Notfallcontainer schon gepostet, zumindest die Links. Wenn Du bei Euch die Notfallmanagementfortbildung übernimmst empfiehlt es sich erstmal den Status quo zu erheben. Dann mit der Leitung besprechen was mit welchen Mitteln (Ausbildung, Man power, Technik) erreicht werden soll und erstmal ein Gesamtkonzept entwickeln. Die einzelnen Ausbildungsmodule für die verschiedenen Berufsgruppen müssen in der Gesamtausbaustufe ein fertiges Puzzle ergeben.
Hättest Du vor 2 Wochen nach ner Puppe gefragt hätte ich 10% Messerabatt herausschlagen können.
Viele Grüße
dino
« Letzte Änderung: 26. Mai 2011, 18:22:47 von dino »

Offline IKARUS

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Re: Reanimationspuppe
« Antwort #7 am: 26. Mai 2011, 14:26:28 »
Nochmals vielen herzlichen Dank DINO!!
Grße aus Essen,
IKARUS