Den Begriff VALIDATION habe ich zum erstenmal im Zusammenhang mit Mathe gehört. Er kam mir Jahre später wieder im Zusammenhang mit der Statistik "unter". Er besagt im Zusammenhang mit Mathe, dass es sich um Gültigkeit handelt.
Als ich begann mich mit dementiell erkrankten Menschen intensiver auseinanderzusetzen, begegnete mir dieser Begriff wieder.
Auch hier soll es darum gehen, dass die Aussage des betroffenen Menschen "gültig" ist. Gültig aus seiner Sicht!
Andres ausgedrück könnte man sagen: "man widerspricht keinem Dementen!" Aber warum nicht?
Dieses Warum könnte die von mir so oft zitierte "liebe alte Oma" beantworten. Sie würde sagen, ohne dass sie wissenschaftlich vorgebildet ist, dass der Widerspruch nur eine Verärgerung des Betroffenen mitsichbringen würde.
Wenn der kleine Peter mit schmerzendem Knie, nach einem Sturz auf dem Fußballplatz, weinend zur Oma gerannt kommt, dann widerspricht sie ihm nicht altklug mit salbenden Worten, sondern sie nimmt seine Geschichte vorbehaltlos an und tröstet ihn.
Zurück zum Beruf!!
Mit der Validationstechnik soll dem Patienten vermittelt werden, dass wir ihn so annehmen wie er sich fühlt.
Bei längerem Nachdenken könnte man auf die Idee kommen, dass diese Gesprächstechnik /-führung auch für nicht Dementielle angewendet werden könnte, wenn man unnötigen Ärger vermeiden will.
Was der Betroffene sagt entspricht doch seiner Wahrnehmung der Dinge und nicht meiner Wahrnehmung.
Danach kann es um einen Abgleich der unterschiedlichen Wahrnehmung gehen, wenn es nötig ist.
Mit alten Menschen zu kommunizieren ist schon eine Herausforderung, wenn sie dann noch dementiell erkrankt sind, kann das eine Herkulesaufgabe sein.
Es ist ein spannendens Unterfangen sich dieser Herausforderung zu stellen.
Viel Erfolg bei den validierenden Gespräch mit der Patientin und dem Kollegen!!
Kommunikative Grüße, IKARUS
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